Politiker haben sich mal wieder auf ein vermintes Gebiet vorgewagt: Die Einschränkung des Fleischkonsums. Diesmal ist die Idee, Fleisch nicht mehr wie bisher mit sieben, sondern künftig mit 19 Prozent Mehrwertsteuer zu versehen. Seitdem wird das Thema eifrig diskutiert.
Tiere sind süß. Wenn sie jung sind sogar ganz besonders. Wer würde solch süßen Wesen schon Böses antun wollen? Trotzdem landen sie regelmäßig auf unseren Tellern. Über diesen Widerspruch nachdenken wollen nur Wenige.
Für viele Veganer ist der Verzicht auf Fleisch durch die Ethik und das Tierwohl begründet. Selbst, wenn sie den Geschmack von Fleisch lieben, so ist doch der Umgang mit Zuchttieren und deren grausame Lebensumstände ein ständiges Mahnmal, welches vielen den Fleischgenuss trübt und vergällt.
Der hpd-Autor Armin Pfahl-Traughber greift noch einmal die Debatte um die Fleischkonsumkritik auf und macht dabei in vielen Kommentaren inhaltliche Fehlschlüsse und Manipulationstechniken aus. Er plädiert demgegenüber für Aufklärung gegen Gewohnheitsdenken und Kritikimmunisierung. Einwände sollten sich nicht auf das angeblich Gesagte, sondern auf das tatsächlich Gesagte beziehen.
Beim "Philosophischen Frühstück" im Humanistischen Zentrum Nürnberg ging es um ethische Fragen zum Fleischkonsum. hpd-Autor Armin Pfahl-Traughber fragte nach Melanie Joy "Warum lieben wir Hunde und essen Schweine?"
Der französische Schriftsteller und Wissenschaftler Frédéric Lenoir kritisiert in seinem Buch "Offener Brief an die Tiere und alle, die sie lieben" die Doppelmoral der Menschen gegenüber den Tieren und die Grausamkeiten entsprechender Praktiken. Dies geschieht mit leichter Hand, wobei der Autor für die Kenner der Materie wenig Neues bringt, gleichwohl zur Einführung ins Thema ein gutes Werk vorlegt.
Am Samstag wurde in Berlin zum vierten Mal der Peter-Singer-Preis für Strategien zur Tierleidminderung verliehen. Diesjähriger Preisträger ist der Australier Philip Wollen, der vom Spitzenbanker zum Tierrechtsaktivisten wurde und weltweit zahlreiche wohltätige Projekte initiierte.
Darf man nichtmenschliche Tiere aufziehen und töten, um sie zu essen? Heiner Michel meint, dass wir auf das Leid empfindungsfähiger Tiere Rücksicht nehmen sollten. Aus dieser Rücksicht allein erfolge aber noch kein direktes Tötungsverbot.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts plante der niederländische Biologe Herman Moens, "niedere Menschenrassen" – er dachte dabei an australische Koori, landläufig "Aborigines" genannt oder an Ureinwohner Feuerlands – mit Gorillas oder Schimpansen zu kreuzen, um eine von dem Jenaer Rassentheoretiker Ernst Haeckel postulierte Übergangsform zwischen Menschenaffen und Menschen, den sogenannten Pithecanthropus, rückzuzüchten.
Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hat eine Grundsatzerklärung (White Paper) zum Thema "Tierversuche in der Grundlagenforschung" verabschiedet. Die Max-Planck-Gesellschaft betont darin die Unverzichtbarkeit von Tierversuchen, bekennt sich aber auch zur besonderen Verantwortung des einzelnen Wissenschaftlers für die Versuchstiere und die mit Untersuchungen an Lebewesen verbundenen ethischen Probleme. Verschiedene Maßnahmen sollen verstärkt zum Wohlergehen der Tiere beitragen und eine Kultur der Fürsorge für die Tiere fördern.
BONN. (hpd) Die Journalistin Hilal Sezgin legt mit "Wieso? Weshalb? Vegan! Warum Tiere Rechte haben und Schnitzel schlecht für das Klima sind" eine gut verständliche Darstellung zum Thema des menschlichen Umgangs mit Tieren vor. Es handelt sich um ein auch für jüngere Leser gedachtes Buch, das anschaulich auf die unterschiedlichsten Aspekte eingeht und gut als Einführung wie als Nachschlagewerk genutzt werden kann.
BONN. (hpd) Die beiden Hochschullehrer für Philosophie Heriwg Grimm und Markus Wild legen mit "Tierethik" eine Einführung mit einem Schwerpunkt auf den modernen Vertretern vor. Dafür fehlen klassische Ansätze, während dafür die neuere Debatte thematisiert wird, was den Band zu einer informativen Einführung macht.
BONN. (hpd) Der Fachjournalist Hans Ulrich Grimm macht in seinem Buch "Die Fleischlüge. Wie uns die Tierindustrie krank macht" auf die Folgen industrieller Massentierhaltung zur Nahrungsproduktion aufmerksam. Dies geschieht gelegentlich mit alarmistischem, aber auch gut begründetem Ton, wobei aber auch die Bedingungsfaktoren für die beklagten Zustände größere Aufmerksamkeit hätten finden können.
BERLIN. (hpd) Seine Diktion ist die eines Amerikaners, sein Denken das eines alten Europäers. Am ersten Satz seines Essays "Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?" wird es deutlich: "Das Thema Bewusstsein macht das Leib-Seele-Problem praktisch unlösbar." Reclam brachte den Aufsatz jetzt in einem eigenen Band zweisprachig heraus.
BERLIN. (hpd) Dem Mitfühlen mit allen Lebewesen und entschiedenem Eintreten gegen fabrikmäßiges Erzeugen von Lebewesen wird in dem im Dezember erschienenen Buch der Wiener Philosophin Susanne Magdalena Karr, "Verbundenheit", neues theoretisches Rüstzeug gegeben. Leibniz' Barockphilosophie und die Betrachtung schamanistischer Praktiken werden darin zu einem großen enthusiastischen Panorama verwoben. Die Autorin beantwortet Fragen zu ihrem Werk.