Krise als Chance! Immer wird so viel gemeckert, dabei bietet die Covid-19-Pandemie durchaus auch Gelegenheiten. Im Land der ungeahnten Möglichkeiten hat es noch immer jemanden gegeben, der Unbill in Gold verwandeln kann, und Unbill gab es ja reichlich in letzter Zeit: Trump, Covid, Rassismus, religiöser Wahn – es wäre doch gelacht, wenn sich aus all dem emotional aufgeladenen Heckmeck kein Profit schlagen ließe!
Die Church of England, beziehungsweise ihr Pensionsfond, verwaltet ein Vermögen von etwa neun Milliarden Euro. Da dieses möglichst ethisch angelegt werden soll und somit potentiell einträgliche Geschäftsfelder wie Waffen- und Tabakhandel, Wucher und das Klonen von Menschen wegfallen, hat sich die Kirche beim Hitsammler "Hipgnosis" eingekauft und ist so Mitbesitzerin von Hits von Rihanna, Justin Timberlake und Blondie.
Einige mögen sie, andere hassen sie: Weihnachtslieder. In einigen Berufen ist es unmöglich, sich der musikalischen Dauerberieselung in der Vorweihnachtszeit zu entziehen. Das kann zu einem gesundheitlichen Problem werden. Laut der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nimmt durch die akustische Dauerberieselung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent zu.
Niemand kommt dir gleich, du bist so heilig, wir wollen dich ehren... Sie führten "Gespräche mit Gott", sagen die deutschen Lobpreis-Popper der "Outbreakband". Aber: Ob den die ständige Ranwerferei nicht intellektuell ein wenig unterfordert? Wir haben ihn mal antworten lassen.
Das Staatstheater Nürnberg bringt in der Sparte Musiktheater zum Saison-Auftakt ein selten gespieltes Werk aus dem Genre der Grand opéra. Hector Berlioz‘ 5-aktiges Drama über Teile aus der Ilias dauert inklusives Pause gerade einmal 3,5 Stunden, die so manches zu Tage fördern und gleichzeitig Wesentliches verschweigen.
Wiebke Hoogklimmer hatte die Idee, alte Volkslieder, die sie ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter im Stift vorsang, in tiefer Tonlage und ohne Instrumentation, auf CDs einzusingen. Das Ziel: mit der Sängerin auf der CD mitsingen und sich stimmlich sicher fühlen zu können, eine Verbindung zum Patienten herstellen, Freude empfinden. So entstand ihr Volksliedprojekt mit einer eigenen Website, CD und Buch.
Was das weiße Rauschen für den Klang ist, ist die Demenz für die Fantasie und das Gedächtnis. Ein Rauschen, in dem sich alle Frequenzanteile in etwa gleich laut anhören, ist wie ein Klangklumpen, der keine Melodie hat, kein hoch und runter, keine Modulation besitzt. Bei der Demenzerkrankung verschwindet mehr und mehr das Gestern und Heute, das Jetzt und Morgen – und die Motorik. Steinalte Menschen werden so hilflos wie Babys. Und dann wird es sehr still. Wiebke Hoogklimmer tut was dagegen.
Die Produktion des "Idomeneo" beim Luzerner Sommer Festival bleibt weit hinter dem zurück, was man von Zuflucht Kultur e.V. nach der äußerst gelungenen "Zaide" (Januar 2017, München) hätte erwarten können. Auf musikalisch hohem Niveau schlägt der Versuch der Integration durch Kunst, so es einer gewesen sein soll, leider fehl.
"Ein Meistersinger muss er sein!" heißt es bei Richard Wagner. Der Forderung sollte eine so lange Oper auch gerecht werden. Dass es aber nicht immer ein Festspielhaus sein muss, sondern man auch gepflegten Festspiel-Genuss im Kino erleben kann, zeigte ein Abend im Cineplex Königsbrunn (bei Augsburg). Die Übertragung der Bayreuther Festspielpremiere "Die Meistersinger von Nürnberg" am 25. Juli aus einem bequem gepolsterten Sitz heraus verfolgen zu können, hatte durchaus seinen eigenen Charme.
Mai Horlemann – Sängerin, Texterin, Sprecherin, Humanistin, Mutter, Berlinerin, Zweifelnde, singt wieder. Nach einer längeren Pause ist sie wieder auf den Bühnen Berlins. Sie singt ihre gottlosen Lieder, in denen es um das Mensch-Sein geht, um das Alltägliche, das Besondere, das Peinliche, das Geheime und das Tiefe. Sie ist die Tochter von politischen und schreibenden Menschen und singt und schreibt dennoch über sich und private Angelegenheiten. Dem hpd erklärt sie, warum.
Wie die Zentralbibliothek Zürich am 13. April 2017 – zum 70. Geburtstag von Gottfried Wagner – mitteilte, geht die private Sammlung von Dr. Gottfried Wagner, Sohn des langjährigen Festspielleiters Wolfgang Wagner (1919-2010) und Ellen Drexel (1919-2002) an die Zentralbibliothek Zürich. Damit wird die dort beheimatete umfangreiche Wagneriana-Sammlung zu den Züricher Jahren des Komponisten Richard Wagners um eine wertvolle private Sammlung bereichert.
Emmerich Kálmán – ein Operetten-Komponist, den man oft hört. "Die Faschingsfee" – ein Werk, das selbst Fans nicht unbedingt ein Begriff ist. Anlässlich des 100. Geburtstag dieser Operette lud das Münchner Gärtnerplatztheater am 16. Februar zur Premiere der "Faschingsfee" in die Alte Kongresshalle. Fans wie Kritikern bot sich die Gelegenheit, herauszufinden, ob jener Operette womöglich Unrecht getan wird, wenn die Spielpläne unserer Theaterbühnen sie regelmäßig übersehen.
Besonderes Aufsehen erregt derzeit das Musiktheaterprojekt "ZAIDE. EINE FLUCHT", welches der Verein Zuflucht e.V. gemeinsam mit geflüchteten KünstlerInnen entwickelt und in der Alten Kongresshalle in München zur Aufführung gebracht hat. Denn bis kurz vor Schluss war nicht klar, ob es eine Premiere geben würde. Dem Hauptdarsteller Ahmad Shakib Pouya stand die sofortige Abschiebung nach Afghanistan bevor. Pünktlich zu Beginn der Endproben und kurz vor dem Abflug erhielt der Musiker einen einstweiligen Aufschub und die Premiere am 11. Januar war gerettet.
30 Tage, 30 Songs: So heißt eine Kampagne, der sich viele bekannte Musiker angeschlossen haben. Bis zum Wahltag in den USA am 8. November soll jeden Tag ein Protestsong gegen Präsidentschaftskandidat Donald Trump veröffentlicht werden.