Verweis nach Protest gegen Bundeswehr in Schulen

Ein Schüler der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule im bayerischen Bamberg wurde wegen seines Protestes gegen Werbung der Bundeswehr in der Schule gemaßregelt.

Im Interview mit der Jungen Welt beklagt der Betroffene, dass er "mundtot" gemacht werden werden soll. "Meine Klassenleiterin hat mir nun ein Redeverbot erteilt, und das nicht nur während des Unterrichts, sondern auch im Privaten. Sie würde mit allen Mitteln verhindern, so ihre Worte, dass ich meine Mitschüler von meiner Meinung überzeugen."

Schon lange gibt es von linken und antimilitaristischen Gruppen Kritik an Werbeveranstaltungen der Bundeswehr in Schulen, nun haben sich dieser Kritik auch verschiedene Kinderrechtsorganisationen angeschlossen. Die im Bündnis Kindersoldaten zusammengeschlossenen Organisationen fordern von Deutschland die Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention und deren sogenanntes "Kindersoldaten-Zusatzprotokoll".

Antje Weber, Kinderrechtsexpertin der Kindernothilfe und Sprecherin des Deutschen Bündnis Kindersoldaten erklärte: "Wenn Deutschland den Vorsitz im UN-Menschenrechtsrat überzeugend wahrnehmen will, muss das Mindestalter für den Eintritt in die Bundeswehr auf 18 Jahre angehoben werden" Momentan rekrutiert die Bundeswehr jedes Jahr rund 1.000 17-jährige Mädchen und Jungen für einen Dienst bei der Bundeswehr.

 

Update: Das Interview ist in der Online-Ausgabe der Jungen Welt gelöscht worden. Der Verweis erfolgt auf das Archiv der hpd-Redaktion.