Das Landesparlament von Schleswig-Holstein hat am vergangenen Donnerstag beschlossen, den Reformationstag als neuen Feiertag einzuführen. Die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Bremen wollen folgen. Doch gegen die hiermit verbundene Ehrung des bekennenden Antisemiten Martin Luther sowie einen zusätzlichen religiösen Feiertag in Zeiten sinkender Religionszugehörigkeiten regt sich vielfältiger Protest. Nun gesellt sich auch Martin Luther selbst zu den Kritikern.
Für konfessionsfreie Eltern und die Lehrkräfte in NRW, die deren Kinder weiterhin während des christlichen Religionsunterrichts beaufsichtigen müssen, liefert der aktuelle "Masterplan" eine zusätzliche Enttäuschung:
Der vormals angekündigte "Ethikunterricht an Grundschulen" wird überhaupt nicht erwähnt.
Am 21. und 22.Oktober tagte in Warschau der "Säkulare Kongress". Zum ersten Mal haben sich alle außerparlamentarischen linken Parteien auf eine grundsätzliche Idee geeinigt und die Forderung nach einem säkularen Staat bekräftigt und ein entsprechendes Manifest unterzeichnet.
Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) verurteilen den Mord an der Journalistin und Rationalistin Gauri Lankesh in Bengaluru, Indien. Die 55-Jährige wurde am Dienstagabend von unbekannten Terroristen am Eingang ihres Hauses erschossen.
Das Humboldt-Forum knüpft an die Gestaltung des zerstörten Berliner Stadtschlosses an, ist jedoch bewusst keine originalgetreue Nachbildung. Die Ostseite des Gebäudes verzichtet gänzlich auf jeden historischen Bezug. Auch der Innenausbau unterscheidet sich grundlegend von dem der Hohenzollern-Residenz. Nicht die versteinerte Huldigung des Gottesgnadentums findet im Humboldt-Forum ihren Platz, sondern vielmehr die Kulturen der Welt.
Unmittelbar vor dem evangelischen Kirchentag wurde MIZ 1/17 ausgeliefert – mit dem Schwerpunkt "Lutherjahr". Allerdings hat die Redaktion einen etwas weiteren Blickwinkel gewählt und verbindet die Überlegungen zu 500 Jahren Reformation mit der Reflexion eines im kommenden Jahr anstehenden Jahrestags.
Am 22. und 23. 5. fand in Heidelberg eine Veranstaltung der Buddha Stiftung zum Thema Säkularer Buddhismus statt: "Imagining the Dharma in an Uncertain World" (Vision eines Dharma in einer Welt voller Unsicherheit). Ziel der Stiftung ist nach eigenen Aussagen die Stärkung eines säkularen Buddhismus ohne Dogmen und Glaubensinhalte. Hauptreferent war Stephen Batchelor, der die Übersetzung seines Buches "After Buddhism" (zu Deutsch "Jenseits des Buddhismus") vorstellte.
Der "Stern" berichtete vor einigen Tagen von einem Gerichtsverfahren in Israel, bei dem eine Asylbewerberin aus Eritrea angeklagt ist, weil sie ihren vierjährigen Sohn selbst "beschnitten" hat. Dies ist verwunderlich – aber auch erfreulich – in einem Land, in dem (laut "Stern"-Artikel) 98 % der Männer die Vorhaut ohne medizinischen Grund entfernt wurde.
Der Humanistischer Verband sieht Neuordnungen bei den finanziellen Verflechtungen zwischen Staat und Kirchen als unvermeidbar. Auch die Herstellung von Transparenz ist eine staatliche Aufgabe.
Die Reporter ohne Grenzen machten vor wenigen Tagen darauf aufmerksam, dass in Pakistan die säkularen Blogger Salman Haider, Asim Saeed, Waqas Goraya, Ahmed Raza Naseer und Samar Abbas verschwunden sind. Über ihren Verbleib ist bisher nichts bekannt.
Der Humanistische Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. und Martin Beck gehen im beiderseitigen Einvernehmen ab dem 1.1.2017 getrennte Wege. Aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen zur weiteren strategischen Ausrichtung des Verbands haben sich das Präsidium und Martin Beck auf eine Beendigung der Zusammenarbeit verständigt.
Die Berichterstattung internationaler Medien über Bangladesch in der letzten Zeit war überwiegend negativ. Morde an Säkularisten, Unterdrückung von Minderheiten, willkürliche Hinrichtungen und die endlose Korruption der Regierung sorgen für allgemeine Kritik. Kürzlich aber kam Bangladesch mit der Absicht in die Schlagzeilen einiger prominenter Medien, Staat und Religion trennen zu wollen.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht der Philosoph und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung über Toleranz, Akzeptanz und die offene Gesellschaft.
Die säkularen Erwartungen an den doppelrot-einfachgrünen Koalitionsvertrag waren zwar nicht allzu hoch, aber durchaus getragen von einer Art solider Erwartung.