Grausame Strafen

Amnesty International berichtet über Folter im Iran

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Amnesty International erhebt schwere Vorwürfe gegen den Iran. Die Menschenrechtsorganisation berichtet über den anhaltenden Einsatz grausamer Strafen wie Auspeitschungen, Amputationen und Blendungen.

Im Jahr 2016 kam es zu massenhaften Menschenrechtsverletzungen im Iran und nichts deutet darauf hin, dass sich dies ändern wird: Noch vor Kurzem, am 5. Januar dieses Jahres, erhielt ein Journalist 40 Peitschenhiebe auf den Rücken, nachdem ein Gericht feststellte, dass er ungenau über die Anzahl der von der Polizei beschlagnahmten Motorräder in seiner Stadt berichtet hatte. "Die jüngste Auspeitschung des Journalisten alarmiert uns, dass die Behörden die Spur grausamer Strafen fortsetzen möchten, die wir im vergangenen Jahr erlebt haben", erklärte Randa Habib, Regionalleiterin von Amnesty International für den Nahen Osten und Nordafrika.

In einer aktuellen Presseerklärung klagt Habib die iranischen Behörden wegen systematischen Menschenrechtsverletzungen an. Die umfangreiche Nutzung körperlicher Bestrafungen durch die Behörden hebe "die Unmenschlichkeit eines Justizsystems hervor, das Brutalität legalisiert". Grausame Strafen wie Auspeitschungen, Amputationen und Blendungen seien ein schockierender Angriff auf die Menschenwürde und verletzen das absolute internationale Verbot der Folter und anderer Misshandlungen, erklärte Habib. 

Grausame Strafen sind keine Seltenheit

Nach iranischem Recht werden mehr als 100 "Delikte" mit Auspeitschung bestraft. Neben Diebstahl, Vandalismus, Verleumdung und Betrug werden unter anderem auch "Ehebruch", intime Beziehungen zwischen unverheirateten Männern und Frauen, "Verletzung der öffentlichen Sitten" sowie gleichgeschlechtliche Beziehungen geahndet. Amnesty International berichtet von jungen Menschen, die wegen Beziehungen außerhalb der Ehe, der Teilnahme an gemischtgeschlechtlichen Partys oder wegen Essen während des islamischen Fastenmonats Ramadan ausgepeitscht wurden. 
 
Im vergangenen Jahr wurden zudem mindestens vier Amputationen für Raubüberfälle – darunter "Kreuz-Amputationen" von mehreren Fingern und Zehen auf gegenüberliegenden Seiten des Körpers – registriert. Eine weitere Strafe, die weiterhin durchgeführt wird, ist das Rauben des Augenlichts. Mehrere Menschen sind davon bedroht, geblendet zu werden.