Scharia-Gesetz

Brunei führt Todesstrafe durch Steinigung ein

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Gleichgeschlechtlicher Sex und Apostasie sollen mit dem Tod geahndet werden, Dieben droht die Amputation von Gliedmaßen. Ab nächster Woche verschärft der südostasiatische Kleinstaat Brunei seine Scharia-Gesetzgebung. 

Ab dem 3. April soll die neue Verschärfung des bruneiischen Strafgesetzes durch den "Sharia Penal Code" auf Beschluss der Regierung verabschiedet werden. Die Schmähung des Korans und der Abfall vom Islam sind demnach ein todeswürdiges Vergehen. Homosexuellen droht künftig nicht nur eine zehnjährige Hafstrafe, sondern auch öffentliche Folter und Steinigungen. Dieben sollen künftig Hände und Beine amputiert werden.

Bereits 2014 hatte der Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, die Einführung des islamischen Scharia-Gesetzes angekündigt: "Brunei als ein von Allah gesegnetes Land braucht keine Genehmigung von wem auch immer, um den Islam als nationale Religion zu wollen. Genauso wenig fragen wir, wenn wir die Scharia als Grundlage des Rechtes einführen. Allah weist uns den richtigen Weg." Wegen internationalen Protesten wurde die Umsetzung jedoch bislang verschoben.

Massive Menschenrechtsverletzungen 

"Die geplanten Änderungen im Strafgesetzbuch von Brunei würden Steinigungen und Amputationen sogar bei Kindern gestatten", erklärte Rachel Chhoa-Howard, Brunei-Expertin bei Amnesty International. "Brunei muss umgehend die Pläne zur Einführung dieser grausamen Strafen stoppen und das Strafgesetzbuch in Übereinstimmung mit den menschenrechtlichen Verpflichtungen des Landes überarbeiten. Die internationale Gemeinschaft muss den Schritt Bruneis, diese grausamen Strafen in die Tat umzusetzen, deutlich verurteilen."

Auch Prominente äußerten sich zur geplanten Umsetzung des Scharia-Gesetzes. Der Hollywoodstar George Clooney listete in einer Gastkolumne für das Filmportal deadline.com neun Luxushotels in England, Frankreich, Italien und Kalifornien auf, die sich im Besitz des herrschenden Sultans Hassanal Bolkiah befinden. Diese sollten fortan boykottiert werden, denn mit jedem Besuch würde man dazu beitragen, das "mörderische Regime" zu finanzieren.