Ergebnisse einer Mitgliederbefragung bei der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) legen nahe: das durch DGP und Bundesärztekammer geforderte Verbot von Suizidhilfe für todkranke Menschen findet wenig Rückhalt bei Ärzten und Pflegern.
An der Mitgliederbefragung beteiligten sich ein Viertel der rund 1100 Mitglieder der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen (NRW). Sie ist die größte DGP-Landesgruppe und vereinigt 20 Prozent aller Mitglieder bundesweit. Mit der Befragung in NRW sollte die Position an der Mitgliederbasis zur laufenden Debatte um ein gesetzliches Verbot der Suizidhilfe ermittelt werden, welches Abgeordnete aus den Unionsparteien um Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe anstreben. Für das darüber hinaus von der Bundesärztekammer geforderte einheitliche berufsrechtliche Verbot der Suizidhilfe für Ärzte hatte sich in der Vergangenheit auch die DGP ausgesprochen.
Ein generelles Verbot von organisierter Suizidassistenz, auch für Ärzte, befürworteten bei der Befragung jedoch nur 38,3 Prozent, wie die nun vom Palliativnetz Witten veröffentlichten Ergebnisse zeigen. Für eine Zulassung unter strengen Bedingungen, wie sie vom CDU-Abgeordneten Peter Hintze vertreten wird, sprachen sich 50,7 Prozent aus. Eine liberalere Regelung bejahten 6,2 Prozent, für eine generelle Freigabe organisierter Suizidhilfe stimmten 4,7 Prozent. Überdurchschnittlich häufig wurde ein Verbot von Suizidhilfe bei Pflegepersonal, von Frauen und Befragten mit leidenden Familienangehörigen abgelehnt. Aber auch befragte Ärzte stimmten zu 52,3 Prozent und somit mehrheitlich gegen ein generelles Verbot der Suizidhilfe.