WORMS (hpd/uni) Vom 22. - 25. Mai 2015 feierten Mitglieder und Freunde den 29. Unitariertag in Worms. Nach zukunftsweisenden Entscheidungen der Hauptversammlung und bewegenden Feierstunden stellten die Unitarier ihre Diskussionsfreude in unterschiedlichsten Workshops unter Beweis. Traditionell richtete die Jugendgruppe sich im beliebten Zeltlager ein und veranstaltete unter anderem auch einen Poetry-Slam.
Neben den Neuwahlen von Vorstand, Präsidium und Geistigem Rat beschloss getreu dem diesjährigen Motto "Spuren lesen – Wege bahnen" die Gemeinschaft, ihren Namen zu ändern in "Unitarier – Religionsgemeinschaft freien Glaubens". Dieser Schritt verdeutlicht, dass die Gemeinschaft Teil der weltweiten Bewegung von Unitariern und Universalisten ist. Gleichzeitig hält der Begriff "Religionsgemeinschaft" - er stammt noch aus dem Gründungsjahr 1876 in Worms - eine Verbindung der Gegenwart zu den Ursprüngen aufrecht. Neben weiteren Entscheidungen wurde das Mitbestimmungsrecht der einzelnen Mitglieder deutlich gestärkt, indem die im zwei-Jahres Rhythmus stattfindende Hauptversammlung von einer Delegierten-Versammlung zu einer Mitgliederversammlung umstrukturiert wurde.
Die Unitarier verstehen sich als religiös, ohne dass Vorgaben und Dogmen das Denken und Empfinden einschränken. Gemeinsam begehen sie feierliche und besinnliche Stunden, ob zu Morgenfeiern im Jahresverlauf, Jugendleiten, Hochzeiten oder Beerdigungen. Seminare, Kongresse und Workshops zu aktuellen und historischen, gesellschaftlichen Themen ermöglichen den intellektuellen Austausch. Im Mittelpunkt des unitarischen Denkens stehen die Toleranz und der Respekt füreinander.
"Wohlwollen und Achtsamkeit sind Werte, an denen sich die unitarische Gemeinschaft messen lassen muss", betonte Präsidiumsmitglied Prof. Dr. Karsten Urban in seiner Ansprache zum Abschluss. "Wir freuen uns ganz besonders auf den ersten Europäischen Unitariertag vom 2.–5. Juni 2017 in Ulm/Neu-Ulm."