Am vergangenen Samstag demonstrierten in Berlin rund 3.500 Menschen gegen die EU-Urheberrechtsreform. Die Veranstalter hatten mit rund 500 Demonstranten gerechnet. Die Kritiker der EU-Urheberrechtsreform befürchten massive Auswirkungen auf die Meinungsfreiheit und die Vielfalt des Internets.
Wie vielfältig sich Humanismus in Debatte und Realität darstellt, zeigt ein neues Buch von Horst Groschopp. Mit "Konzeptionen des Humanismus" legt er eine Art Lexikon vor, das über 300 "Humanismen" – im Sinne einer Verwendungen der Worte "Humanismus" und "humanistisch" – vor allem in wissenschaftlicher Literatur erfasst.
Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena haben die beliebte Internetplattform Reddit genutzt, um zu untersuchen, wie sich Kultur entwickelt. Ein Online-Kunstprojekt auf Reddit, das über eine Million Teilnehmerinnen und Teilnehmer angezogen hatte, bot Thomas Müller und James Winters die Gelegenheit, die Dynamik kultureller Veränderungen nachzuvollziehen. Die beiden erforschen im Rahmen der Minds and Traditions (Mint)-Forschungsgruppe am Jenaer Institut die Entstehung und Evolution graphischer Codes.
Hat die AfD eine Kulturpolitik jenseits des Ressentiments gegen die "linksrotgrünversiffte Mainstreamkultur"? Ja. Und sie muss jedem Sorgen bereiten, dem die Freiheit der Kultur wichtig ist.
Das Staatstheater Nürnberg bringt in der Sparte Musiktheater zum Saison-Auftakt ein selten gespieltes Werk aus dem Genre der Grand opéra. Hector Berlioz‘ 5-aktiges Drama über Teile aus der Ilias dauert inklusives Pause gerade einmal 3,5 Stunden, die so manches zu Tage fördern und gleichzeitig Wesentliches verschweigen.
George Bizets "Carmen" ist eine der meistgespielten Opern weltweit. Diesem Werk neue Töne und Facetten abzulocken ist eine Herausforderung, der sich die Opera Incognita gemeinsam mit dem Verein Zuflucht Kultur e.V. in einer Münchner Neuproduktion unter dem Titel "Carmen – Chronik eines angekündigten Todes" erfolgreich stellt. Im Mixed Munich Arts, einem ehemaligen Heizkraftwerk im Hof der Katharina-von-Bora-Straße 8a, feiert ein hervorragend aufgestelltes junges Ensemble einen uralten Mythos ab.
Seit ein paar Jahren hat sich ein ausgeprägtes Faible für Vergangenes verbreitet. Die Nostalgie hat nicht nur den Kulturbetrieb, sondern auch die Politik erobert. Doch mit dem Festklammern an die Vergangenheit sind auch Gefahren verbunden. Ein Kommentar.
Noch bis Ende 2016 ist das polnische Wroclaw (Breslau) Europäische Kulturhautstadt. Historisches Ambiente, neue Museen, nationales Musikforum und jugendlicher Lifestyle machen diese multikulturelle Stadt zu einem lohnenswerten Reiseziel.
BERLIN. (hpd) Charlie Kaufmans Stop-Motion Trickfilm "Anomalisa", der in den deutschen Kinos anläuft, ist für den Oscar als bester Animationsfilm nominiert. Der Film ist ein einfühlsames Meisterwerk über Einsamkeit und die Möglichkeit von Liebe – ein existentialistisches Puppentheater für Erwachsene.
BERLIN. (hpd) Der österreichische Filmemacher Paul Poet gewährt uns in seinem jüngsten Werk einen schonungslosen Einblick in das Leben von Florence Burnier-Bauer, die in der Otto-Muehl- Kommune Schreckliches erleiden musste.
ZWICKAU. (hpd) Ende 2007 beschäftigte sich der hpd mit der Frage der staatlichen Kulturfinanzierung der Kirchen, stellte eine "4,4 Mrd. Euro-Peinlichkeit" fest und fragte "In Museen beten?" In dem Buch "Humanismus – Laizismus – Geschichtskultur" beschäftigte sich Horst Groschopp in einem Beitrag mit der öffentlichen Kulturförderung von Religionen unter der Überschrift "Laizismus und Kultur". Nun sieht er viel weitergehende Überlegungen zum Komplex Religion, Kultur und Recht in dem Buch von Thomas Fritsche "Der Kulturbegriff im Religionsverfassungsrecht" – besonders daraus ableitbare juristische Erwägungen, die sich auf die aktuelle Frage der religionsverfassungsrechtlichen Hemmnisse einer künftigen Integration von Flüchtlingen beziehen lassen.
MAINZ. (hpd) Sie traf keinen Ton und doch füllte sie große Konzertsäle: Florence Foster Jenkins. Xavier Giannoli orientierte sich für seine Tragikomödie "Madame Marguerite" lose an ihrem Leben und Wirken. Dabei ruft er anrührend in Erinnerung, wie wichtig die Freiheit der Kunst ist und dass auch Dilettanten Kunst schaffen dürfen.
HOF. (hpd) Gestern endeten die 49. Internationalen Filmtage in Hof. Die Werkschau widmete sich in diesem Jahr dem britischen Autorenfilmer und Schriftsteller Chris Petit.
ODERNHEIM. (hpd) Dieses gar nicht voluminöse, gerade mal 120 Seiten umfassende Buch des Kulturphilosophen und Ethikers Erich Satter enthält eine erstaunliche Vielzahl und Vielfalt von Denkanstößen im weiten Problemfeld der Beziehungen zwischen Kultur und Kunst, Moral und Ethik, Philosophie und Religion und von Fragen und Teilantworten bezüglich eines synthetischen oder – wie der Autor es ausdrückt – synästhetischen Zusammenhangs zwischen all diesen Disziplinen.
SAARBRÜCKEN. (hpd) Ein Mittwochnachmittag in der Kleinstadt bietet selten Zerstreuung. hpd-Gesellschaftskolumnist Carsten Pilger war auf der Suche nach ihr und landete im Kino seiner Heimatstadt dann irgendwo zwischen Nostalgie, Nüchternheit und Hoffnung.