Am 1. Februar zeigten die Fans des FC Bayern München beim Bundesliga-Heimspiel gegen Holstein Kiel eine Choreographie zum Erinnerungstag im deutschen Fußball. Sie präsentierten Bilder von FC Bayern-Mitgliedern, die von den Nazis verfolgt wurden. Zwei Banner mit den Aufschriften "In Gedenken an die verfolgten FC Bayern-Mitglieder" und "Nie wieder ist jetzt!" begleiteten die Aktion. Die Fans demonstrierten damit, dass auch auf dem Fußballplatz eine Gedenk- und Erinnerungskultur existiert. Der Fußball trägt eine Verantwortung, und Gedenk- und Erinnerungsarbeit ist gerade in dieser Zeit überall notwendig.
Im gleichnamigen Buch von Louis Pawellek erinnern sich zwölf Überlebende eindrücklich an ihre Schicksale unter der Nazi-Diktatur. Im Jahr 2014 traf der Autor für ein Schulprojekt eine Zeitzeugin, die den Holocaust überlebt hat. Danach entwickelte er den Wunsch, weitere überlebende Opfer der Nazi-Schreckensherrschaft persönlich kennenzulernen und ihre Geschichten aufzuschreiben. So entstand das Buch "Die letzten Stimmen des Holocaust".
Er war der "freieste aller Freidenker", schreibt der Historiker Volker Reinhardt in seiner 2024 erschienen, vielbeachteten Bruno-Biografie, ein "intellektueller Anarchist und Albtraum aller Orthodoxiewächter". Heute vor 425 Jahren, am 17. Februar 1600, wurde Giordano Bruno, der das Universum für "unendlich" und religiöse Dogmen für "Eseleien" hielt, als "halsstarriger Ketzer" auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Vor zwanzig Jahren wurde Hatun Sürücü von ihrem Bruder mit drei Kopfschüssen grausam ermordet – weil sie ein freies und selbstbestimmtes Leben führen wollte. Noch immer gehört religiös motivierte Gewalt gegen Frauen und Andersdenkende zum Alltag in Deutschland. Eine Gewalt, die oft tödlich endet.
Ob Terroranschläge, Naturkatastrophen oder andere Tragödien – warum überlässt Deutschland das kollektive Gedenken immer noch den Religionsvertretern? In einer säkularen und pluralistischen Gesellschaft drängt sich die Frage auf, ob es nicht Aufgabe des Staates sein muss, säkulare Räume für Trauer und Gedenken zu nutzen.
Eine Gruppe um den Münchner Aktionskünstler Wolfram P. Kastner, die bereits mit einer Guerilla-Aktion in dieser Angelegenheit für Aufsehen sorgte, fordert, den Berliner Hindenburgdamm in Berlin-Steglitz umzubenennen. Hindenburg als historische Person sei nicht dazu geeignet, geehrt zu werden. Sie wenden sich nun in einem Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU).
Am 4. Juli 2024 gegen 11 Uhr wurde in der Bundeshauptstadt Berlin der etwa 3 Kilometer lange Hindenburgdamm symbolisch in Edith-Jacobson-Damm umbenannt. Beendet wurde die Aktion von der Polizei, die darin eine Straftat vermutete.
Am 23. Mai 2024 wäre Dr. Karlheinz Deschner 100 Jahre alt geworden. Zum Gedenken an den Schriftsteller, Historiker und Alumnus der Universität Würzburg zauberte der Würzburger Straßenmaler Marcel das Bildnis "Katze sein bei Deschner" vor dem Kaufhof auf das Pflaster.
Am 15. April wurde in der Wiederholdstraße in einem gutbürgerlichen Viertel im Stuttgarter Norden unter den Augen von etwa 100 Personen eine nüchtern gestaltete Gedenkstele für Fritz Bauer enthüllt. In diesem Stadtteil wurde der spätere Generalstaatsanwalt 1903 geboren und wuchs dort auf. Die erste Initiative für die Stele ging von Schülerinnen des nahe gelegenen Eberhard-Ludwig-Gymnasiums aus, welches Bauer besuchte.
Das Bündnis Hannover gegen Antisemitismus und der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen, der das Bündnis mitbegründet hat, rufen auf zu Aktionswochen gegen Antisemitismus. Ziel ist es, auf den seit Anfang Oktober 2023 auch regional ansteigenden Antisemitismus aufmerksam zu machen.
Seit 2018 versucht eine zivilgesellschaftliche Initiative aus Kölner Privatmenschen ein Mahnmal für den Völkermord an den Armenier:innen dauerhaft an der Kölner Hohenzollernbrücke aufzustellen. Gegenwind bekommt die Initiative dabei unter anderem von türkischen Rechten, die mitunter nicht nur den Völkermord leugnen, sondern auch Druck auf die Regierenden in Köln ausüben.
Vor 55 Jahren, am 1. Juli 1968, starb Fritz Bauer. Wie kein anderer Jurist in der Bundesrepublik hatte er als hessischer Generalstaatsanwalt nach dem Krieg die NS-Verbrechen verfolgt. Dafür wurde er von vielen bekämpft und geschmäht – vor allem von der CDU. Ende des letzten Jahres hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) ihn posthum mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille geehrt. Fritz Bauer konnte sich dagegen nicht mehr wehren.
Am 23. April fand am Sitz der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) die Gedenkfeier für ihren Gründer Herbert Steffen statt, der im vergangenen Herbst im Alter von 88 Jahren verstorben war. Die Veranstaltung war bereits kurz nach Bekanntgabe ausgebucht gewesen – denn zahlreiche Wegbegleiter von nah und fern wollten es sich nicht nehmen lassen, sich von einem ganz Großen der säkularen Bewegung zu verabschieden – nicht in Trauer, sondern als Feier eines großartigen Lebens. So hatte er es sich gewünscht.
Morgen wird weltweit der "Tag der Menschenrechte" begangen. Jedes Jahr wird an diesem Tag die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" gefeiert und gewürdigt, die am 10. Dezember 1948 durch die Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Auch in München finden einige Veranstaltungen statt. Doch ob sich an diesem Tag auch jemand auf den "Platz der Menschenrechte" in München-Riem verirrt? Wolfram Kastner, Vorstandsmitglied des Bundes für Geistesfreiheit München, glaubt das nicht. "Der Platz ist eine fürchterliche Blamage für die ganze Stadt," sagt er.
Wer mit Sozialen Medien umgehen kann, in denen Bilder, Texte, Töne und Videos kombiniert werden, hat das Potenzial, sich als Künstlerin oder Künstler zu begreifen. Ein Kunstaufruf zum Befreiungstag am 8. Mai wird von der Humanistischen Initiative Schleswig-Holstein betreut mit dem Ziel, Brücken zwischen Menschen zu bauen. Doch es geht um mehr.