Ingo Schulze hat eine in mehr als einer Hinsicht traumhafte Erzählung über den Berliner Tierpark geschrieben. Hier konnte sie stattfinden: Die Versöhnung zwischen Traum und Phantasie einerseits und realer Vergangenheit andererseits. Wir erfahren Überraschendes von menschlichen und tierischen Parallelwelten, die in Wirklichkeit weit entfernt davon sind, sich zu begegnen, nicht jedoch in der Welt der Phantasie.
Der Autor und Psychologe Colin Goldner ist in säkularen Kreisen vor allem durch seine religions- und esoterikkritischen Arbeiten bekannt. Nun hat er sein erstes Kinderbuch verfasst – eine Zookritik: "Lotte Siebengescheit geht in den Zoo – und findet’s gar nicht toll". Sabine Hufnagl hat sich mit dem Autor über sein neues Werk unterhalten.
Der diesjährige Ostermontagsausflug einer saarländischen Tierfreundin in den Neunkircher Zoo – eine angeblich "wissenschaftlich" geführte und damit zu den besseren ihrer Art zählende Einrichtung – geriet für sie zum Desaster. Angesichts des sogenannten "Pavianfelsens", auf dem mehr als 100 Tiere auf engstem Raume zusammengepfercht sind, musste sie, wie sie tags darauf schrieb, weinend den Zoo verlassen.
Allein in Deutschland gibt es 864 Zoos und zooähnliche Einrichtungen sowie 141 Zirkusse, die Wildtiere im Programm führen. In vielen dieser Einrichtungen sind die Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten und zur Schau gestellt werden, als tierschutzrelevant zu werten. Veterinäramtliche Kontrollen können (oder wollen) dem, aus unterschiedlichsten Gründen, nicht ausreichend entgegenwirken.
Seit langer Zeit war ich mal wieder in einem Zoo. Neben den Tieren begann ich die Menschen zu beobachten und es stellten sich mir grundsätzliche Fragen: Dürfen wir das? Und ginge es auch anders?
Noch heute werden Tiere zur Belustigung des Menschen ausgebeutet. Sie müssen zu Sport- und Freizeitvergnügen jedweder Sorte herhalten, zu Pferderennen, Hobbyjagd, Sportangeln, Stierkampf, Rodeo und vielerlei sonstigem Missbrauch im Namen von Kultur, Tradition und Entertainment. Zum weitestverbreiteten und kulturell tiefstverwurzelten Missbrauch von Tieren zählt ihre Zurschaustellung in Zoos und Zirkussen.
Der Politkünstler Wolfram Kastner und der Psychologe Colin Goldner haben sich in einem "Offenen Brief" an die Verwaltung und das Abgeordnetenhaus der Stadt Berlin gewandt, in dem sie fordern, eine seit Mitte der 1950er nach einem ausgewiesenen Nationalsozialisten und Rassisten benannte öffentliche Grundschule umgehend umzubenennen.
Der "Verband der Zoologischen Gärten e.V." fordert die möglichen "Jamaika"-Parteien (CDU, CSU, FDP, Grüne) anlässlich ihrer Sondierungsgespräche zum Thema Umwelt zu einem "deutlichen Bekenntnis zu Zoos" auf. Angeblich hätten "40 Millionen Menschen im vergangenen Jahr einen unserer Mitgliedzoos besucht", so VdZ-Geschäftsführer Homes. Insofern müssten "unsere Zoos (...) auf bundespolitischer Ebene als wirtschaftlich und gesellschaftlich relevante Standortfaktoren und als besucherstarke Bildungsorte und Artenschutzzentren anerkannt und entsprechend gefördert werden."
Das Internationale Great Ape Project - Sektion Deutschland - verlieh dem Zoo Dresden für die katastrophalen Bedingungen, unter denen seit Jahren und Jahrzehnten Orang Utans gehalten und zur Schau gestellt werden, den Negativ-Award "Schlimmste Orang Utan-Qualhaltung in einem europäischen Zoo".
Mehr als 70 Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur, in die der Zoo Berlin weit tiefer verstrickt war, als er je zuzugeben bereit war, findet eine erste ernsthaftere Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der Berliner Zoogeschichte statt.
Mit Begeisterung begrüßt der Zoodachverband VdZ e.V. eine jüngst auf nature.com veröffentlichte Studie, die anhand der Daten von rund fünfzig in Zoos gehaltenen Säugetierarten untersucht hatte, ob die jeweiligen Tiere im Zoo oder in der Natur länger leben. Das Ergebnis der Studie, so der VdZ, spreche "klar für eine durchschnittlich längere Lebensdauer der untersuchten Tierarten in wissenschaftlich geleiteten Zoos", woraus zu schließen sei, dass "die Zoos den Tieren artgemäße Lebensbedingungen bieten".
OSNABRÜCK. (hpd) Kaum ein Zoo, in dem nicht derzeit über ein "Sommerfest" o.ä. zahlende Kundschaft angelockt werden sollte. Im Zoo Osnabrück fanden insofern an letzten Wochenende die alljährlichen "Dschungelnächte" statt: "Livemusik, Feuershows und heiße Tänze warten auf die Besucher", wie es im Festprogramm heißt. Es gab ein eigenes Kinderprogramm mit Zaubershow, Puppentheater, Stockbrotbacken und Rodeoreiten, für Erwachsene gab es afrikanische Trommelgruppen, orientalischen Bauchtanz und weitere "Attraktionen", bei denen man sich fragt, was das alles mit "Zoo" zu tun haben soll; und: wie's den zu lebenden Kulissen degradierten Tieren geht bei all dem Lärm und Rummel.
BERLIN. (hpd) Im Hamburger Tierpark Hagenbeck wurden am vergangenen Freitag Kinder missioniert. Ihnen wurden von der katholischen Kirche die "Tiere der Bibel" nahegebracht. Dabei wurde auch ein Walross gesegnet.
BERLIN. (hpd) Am Samstag, 28. Mai 2016, ereignete sich ein tragischer Vorfall im Zoo von Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio: ein 4jähriger Junge, von seiner Mutter nicht ausreichend beaufsichtigt, kletterte unter der Absperrvorrichtung am Außengehege der vorgehaltenen Gorillagruppe hindurch und stürzte in den umlaufenden Graben. Der 17jährige Silberrücken HARAMBE eilte zu dem Kind und stellte sich mit seinem ganzen Körper darüber; dann zog er das Kind an einem Bein ein Stück durch den knöchelhoch wassergefüllten Graben, richtete es auf und inspizierte es. Nach zehn Minuten wurde der Gorilla von einem alarmierten Eingreifteam erschossen.
BERLIN. (hpd) Zoobetreiber versuchen gezielt, das mühsam erkämpfte Tierschutzrecht außer Kraft zu setzen, um völlig gesunde, aber "überzählige" Zootiere töten und an andere Zootiere verfüttern zu dürfen.