Unitarische Ehefeiern für gleichgeschlechtliche Paare

Gleichbehandlung aus religiöser Überzeugung

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BÜREN. (hpd/unit) "Die Unitarier – Religionsgemeinschaft freien Glaubens" weisen in der Diskussion zur Gleichbehandlung homosexueller Paare darauf hin, dass verantwortliche Eigenständigkeit und gegenseitiger Respekt Kernpunkte unitarischer Ethik sind.

Deshalb begrüßen die Unitarier die Entscheidung der Volksbefragung in Irland, homosexuelle Ehegemeinschaften mit heterosexuellen gleichzustellen. Diese Haltung wird in der Religionsgemeinschaft freien Glaubens aktiv gelebt. Die Gleichbehandlung aller Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung ist ein Menschenrecht. Deshalb können sich homosexuelle Paare selbstverständlich genauso unitarisch trauen lassen wie heterosexuelle.

Weltweit gehören Unitarier zu den Vorreitern in Fragen der Gleichbehandlung. Pfarrerinnen und Pfarrer unitarischer Gemeinden in den U.S.A. waren die ersten, die gleichgeschlechtliche Trauungen durchgeführt haben. Der Geschäftsführer der Unitarier in Großbritannien Derek McAuley wurde als anerkannte, koordinierende Kraft sogar im britischen Parlament zur Gesetzgebung in dieser Frage angehört.

Sexualität ist ein Grundelement menschlichen Zusammenlebens. Unitarier unterstützen deshalb Freiheiten, die im Einvernehmen zwischen gleichberechtigten Sexualpartnern gelebt werden und insbesondere nicht durch religiöse Dogmen beschnitten werden sollten. Die sexuelle Freiheit jedes Einzelnen endet allerdings dort, wo die Freiheit oder körperliche Unversehrtheit eines anderen eingeschränkt wird oder Abhängigkeiten vorsätzlich ausgenutzt werden. Hier muss umfassende Aufklärung spätestens in der Schule erfolgen, was qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer erfordert.

Gleichzeitig zeigen aber auch die vielfältigen Formen von Missbrauch, dass der Schutz Schwächerer weiter ausgebaut und wirksame rechtliche Instrumente zur Verfügung stehen müssen. Die Verfolgung von sexueller Gewalt jedweder Form ist hierfür nur ein Beispiel. Achtsamkeit bedarf es aber auch im Umgang mit den Opfern sexueller Gewalt. Unverarbeitete Traumata können über Generationen hinweg die sexuellen Haltungen von Menschen beeinflussen. Umfassende Information zu Beratungsangeboten schon in den Schulen, konsequente Unterstützung von Opfern sowie Verfolgung, Bestrafung und Betreuung von Tätern sind daher unerlässlich.

Unitarier mahnen zum Respekt im Umgang mit dem Gegenüber und der Umwelt in allen Lebensbereichen. Daher ist die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe die logische Konsequenz einer unitarischen Religionsauffassung. Sie ist ein deutlicher Schritt in Richtung einer pluralistischen Gesellschaft, die eine Weiterentwicklung und ein lebenswertes Dasein ermöglicht.

"Wir begrüßen das positive Votum der Iren zur gleichgeschlechtlichen Ehe ausdrücklich und fordern die politischen Entscheidungsträger in Deutschland dazu auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für gleichgeschlechtliche Ehen zu schaffen", so Prof. Dr. Karsten Urban, Präsidiumsmitglied der Unitarier. Urban weiter: "Die Unitarier als Religionsgemeinschaft bieten seit langem Ehefeiern für gleichgeschlechtliche Paare an."


Pressemitteilung der Unitarier.