Österreich

"Religion ist Privatsache" warnt vor Legalisierung der Beschneidung

Die Initiative "Religion ist Privatsache" läuft gegen den vorläufigen Entwurf für ein neues Islamgesetz sturm. Sie befürchtet eine endgültige Legalisierung der religiösen Beschneidung junger Männer und Kinder.

Auch in Österreich ist jetzt die Beschneidungsdebatte entbrannt. Im Entwurf zum Islamgesetzt steht: "Islamische Religionsgesellschaften und ihre Mitglieder sind berechtigt, Kinder und Jugendliche durch alle traditionellen Bräuche zu führen und entsprechend den religiösen Geboten zu erziehen." Darin sieht der Sprecher der Initiative, Eytan Reif, ein Einfallstor zur religiösen Knabenbeschneidung.

"Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), die den Entwurf gemeinsam mit dem Kultusamt erarbeitet hat, sieht die Vorwürfe gelassen und verweist darauf, dass im Entwurf nicht dezidiert von Beschneidung die Rede sei" schreibt der Standard

Auch wenn nicht "dezidiert von Beschneidung die Rede" ist - wer lesen kann ist klar im Vorteil. Denn der Initiative "Religion ist Privatsache" ist bekannt, wie solche Gesetze dann von der IGGÖ ausgelegt werden.

Deshalb weist sie darauf hin, dass "anders als in Deutschland ... jedoch selbst auf die Festlegung von medizinischen Mindeststandards bei der Bubenbeschneidung verzichtet werden" soll.