Wenn ein Rapper und eine Sängerin ein Video drehen, lässt das im Normalfall nur den Puls der Fans steigen. Anders aber bei C. Tangana und Nathy Peluso, die Teile ihres Videos mit heißen Tanzeinlagen ausgerechnet in der Kathedrale von Toledo gedreht haben. Obwohl er angeblich von nichts gewusst und kein Einverständnis zum Videodreh erteilt hat, hat sich der Erzbischof von Toledo, Francisco Cerro, entschuldigt und neue Regeln für Aufnahmen in Gotteshäusern angekündigt.
Was darf die Rektorin einer öffentlichen Schule in ihrer Freizeit? Wenn sie, wie Sharon Burns, Rektorin der Eden High School im kanadischen Ontario, auf die Metal-Band Iron Maiden steht, Fan-Utensilien und die "Pommesgabel" auf Bildern veröffentlicht und sogar die Zahl 666 verwendet, sollte sie nach dem Willen einiger Eltern versetzt werden.
Weil er im Jahre 2019 auf einem Bild der Jungfrau Maria gestanden hatte, war Adam Darski, Sänger und Gründungsmitglied der polnischen Metalband "Behemoth" wegen Blasphemie verklagt worden. Nach einer ersten Verurteilung zu einer Geldstrafe hatte Darski sich an die nächste Instanz gewendet und war freigesprochen worden – für den Musiker ein Sieg für die Meinungsfreiheit. Um Fans und Fundamentalisten gleichermaßen bei Laune zu halten, gibt's pünktlich zu Halloween das Stream-Event "XXX Years Ov Blasphemy".
Heute erscheint eine neue Folge des Podcasts des Instituts für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes. Helmut Fink, Direktor der Akademie für säkularen Humanismus und Kortizes-Referent für Wissenschaft und Philosophie, sprach diesmal mit dem Musik-Kabarettisten Bodo Wartke. Der hpd veröffentlicht das Gespräch in Auszügen.
Einmal als Hexe beschuldigt, können betroffene Frauen nur mehr Schutz vor Verfolgung in Hexen-Camps finden. Während die Politik sich nicht zwischen Verbesserung der Lebensbedingungen in den Camps und der Auflösung der Camps entscheiden kann, haben Frauen aus Hexen-Camps in Zusammenarbeit mit Ian Brennan und Marilena Delli Umuhoza ihre Situation vertont. Herausgekommen ist das Album "I've Forgotten Now Who I Used To Be" mit 20 Liedern.
Sängerin Elena Tsagrinou sorgt für enormes Aufsehen mit ihrem neuen Song "El Diablo", dem zyprischen Beitrag zum "Eurovision Song Contest" 2021. Der Titel und der Songtext erregen bei christlichen Fanatikern die Gemüter enorm. Es wurden sogar Drohungen gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Zypern ausgesprochen, welcher den Beitrag ausstrahlte. Im Text geht es jedoch nicht wirklich um den Teufel, welcher lediglich als Metapher für einen toxischen Liebhaber stehen soll.
Krise als Chance! Immer wird so viel gemeckert, dabei bietet die Covid-19-Pandemie durchaus auch Gelegenheiten. Im Land der ungeahnten Möglichkeiten hat es noch immer jemanden gegeben, der Unbill in Gold verwandeln kann, und Unbill gab es ja reichlich in letzter Zeit: Trump, Covid, Rassismus, religiöser Wahn – es wäre doch gelacht, wenn sich aus all dem emotional aufgeladenen Heckmeck kein Profit schlagen ließe!
Die Church of England, beziehungsweise ihr Pensionsfond, verwaltet ein Vermögen von etwa neun Milliarden Euro. Da dieses möglichst ethisch angelegt werden soll und somit potentiell einträgliche Geschäftsfelder wie Waffen- und Tabakhandel, Wucher und das Klonen von Menschen wegfallen, hat sich die Kirche beim Hitsammler "Hipgnosis" eingekauft und ist so Mitbesitzerin von Hits von Rihanna, Justin Timberlake und Blondie.
Einige mögen sie, andere hassen sie: Weihnachtslieder. In einigen Berufen ist es unmöglich, sich der musikalischen Dauerberieselung in der Vorweihnachtszeit zu entziehen. Das kann zu einem gesundheitlichen Problem werden. Laut der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nimmt durch die akustische Dauerberieselung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent zu.
Niemand kommt dir gleich, du bist so heilig, wir wollen dich ehren... Sie führten "Gespräche mit Gott", sagen die deutschen Lobpreis-Popper der "Outbreakband". Aber: Ob den die ständige Ranwerferei nicht intellektuell ein wenig unterfordert? Wir haben ihn mal antworten lassen.
Das Staatstheater Nürnberg bringt in der Sparte Musiktheater zum Saison-Auftakt ein selten gespieltes Werk aus dem Genre der Grand opéra. Hector Berlioz‘ 5-aktiges Drama über Teile aus der Ilias dauert inklusives Pause gerade einmal 3,5 Stunden, die so manches zu Tage fördern und gleichzeitig Wesentliches verschweigen.
Wiebke Hoogklimmer hatte die Idee, alte Volkslieder, die sie ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter im Stift vorsang, in tiefer Tonlage und ohne Instrumentation, auf CDs einzusingen. Das Ziel: mit der Sängerin auf der CD mitsingen und sich stimmlich sicher fühlen zu können, eine Verbindung zum Patienten herstellen, Freude empfinden. So entstand ihr Volksliedprojekt mit einer eigenen Website, CD und Buch.
Was das weiße Rauschen für den Klang ist, ist die Demenz für die Fantasie und das Gedächtnis. Ein Rauschen, in dem sich alle Frequenzanteile in etwa gleich laut anhören, ist wie ein Klangklumpen, der keine Melodie hat, kein hoch und runter, keine Modulation besitzt. Bei der Demenzerkrankung verschwindet mehr und mehr das Gestern und Heute, das Jetzt und Morgen – und die Motorik. Steinalte Menschen werden so hilflos wie Babys. Und dann wird es sehr still. Wiebke Hoogklimmer tut was dagegen.
Die Produktion des "Idomeneo" beim Luzerner Sommer Festival bleibt weit hinter dem zurück, was man von Zuflucht Kultur e.V. nach der äußerst gelungenen "Zaide" (Januar 2017, München) hätte erwarten können. Auf musikalisch hohem Niveau schlägt der Versuch der Integration durch Kunst, so es einer gewesen sein soll, leider fehl.