Am vergangenen Donnerstag wurde Gisela Notz – Sozialwissenschaftlerin, Frauenforscherin, Mitbegründerin des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung und Beirätin der Giordano-Bruno-Stiftung – im Rahmen einer Feierstunde in Berlin für ihr Lebenswerk mit der Louise-Schroeder-Medaille ausgezeichnet.
In einer Videobotschaft sprach sich das katholische Oberhaupt vergangenen Samstag für fundamentale Veränderungen unseres Wirtschaftssystems aus. Er forderte außerdem mehr Steuergerechtigkeit, Schuldenschnitte für ärmere Staaten und mehr Gemeinwohlorientierung. Noble Worte, doch Franziskus scheint vergessen zu haben, dass sein eigener Verein hierzulande erst kürzlich einen Tarifvertrag für Pflegekräfte platzen ließ.
Die Corona-Pandemie ist eine Belastung für uns alle – doch in unterschiedlichem Ausmaß. Eine Untersuchung der Universität Konstanz hat nun festgestellt, dass besonders Eltern sich mit der zusätzlichen Belastung allein gelassen fühlen. Die Studie zeigt außerdem, dass gerade diejenigen, die weniger von der Pandemie betroffen sind und keiner medizinischen Risikogruppe angehören, zu gesteigerter Skepsis gegenüber den staatlichen Maßnahmen neigen. Zurecht fragen die Autor*innen: "Vertraut die Gesellschaft ihrem Staat noch?"
Eine Erbschaft – sofern es sich um mehr handelt als Opas gemütlichen, mit Kindheitserinnerungen verknüpften Ohrensessel – kann das eigene Leben grundlegend verändern. Sie stellt soziale Sicherheit her oder eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten. Das Prinzip der Erbschaft zementiert zugleich die Spaltung der Gesellschaft. In seinem Buch "Wir Nicht-Erben" untersucht der Sozialwissenschaftler Rudolf Stumberger die ökonomischen, vor allem aber die sozialpsychologischen Folgen des Erbens. Der hpd hat mit ihm über "Sozialneid" und Melancholie, Gesellschaft und Gefühle sowie Alternativen zum derzeitigen Modell dieser Form leistungslosen Einkommens gesprochen.