Während Aufständischen und Kämpfenden mit islamischer Religion gern ihr Fundamentalismus vorgehalten und ihr Gottesbezug als Zeichen zivilisatorischer Rückständigkeit vorgeworfen wird, verliert kaum jemand ein Wort darüber, dass auch "wir", der Westen, unsere Kriege "im Auftrage Gottes" zu führen behaupten.
Übersehen, dass Bundespräsident Gauck "weniger im Namen einer philosophischen Überzeugung in der Tradition von Humanismus und Aufklärung als (vielmehr) im Namen einer politischen und, genauer betrachtet, religiösen Ideologie" spricht und Kriege befürwortet. Und lassen den Staat jährlich 30 Millionen Euro für Militärpfarrer ausgeben, die "ihre" Soldaten begleiten und beruhigen und somit das Militär stabilisieren und rechtfertigen.
Bei den Nachdenkseiten befragt Jens Wernicke den Diakon Volker Marquart, der sich innerhalb der Kirche für die Abschaffung der Militärseelsorge engagiert.