Humanistische Union München-Südbayern

Keine "Sonderbehandlung" sogenannter "Asylbewerber mit geringer Bleibewahrscheinlichkeit"

refugees_on_a_boat.png

überfülltes Flüchtlingsboot
überfülltes Flüchtlingsboot

MÜNCHEN. (hpd/hu) In einen Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer hat die Humanistische Union München-Südbayern (HU) die neuen asylpolitischen Ziele der Bayerischen Staatsregierung als untragbar verurteilt.

"Das Ansinnen, besonders für Asylbewerber aus dem West-Balkan in Grenznähe Aufnahmezentren einzurichten, sei allein schon aus historischer Sicht instinktlos. Bei vielen dieser Asylbewerber handele es sich um Roma. Das sind die Nachfahren von Opfern des NS-Regimes, und für diese Menschen 'Sonderlager' einzurichten, das kann man sich hier nicht leisten", sagte Wolfgang Killinger vom Vorstand der HU.

Die Beschlüsse der bayerischen Staatsregierung im Maßnahmenpaket zur Bewältigung und Eindämmung des anhaltenden Asylzustroms werden massiv in das Asylrecht eingreifen. Asylbewerber mit sogenannter geringer Bleibewahrscheinlichkeit sollen in zwei (grenznahen) Aufnahmeeinrichtungen untergebracht und dort innerhalb von wenigen Tagen abgefertigt werden.

HU

Die Registrierung im Asylverfahren soll spätestens drei Tage nach Ankunft stattfinden, die Anhörung und Entscheidung binnen zwei Wochen erfolgen. Die Verwaltungsgerichte sollen in diesen Zentren Außenstellen eröffnen, um auch mögliche Klagen gegen Ablehnungsbescheide innerhalb weniger Tage behandeln zu können.

Die Betroffenen erwartet Arbeitsverbote, Sachleistungen und die völlige Isolation aufgrund der grenznahen Lage/Kasernierung. Eine asylrechtliche Beratung ist so praktisch unmöglich und hindert Asylbewerber daran, die rechtsstaatlich garantierten Rechtsmittel überhaupt nutzen zu können. Sie werden wie am Fließband abgefertigt und außer Landes geschafft.

Eine solche Behandlung dieser Flüchtlinge ist entwürdigend, sie werden damit für jedermann sichtbar amtlich entrechtet und zu Schmarotzern gestempelt.

Die HU hat deshalb Ministerpräsident Seehofer aufgefordert, von einer Sonderbehandlung sogenannter "Asylbewerber mit geringer Bleibewahrscheinlichkeit" abzusehen und Maßnahmen zu ergreifen, die ein rechtsstaatliches und humanes Asylverfahren für alle Flüchtlinge ohne Ausnahme gewährleisten.


Pressemitteilung der Humanistischen Union, Regionalverband München-Südbayern