Amieke Bouma, Cornelia Hildebrand und Danai Koltsida präsentieren in dem von ihnen herausgegebenen Sammelband "Left Diversity zwischen Tradition und Zukunft" Aufsätze zu linken Parteien in den europäischen Ländern. Einerseits beeindruckt der darin enthaltene hohe Informationsgehalt, andererseits fehlt es dann doch an der ursprünglich beabsichtigten vergleichenden Gesamtsicht.
Die beiden Journalisten Jan Feddersen und Philipp Gessler legen mit "Kampf der Identitäten. Für eine Rückbesinnung auf linke Ideale" eine kritische Einführung zum Thema vor. Das Buch enthält nicht unbedingt viele neue Erkenntnisse, liefert aber wichtige Detailinformationen wie Einschätzungen für die eskalierende Kontroverse.
"Einzeln sein bedeutet, aus einer Tatsache – jeder ist einzeln – eine Aufgabe zu machen, für das Leben und für das Denken. Dann bemerkt man, wie schwierig es ist, zu unterscheiden, ob man selbst oder die Gesellschaft in einem denkt und empfindet." Rüdiger Safranski, Philosoph, Literaturwissenschaftler und mit zahlreichen Preisen ausgezeichneter Schriftsteller, erzählt in seinem neuesten Buch anhand der Lebensentwürfe bedeutender Philosophinnen und Philosophen, verbunden mit geschichtlichen Reflexionen, was "einzeln sein" heißt.
Der Theologe Norbert Lüdecke rechnet in einem neuen Buch "Die Täuschung – Haben Katholiken die Kirche, die sie verdienen?" mit der Kirche ab. Auch mit dem sogenannten "Synodalen Weg". Der ist nichts anderes als eine große Selbsttäuschung der katholischen Laien – und ein Täuschungsmanöver der Kirchen-Obristen. Bleibt die Frage: warum machen die Gläubigen das eigentlich mit?
Der Jurist und Bürgerrechtler Rolf Gössner wurde fast 40 Jahre lang zu Unrecht in Deutschland vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet und als vermeintlicher Staats- und Verfassungsfeind stigmatisiert. Jetzt hat er ein Buch geschrieben. Unbedingt lesenswert – meint Helmut Ortner.
Sarah Spiekermann ist Professorin für Wirtschaftsinformatik und hat ein Buch zu den individuellen, ökonomischen und technischen Bedingungen für einen menschengerechten Fortschritt im digitalen Zeitalter geschrieben.
Theodor Much und Edmund Berndt unterziehen sich der Aufgabe, gut lesbar und leicht verständlich über die Zusammenhänge und Hintergründe alternativmedizinischer Angebote zu informieren und vor deren meist sinnlosen und oftmals sogar gefährlichen Praktiken zu warnen. Ergänzt mit Beiträgen des emeritierten Professors für Alternativmedizin, Edzard Ernst, bietet "Geschäfte mit dem Nichts" ein rationales Gegengewicht zu medizinischer Scharlatanerie.
Der Berliner Politikwissenschaftler Martin Wagener behauptet in seinem Buch "Kulturkampf um das deutsche Volk", dass die Bundesregierung ein Projekt der Ersetzung der deutschen Kulturnation durch eine multikulturelle Willensnation betreibe. Dafür kann der Autor aber keine Belege angeben und begeht Fehldeutung auf Fehldeutung, um seine These irgendwie zu retten, geprägt wohl mehr durch seine politische Agenda und weniger durch seine wissenschaftliche Expertise.
Mohammed Amjahid legt mit dem Buch "Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken" persönliche Kommentare zu "weißen Privilegien" und einem "strukturellen Rassismus" vor. Seine Ausführungen machen viele ignorierte Diskriminierungserfahrungen in der Gesellschaft deutlich, bleiben aber auf einer subjektiven Betrachtungsebene stehen und enthalten auch nicht unproblematische Implikationen.
Die Kommunikationssoziologin Natasha A. Kelly plädiert in ihrer "Rassismus"-Monographie dafür, den Rassismus mehr als strukturelles Problem "weißer Subjekte" zu betrachten. Die Autorin macht dabei auf unterschiedliche Benachteiligungsformen aufmerksam, erhebt aber die Betroffenenwahrnehmung zu einem zentralen Erkenntnisinstrument.
Inspiriert von vergilbten Briefen, die sie in einer Kiste fand, rekonstruiert Marlene Pfaffenzeller das Leben eines Mannes. Frieder, der angepasst und unkritisch seinem Führer und dem deutschen Volk dienen möchte, schrieb die Briefe von den Fronten des 2. Weltkrieges.
Der Aktivist und Publizist Christian Vagedes legt mit "Die vegane Revolution. Gesünder leben, Tiere schützen und den Planeten retten" ein Buch zum den Themen des Untertitels vor. Einerseits korrigiert er locker formuliert viele Fehlschlüsse, andererseits geht es aber auch mit der inhaltlichen Struktur immer wieder etwas durcheinander.
Neben mehreren umfangreichen Goethe-Biografien am Bücherbord eine weitere mit 650 Seiten? Lohnt sich der Zeitaufwand? Die Antwort des Rezensenten: Ja, er lohnt sich! Der Germanist, Historiker und Philosoph Stefan Bollmann versteht es, auf einer spannenden Entdeckungsreise durch Goethes Schaffen als Naturschriftsteller und Naturforscher ein neues Goethebild zu vermitteln. "Einfühlsam und mit großer Erzählkunst" legt er nach seinem Buch "Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist", eine weitere Goethe Biografie vor, die das Potential besitzt, Bestsellerstatus zu erreichen.
Der Politik- und Religionswissenschaftler Michael Blume legt ein Buch zu "Verschwörungsmythen. Woher sie kommen, was sie anrichten, wie wir ihnen begegnen können" vor. Indessen stellt er darin allzu sehr auf Dualismus und Platonismus ab, womit die Deutung dann selbst etwas zu einfach und darüber hinaus eher unsystematisch vermittelt wird.
Julia Friedrichs analysiert in "Working Class. Warum wir Arbeit brauchen, von der wir leben können" die gegenwärtige Unvereinbarkeit von werktätiger Arbeit und finanzieller Sicherheit.