174 Jahre nach dem 18. März 1848 versammelten sich vor dem Brandenburger Tor in Berlin, auf dem Platz des 18. März, wieder Bürgerinnen und Bürger, die zwei Grundüberzeugungen teilen. Zum einen die epochale Bedeutung der deutschen Revolution vom 18. März 1848 und die daraus abgeleitete Forderung an den Bundestag: Der 18. März 2023 soll ein nationaler gesetzlicher Feiertag werden.
Am 18. März 1848 gingen in Berlin 10.000 Männer und Frauen auf die Straße, um vom preußischen König nicht weniger als Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu fordern. Die Kundgebung vor dem Berliner Schloss wurde durch Schüsse von Soldaten aufgelöst; in der ganzen Stadt wurden daraufhin Barrikaden errichtet. Die preußischen Soldaten hatten den Auftrag, den Aufstand im Keim zu ersticken. Am nächsten Tag zählte man über 200 Tote und viele Verletzte bei den Barrikadenkämpfer*innen. Etwa 20 preußische Soldaten ließen ihr Leben.
Die toten Kämpfer*innen wurden am 22. März vor dem Stadtschloss aufgebahrt. Mehr als 20.000 Menschen nahmen in einem Trauerzug am Gendarmenmarkt Abschied von den Toten. Der König zollte mit entblößtem Haupt den Toten seinen Respekt – gezwungenermaßen.
Vor dem Brandenburger Tor erinnerten zahlreiche Politiker, unter ihnen die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, an diesen historischen Tag und die Lehren für die Zukunft. Alle Redner*innen gingen auch auf die aktuelle Situation in der Ukraine ein und versicherten dem ukrainischen Volk ihre Solidarität.
Auch der stellvertretende Vorsitzende des bfg Bayern, Frank Riegler, sprach auf der Kundgebung. Er würdigte die Ereignisse am 18. März und betonte, dass auch heute die Angst der Despoten vor der Sehnsucht nach Freiheit groß ist.
Der zweite Teil der Veranstaltung fand dann auf dem Friedhof der Märzgefallenen in Berlin-Friedrichshain statt. Dort wurden am 22. März 1848 die Toten des 18. März im Rahmen einer Beerdigungsfeierlichkeit begraben. Insgesamt fanden dort 255 Tote der Revolution ihre letzte Ruhestätte.
Die Forderungen der Barrikadenkämpfer*innen beinhalteten auch die Trennung von Staat und Kirche. Die Macht des ersten Standes, der Kleriker, und die des zweiten Standes, der Adeligen, sollte gebrochen werden.
Die Arbeit der "Aktion 18. März" ist auf einer Website dokumentiert.