Höhepunkt beim diesjährigen Rosenmontagszug durch Düsseldorf waren wie in jedem Jahr die politischen Mottowagen von Jacques Tilly. Der Bildhauer und Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung hat mit seinem Team wieder auf aktuelle Ereignisse reagiert.
Mit dem ersten Wagen bedankt sich Tilly bei Polizei, den Mitarbeitern der Rettungsdienste und der Feuerwehr, die immer häufiger Opfer von Angriffen während ihrer Einsätze werden.
Jacques Tilly mag den Kanzler nicht. Auf dem Mottowagen wird er "Hohlaf" Scholz genannt.
Zwei Jahre alt und leider immer noch aktuell: Der Mottowagen zum Krieg in der Ukraine. Dieser Wagen fuhr während der Corona-Zeit bereits durch Düsseldorf, als der Rosenmontag wegen der Pandemie ausfallen musste.
Ein weiterer Wagen befasst sich mit einem Düsseldorf-internen Streit um die Oper.
Die Demaskierung der AfD: Hinter der Maske der Bürgerlichkeit verbirgt sich der Faschismus.
Ein weiterer Wagen, der sich mit dem aktuellen Rechtspopulismus auseinandersetzt: "Wir sind mehr!"
Für den Fall, dass tatsächlich Donald Trump wieder in das Weiße Haus einzieht bereitet er schon einmal die neue Flagge der USA vor.
Menschen als Schutzschild: Der Wagen zeigt das menschenverachtende Kalkül der Hamas im aktuellen Nahost-Konflikt.
Kriege und Konflikte lenken (nicht nur) Medien von der viel größeren Gefahr ab, die von der Klimakatastrophe und ihren inzwischen längst sichtbaren Folgen ausgeht.
Für Jacques Tilly kommt die Ankündigung Trumps, bei einer Wiederwahl die Hilfszahlungen für die Ukraine einzustellen, einem hinterhältigen Mord gleich.
Ein Weiteres rein düsseldorfsches Thema: Ex-Oberbürgermeister und Ex-SPD-Mitglied Thomas Geisel als Schleppenträger von Sarah Wagenknecht.
7 Kommentare
Kommentare
Dieter Grützner am Permanenter Link
Ich bin Fan von Jaques Tilly und gehöre keiner Partei an.
David Z am Permanenter Link
"Mühlen auf... " ist kein Argument sondern eine Moralisierung. Moralisierung ist Gift für eine Demokratie.
Ja, für die äusseren Faktoren kann man ihn nicht verantwortlich machen. Aber für sein Handeln im Kontext dieser Faktoren schon.
libertador am Permanenter Link
Nicht jede (auch zugespitzte) Kritik an der Bundesregierung ist Wasser auf die Mühlen der AFD. Es gibt durchaus Ansatzpunkte für die Kritik sind durchaus gegeben.
malte am Permanenter Link
Nun, Politiker lächerlich zu machen ist im Prinzip nicht falsch, und auch ein Kanzler darf da nicht verschont bleiben. Das ist der Zweck von Satire. Diese konkrete Darstellung ist aber tatsächlich nicht gelungen.
Erwin Kress am Permanenter Link
Auch im Künstlerleben geht mancher Schuss daneben!
Es gibt auch an anderen Orten politischen Karneval, aber der die hpd-Redaktion ist natürlich Fan des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly, ich auch. Tilly ist ein begnadeter Künstler und Wagenbauer. Er hat auch in diesem Jahr wieder manchen Nagel auf den Kopf getroffen. Aber ein wenig Kritik wird Tilly nicht schaden. Dass er den Kanzler nicht mag, verbindet ihn mit Millionen. Dass er ihn hohl darstellt, verbindet ihn bestenfalls noch mit rechtem Sumpf und hat mit Realität nichts zu tun. Ein wenig Realität braucht aber auch Satire als Anknüpfungspunkt. Und die Kosten im Krankenhauswesen gehen auf Kosten von Lauterbach, warum?
Jacques, das kannst du besser.
A.S. am Permanenter Link
Wer lutscht wem den Schwanz?
Wäre die Darstellung nicht mit vertauschten Rollen besser? Lutscht nicht Putin Kirills Schwanz?
Kanzler: Ich bin froh einen bedächtigen Olaf Scholz in Regierungsverantwortung zu haben. Ein hoch emotionaler Hitzkopf an seiner Stelle wäre ein viel größeres Problem.
Andreas Leber am Permanenter Link
Über Olaf Scholz kann man einiges sagen, aber nicht, dass er hohl, also dumm, sei. Der Schuss ging fehl. -
Die anderen Wagen sind klasse, auch wenn durchaus noch nicht klar ist, wie sich Lauterbach unterm Strich auf die Krankenhäuser auswirkt. Einige sind insolvent, manche davon nicht zu retten - wegen Lauterbach? Entscheidend ist, was unten rauskommt: Hauptsache, am Ende ist das Gesamtsystem finanziell stabilisiert und qualitativ verbessert. Meine Erwartungen sind recht hoch; endlich eine echte Reform nach all den Reförmchen im Gesundheitswesen. Möglich, dass er mich noch enttäuscht, aber seine Chance soll er kriegen: Es braucht eine Reform, und zwar dringend!