Niemand kommt dir gleich, du bist so heilig, wir wollen dich ehren... Sie führten "Gespräche mit Gott", sagen die deutschen Lobpreis-Popper der "Outbreakband". Aber: Ob den die ständige Ranwerferei nicht intellektuell ein wenig unterfordert? Wir haben ihn mal antworten lassen.
Das Staatstheater Nürnberg bringt in der Sparte Musiktheater zum Saison-Auftakt ein selten gespieltes Werk aus dem Genre der Grand opéra. Hector Berlioz‘ 5-aktiges Drama über Teile aus der Ilias dauert inklusives Pause gerade einmal 3,5 Stunden, die so manches zu Tage fördern und gleichzeitig Wesentliches verschweigen.
Wiebke Hoogklimmer hatte die Idee, alte Volkslieder, die sie ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter im Stift vorsang, in tiefer Tonlage und ohne Instrumentation, auf CDs einzusingen. Das Ziel: mit der Sängerin auf der CD mitsingen und sich stimmlich sicher fühlen zu können, eine Verbindung zum Patienten herstellen, Freude empfinden. So entstand ihr Volksliedprojekt mit einer eigenen Website, CD und Buch.
Was das weiße Rauschen für den Klang ist, ist die Demenz für die Fantasie und das Gedächtnis. Ein Rauschen, in dem sich alle Frequenzanteile in etwa gleich laut anhören, ist wie ein Klangklumpen, der keine Melodie hat, kein hoch und runter, keine Modulation besitzt. Bei der Demenzerkrankung verschwindet mehr und mehr das Gestern und Heute, das Jetzt und Morgen – und die Motorik. Steinalte Menschen werden so hilflos wie Babys. Und dann wird es sehr still. Wiebke Hoogklimmer tut was dagegen.
Die Produktion des "Idomeneo" beim Luzerner Sommer Festival bleibt weit hinter dem zurück, was man von Zuflucht Kultur e.V. nach der äußerst gelungenen "Zaide" (Januar 2017, München) hätte erwarten können. Auf musikalisch hohem Niveau schlägt der Versuch der Integration durch Kunst, so es einer gewesen sein soll, leider fehl.
"Ein Meistersinger muss er sein!" heißt es bei Richard Wagner. Der Forderung sollte eine so lange Oper auch gerecht werden. Dass es aber nicht immer ein Festspielhaus sein muss, sondern man auch gepflegten Festspiel-Genuss im Kino erleben kann, zeigte ein Abend im Cineplex Königsbrunn (bei Augsburg). Die Übertragung der Bayreuther Festspielpremiere "Die Meistersinger von Nürnberg" am 25. Juli aus einem bequem gepolsterten Sitz heraus verfolgen zu können, hatte durchaus seinen eigenen Charme.
Mai Horlemann – Sängerin, Texterin, Sprecherin, Humanistin, Mutter, Berlinerin, Zweifelnde, singt wieder. Nach einer längeren Pause ist sie wieder auf den Bühnen Berlins. Sie singt ihre gottlosen Lieder, in denen es um das Mensch-Sein geht, um das Alltägliche, das Besondere, das Peinliche, das Geheime und das Tiefe. Sie ist die Tochter von politischen und schreibenden Menschen und singt und schreibt dennoch über sich und private Angelegenheiten. Dem hpd erklärt sie, warum.
Wie die Zentralbibliothek Zürich am 13. April 2017 – zum 70. Geburtstag von Gottfried Wagner – mitteilte, geht die private Sammlung von Dr. Gottfried Wagner, Sohn des langjährigen Festspielleiters Wolfgang Wagner (1919-2010) und Ellen Drexel (1919-2002) an die Zentralbibliothek Zürich. Damit wird die dort beheimatete umfangreiche Wagneriana-Sammlung zu den Züricher Jahren des Komponisten Richard Wagners um eine wertvolle private Sammlung bereichert.
Emmerich Kálmán – ein Operetten-Komponist, den man oft hört. "Die Faschingsfee" – ein Werk, das selbst Fans nicht unbedingt ein Begriff ist. Anlässlich des 100. Geburtstag dieser Operette lud das Münchner Gärtnerplatztheater am 16. Februar zur Premiere der "Faschingsfee" in die Alte Kongresshalle. Fans wie Kritikern bot sich die Gelegenheit, herauszufinden, ob jener Operette womöglich Unrecht getan wird, wenn die Spielpläne unserer Theaterbühnen sie regelmäßig übersehen.
Besonderes Aufsehen erregt derzeit das Musiktheaterprojekt "ZAIDE. EINE FLUCHT", welches der Verein Zuflucht e.V. gemeinsam mit geflüchteten KünstlerInnen entwickelt und in der Alten Kongresshalle in München zur Aufführung gebracht hat. Denn bis kurz vor Schluss war nicht klar, ob es eine Premiere geben würde. Dem Hauptdarsteller Ahmad Shakib Pouya stand die sofortige Abschiebung nach Afghanistan bevor. Pünktlich zu Beginn der Endproben und kurz vor dem Abflug erhielt der Musiker einen einstweiligen Aufschub und die Premiere am 11. Januar war gerettet.
30 Tage, 30 Songs: So heißt eine Kampagne, der sich viele bekannte Musiker angeschlossen haben. Bis zum Wahltag in den USA am 8. November soll jeden Tag ein Protestsong gegen Präsidentschaftskandidat Donald Trump veröffentlicht werden.
Gerhard Wimberger ist tot. Der österreichische Komponist ("Passion Giordano Bruno"), der zwei Jahrzehnte lang mit Herbert von Karajan die Salzburger Festspiele leitete, ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 93 Jahren gestorben. Ein Nachruf von Michael Schmidt-Salomon.
Das Magazin DIE ZEIT veröffentlichte am 28. Juli 2016 auf der Seite 39 einen Artikel mit dem Titel "Die Laune ist glänzend". Untertitel: "Adolf Hitler war Dauergast bei den Bayreuther Festspielen. Jetzt taucht ein unbekannter Film auf, der seine Rolle in der Familie Wagner ganz neu beleuchtet." Ähnlich lautende Artikel folgten in anderen Medien. Unsere Autorin Hannelore Brenner erinnert daran, dass der Film bereits vor 30 Jahren bekannt war und fragt, weshalb das verschwiegen wurde.
BERLIN. (hpd) Gorillas summen, ja, man könnte es als Singen bezeichnen. Warum, darüber gibt es laut Eva Luef, Thomas Breuer und Simone Pika vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen, die das Verhalten der Tiefland-Gorillas im Dzanga-Ndoki Nationalpark und im Noubalé-Ndoki Nationalpark im Kongo beobachteten, verschiedene Hypothesen.
BERLIN. (hpd) Die deutschsprachige Band Frei.Wild aus Italien tritt in die Fußstapfen des Autokraten vom Bospurus und will einen Blog aus dem Ruhrgebiet mundtot machen. Aber der Ruhrpott hält dagegen.