Die ARD veranstaltet derzeit ihre Themenwoche Woran glaubst du?. Vielen Menschen, die mit dem Glauben nichts am Hut haben, geht diese Themenwoche gewaltig auf den Senkel. Mit seiner heute beginnenden hpd Themenwoche Nicht-Glauben möchte der Humanistische Pressedienst einen Kontrapunkt zur Glaubens-Woche der ARD setzen.
Seit Monaten nervt die ARD nun bereits mit Ankündigungen zu ihrer Themenwoche Woran glaubst du?. Gestern ging sie offiziell los und beglückte die jungen Fernsehzuschauer schon in den Morgenstunden des Sonntags mit dem Tigerenten Club: Daran glaube ich! und der Sendung mit der Maus Spezial: Woran glaubst Du?. Wer hoffte, sich vom Fernseher zum Radio flüchten zu können, wurde enttäuscht. Auch hier ein Bombardement mit Promi-Statements zum jeweiligen persönlichen Glauben.
Aber warum regen sich Menschen, die nicht glauben, eigentlich über diese Themenwoche auf? Noch dazu, da die ARD Themenwoche doch angeblich auch jene widerspiegeln soll, die keinem religiösen Glauben frönen? Nun, vielleicht weil die gesamte ARD Themenwoche wie eine gigantische Werbekampagne der Kirchen wirkt, deren Ziel es ist, dem Thema "Glauben" in den Medien mehr Platz zu verschaffen? Oder vielleicht, weil das Nicht-Glauben von den Machern der Themenwoche zu einer Unterart des Glaubens deklariert wird und weil "Glauben" entgegen anderslautender Behauptungen durchweg als "religiöser Glaube" verstanden wird? Der Trailer zur ARD Themenwoche spricht diesbezüglich Bände und ist an suggestivem Subtext kaum zu überbieten:
"Glauben. Ein Wort, unzählige Auslegungen. Viele Menschen glauben an Gott, einige an die Wissenschaft, andere an sich selbst. Manche haben ihren Glauben verloren. Andere haben ihn gefunden. Und selbst, wer an nichts glaubt, glaubt zumindest daran. Glauben hat viele Gesichter. Wir zeigen sie ab dem 11. Juni in der ARD Themenwoche Woran glaubst du?."
"Wer an nichts glaubt, glaubt zumindest daran." - Ein so dermaßen hanebüchener Satz, dass er bereits Philosophiestudenten im ersten Semester die Schuhe auszieht. Wer kein Geld hat, hat also wenigstens das in der Kasse, ja? Und wer nicht lebt, lebt ja irgendwie auch? Nicht zu glauben ist keine andere Art von Glauben, sondern sein Gegensatz.
"Viele Menschen glauben an Gott, einige an die Wissenschaft." - Das Glauben an die Existenz eines Gottes unterscheidet sich fundamental von der Annahme, dass die Anwendung wissenschaftlicher Prinzipien zum Gewinnen neuer Erkenntnisse beiträgt. Während es für die Existenz eines behaupteten Gottes keinerlei objektiven Beweis gibt und an dessen Existenz mithin nur geglaubt werden kann, legen Wissenschaftler empirische Beweise für ihre Behauptungen vor. Wer diesen Unterschied nicht versteht, sollte auf jeden Fall die Finger von der Gestaltung einer ARD Themenwoche zum Thema lassen.
Ach ja und: Verloren wie eine schmerzlich vermisste Geldbörse haben Menschen, die nicht glauben, ihren Glauben meistens auch nicht. Sie haben ihn eher abgelegt wie ein mottenzerfressenes, zu klein gewordenes Kleidungsstück.
Doch echauffieren Sie sich nicht über die ARD Themenwoche, liebe Nicht-Glaubende! Freuen Sie sich mit uns in der hpd Themenwoche Nicht-Glauben an der Abwesenheit von kollektiven Hirngespinsten und entdecken Sie mit uns, dass das Nicht-Glauben viele Gesichter hat. Einige von ihnen zeigen wir Ihnen in den kommenden Tagen.
Aufmerksame hpd-Leser mögen einwenden, dass es beim Humanistischen Pressedienst doch auch sonst ständig irgendwie ums Nicht-Glauben geht. Aber das macht ja nichts. Schließlich geht es im Programm der ARD auch außerhalb der Glaubens-Themenwoche viel zu oft um Religionen und ihre Anhänger und viel zu selten um die stark wachsende Gruppe der Konfessionsfreien, Nichtreligiösen, Atheisten, Agnostiker, Nicht-Gläubigen oder wie immer man sie auch nennen mag. Eine Gruppe, zu der bereits jetzt 36% der deutschen Bevölkerung zählen.
62 Kommentare
Kommentare
Sim am Permanenter Link
Oh ja. Diese ARD-Themenwoche ist mir auch schon sauer aufgestoßen. Gut wenn ich in der Zwischenzeit meine gebeutelte atheistische Seele beim hpd etwas auskurieren kann.
Vorschlag an die ARD für das Thema einer weiteren Themenwoche: "Was weißt denn du?" oder besser noch: "Was sind deine plausibelsten Annahmen unter Berücksichtigung aller Fakten und Beachtung aller kognitiver Verzerrungen des menschlichen Verstandes?"
Margit Feucht am Permanenter Link
Seit wann gibt es eine atheistische Seele? Ein atheistischer Chirurg hat einmal geschrieben, dass er schon
schliessen sich gebenseitig aus. An die Existenz einer Seele muss also auch geglaubt werden.
Sim am Permanenter Link
Ernsthaft jetzt? Soll ich in Zukunft jeden Witz einzeln kennzeichnen? :o)
Niko Dietz am Permanenter Link
Kommt darauf an, wie man Seele für sich definiert.
Wolfgang am Permanenter Link
Das Fernsehprogramm besticht durch seine Kochshows, den Quizsendungen und die immer gleichen Talkshows. Man verliert den Glauben, das kommt die Nervensäge Kirche
gerade richtig. Eigentor!!
Dieter Bauer am Permanenter Link
Märchenhaften Glauben gegen Realität zu tauschen fällt sehr schwer, auch des Machtverlustes wegen. Und Geld ist mächtig, so mächtig, dass es vielen den Verstand raubt.
Paul am Permanenter Link
Heute Morgen, da ich zu weit vom Radio entfernt war, konnte ich den Sender nicht schnell genug wechseln und musste mir eine Zeitlang, den doch saudummen Versuch mit anhören, dass Atheisten doch irgendwann zwangsläufig
Wolfgang am Permanenter Link
Diese Spielchen kenne ich auch. Man sei doch auf der Suche. Das würde doch genügend beweisen, der Atheist kommt nur aus einer anderen Richtung zu "Gott". So ein Schrott!
Klaus Mammani am Permanenter Link
Man kann nicht beweisen, was es nicht gibt. Oder so, man kann nicht beweisen,das es etwas nicht gibt.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Wer an nichts glaubt, glaubt zumindest daran." Hanebüchen, ja.
Anmaßend.
Und auf besonders infame Weise vereinnahmend.
Roland Fakler am Permanenter Link
Ich bin „nur“ ein vorläufiger Atheist, nur solange, bis mir der „richtige“ Gott seine Existenz überzeugend beweist.
Stefan am Permanenter Link
Ich lese euch ja sonst immer gern, aber dieser Artikel ist schon etwas übertrieben.
>Und selbst, wer an nichts glaubt, glaubt zumindest daran.
Was ist daran so falsch? Ich glaube als Atheis an viele Dinge, Götter gehören nur eben nicht dazu. Jeder, der morgens aufsteht glaubt an etwas, zumindestens im Moment des Handelns. Ich glaube an viele der aktuell Naturgesetze, aber wirklich beweisen werde ich sie nie können. Die komplette Wissenschaft basiert auf Falsifizierbarkeit. Unsere Theorien sind nur die am wenigsten falschen, mit Wahrheit hat das alles aber nichts zu tun und verifizierung ist letztlich unmöglich.
Wir glauben an unsere Theorien. Wir haben eine viel bessere Basis für den Glauben als die Religionen, aber es bleibt ein Glaube.
Ingo Leschnewsky am Permanenter Link
"Glauben ist ja nicht nur eine Sache des Verstandes, sondern auch der Emotionen...", meinte ein katholischer Pfarrer in der "hessenschau" zu dem Brimborium, welches in der römisch-katholischen Kirc
Ich glaube ihm nicht. Für mich ist Nicht- oder Unglauben eine Sache des Verstandes. Denn wer versteht, der muss gar nicht erst glauben.
Roland am Permanenter Link
Man sollte sich nicht auf abstrakte Diskussionen um ein göttliches Wesen bzw. Schöpfer einlassen, sondern konkret die Texte nehmen wie sie sind. Glaubst du, dassLeichen wieder lebendig werden?
Und dann kämen noch zahllose Fragen zur Ethik und zur Kirchengeschichte! Darüber muss man sprechen und nicht, wie man sich die Entstehung des Lebens erklären könnte oder zurecht fantasieren könnte.
Auch wenn dieser Ratschlag bei Atheisten auf wenig Verständnis stößt: Schlagt doch einmal die Texte auf und lasst sie euch von einem Christen erklären! Da wird man schnell merken, dass er selbst nichts weiß und nur mit einfältigen Kommentaren den Glauben an sich verteidigen möchte. Wie schon Buggle sagte: Denn sie wissen nicht, was sie glauben. Ich möchte ergänzen: ... nicht einmal ...
Man muss es allerdings als Unverschämtheit betrachten, dass sich die Sendeanstalten nicht einmal ansatzweise an der Glaubens- und Kritik-Lage ihrer Zuschauer oder Hörer orientieren, sondern weiterhin stur ihren klerikalen Unsinn verbreiten als hätten wir eine christliche Staatsreligion.
Libelle am Permanenter Link
Was hat "GLAUBEN" mit der Kirche zu tun?
Viele Menschen haben sich in der BRD von den Kirchen abgewandt, aber häufig nicht auch von ihrem "GLAUBEN".
Warum setzt sie sich nicht ein gegen die Übergriffe von Muslimen gegen Christen in den Asyl-Unterkünften oder in den muslimischen Ländern?
Bezahlt werden die Kirchen doch von den Christen die in der Kirche sind und leider auch von den Steuerzahlern. Im Übrigen finde ich es eine Riesensauerei dass alle Steuerzahler
, auch die welche nicht einer der christlichen Kirchen angehören, zu Gunsten der christlichen Kirchen gemolken werden.
Bernd Vowinkel am Permanenter Link
Wer nicht an die Wissenschaft glaubt, der glaubt ja dann auch nicht an die Newtonschen Gesetze. Kleines, einfaches Experiment zur Überprufung: einfach mal aus dem zehnten Stock springen...
Oder anders ausgedrückt: Wirklichkeit ist das, was nicht verschwindet, wenn man nicht mehr daran glaubt.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Ich verstehe und akzeptiere die kontrapunktische Formulierung des Titels, ich selbst setze mich aber dafür ein, die Deutungshoheit über das Wort „Glauben“ und „glauben“ nicht den Theologen und ihren Anhängern zu überl
Dieser „Glaube“ setzt allerdings den Schwerpunkt auf die Synonyme „Meinung“ und "Überzeugung". Die religöse Okkupation des Wortes „glauben“ manifestiert sich mit dem unscheinbaren Wörtchen „an“, das der inhaltlichen Vernebelung Tür und Tor öffnet. Ich denke, das ergänzt die berechtigte Kritik des Authors an Aussagen wie "Wer an nichts glaubt, glaubt zumindest daran.“ und "Viele Menschen glauben an Gott, einige an die Wissenschaft." Der Kritik an ersterer ist nichts hinzuzufügen, zu letzterer möchte ich anmerken, dass die Aussage „Ich glaube an Gott“ oft genug nur eine soziale Positionierung beinhaltet und noch nichteinmal bedeutet „Ich glaube, dass Gott existiert“. Ist doch der erwähnte „Gott“ etwas derart undefiniertes, dass man genau so gut sagen könnte „Ich glaube an Irgendwas“. Also ich meine, die Frage „Woran glaubst du ?“ führt nur zu Wischi-Waschi-Bekenntnissen der Form „ich glaube >an<“, die zu nichts verpflichten, stattdessen sollte man besser fragen „Was glaubst du ?“ oder „Wem glaubst du ?“ und „Was folgerst du daraus für dein Handeln und für die Gesellschaft?“. Außerdem tönt aus der unsinnigen Gegenüberstellung von "Glauben an Gott" und "Glauben an die Wissenschaft" unüberhörbar der kindische Triumph "Mir san die Mehreren".
Noch ein Wort zu dem theatralischen „Manche haben ihren Glauben verloren.“, was nichts anderes heißt, als dass sich eine inhaltslose psychische Befindlichkeit aus der Kinderzeit („Glaube“) in Nichts aufgelöst hat. Das ist eine der vielen Varianten, mit denen man „Ungläubigen“ einen Mangel oder eine Minderwerigkeit bescheinigen will. Vergleichbar mit der Behauptung, dass der Gläubige „Religiösisch“ spreche, dessen der Ungläubige nicht mächtig ist. Oder man sei „religiös“ unmusikalisch; ich bin nicht religiös unmusikalisch, ich halte nur die Religionen, die ich kenne, für schlechte Musik.
Also ich ziehe es vor, zu sagen "Ich glaube, dass nicht ..." statt "Ich glaube nicht, dass..." weil letztere Formulierung, die religiöse Bedeutung des Wortes beibehält, die ich nicht akzeptiere, während erstere die säkulare Bedeutung als Positionierung auf einer Skala von Wahrscheinlichkeiten bis knapp unterhalb von Gewissheit betont. Dies beschreibt auch genauer, was ich denke.
Kay Krause am Permanenter Link
Diese Gegenaktion war überfällig, liebe Chefredaktion! Danke dafür!
Oder "glauben" die Erfinder dieser "Themenwoche" wirklich, dass sich irgendein Mensch auf diesem schönen Globus dafür interessiert, dass ich daran "glaube", dass mein Frau nach wie vor ein liebenswerter Mensch ist? Oder dass ich "glaube", dass die Entfernung von der Erde zum Mond runde 380.000km beträgt?
Die Medienwoche ist lediglich dazu gemacht, damit sich religiös Gläubige wieder einmal mehr gegenseitig "gläubig" besabbern können, und das auch noch öffentlich und kostenfrei in den Medien. Reicht denn die viele überflüssige kostenlose Kirchenreklame in Rundfunk, TV und Presse immer noch nicht? Wozu haben wir eigentlich einen Rundfunkrat?
Eine einzige, undurchschaubare und staatlich abgesegnete Mafia ist das! Vorhandene Gesetze werden dabei geflissentlich umgangen. Dieser Kirchenmacht im Staate können wir alle nur den Garaus machen, in dem wir aus diesen unseligen Glaubensvereinen austreten und Politiker wählen, die den Kirchen endlich auch von Staats wegen den Geldhahn zudrehen. Aber bitte: wo finden wir diese Politiker???
Ulrike Dahmen am Permanenter Link
Schade, dass Sie hier zu platt argumentieren: Die Matinée im SWR 2 Radio hatte gestern das Motto "ich glaube an mich" und war rein säkular.
Ich weiß auch nicht, was mich als anarchistische Atheistin die Überzeugungen von Ingrid Matthäus-Maier angehen. Personenkult bringt hier gar nichts.
Kay Krause am Permanenter Link
Ja, Ukrike Dahmen, das ist richtig! Es gibt durchaus kirchenkritische (manchmal kabarettistische) Sendungen im Radio.
Sebastian am Permanenter Link
Auch Atheisten glauben, nämlich daran, daß es keinen Gott gibt. Wissen können sie es nicht. Sie können es nur glauben. Atheisten sollte die Themenwoche natürlich auch Raum geben.
Das Leben und Handeln Jesu Christi ist übrigens ein sehr überzeugender Beweis für die Existenz Gottes. Dieser Beweis ist zwar nicht "wissenschaftlich", kann aber vom Herzen verstanden werden, indem man sich z.B. mal ein paar Gleichnisse von Jesus zu Gemüte führt.
Glaube und Wissenschaft schließen sich nebenbei bemerkt nicht aus, da sich der Glaube ja auf einen transzendenten Bereich bezieht.
Paul am Permanenter Link
Ich glaube Grimms Märchen besitzen mehr pädagogischen Nutzen.
Sebastian am Permanenter Link
Dann haben Sie offenbar noch nie die Gleichnisse von Jesus gelesen. Dieser Zynismus ist leider auch sehr bezeichnend für atheistische Fundamentalisten.
Paul am Permanenter Link
Und sie leider noch nicht die ganze Bibel, sonst hätten sie gelesen, dass GOTT ein Eiferer und Massenmörder ist.
"Dieser Zynismus ist leider auch sehr bezeichnend für atheistische Fundamentalisten" Sehe ich etwas anders als sie, mir geht es so auf die besagten Nüsse, wenn ich von morgens bis abends diesen Schwachsinn hören muss, sie versuchen doch ständig die Menschen mit ihrem Schwachsinn zu belästigen und da bleibt einem nichts anderes übrig, als den Schwachsinn als solchen zu bezeichnen. Sie können ja noch nicht mal die Existenz dieses Gottes beweisen. Die Gläubigen leiden doch an Realitätsverlust, Fakten werden einfach ignoriert, eine Mutter Theresa für etwas besonderes gehalten, die nachweislich nicht so war. Kommen sie wieder wenn sie Beweise haben.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Sie reden von Zynismus, Sebastian ? Dann empfehle ich Ihnen mal die Lektüre von Joh 5,1ff über die „Heilung eines Kranken am Sabbat“.
Da gibt es einen Chefarzt, der jede Krankheit heilen kann. Statt jetzt wenigstens in einer 40-Stunden-Woche zu heilen, was er kann, lässt er von seinem Oberarzt alle paar Wochen einen Wettlauf veranstalten, und nur den Sieger dieses Wettlaufs heilt er. Sein Sohn, ebenfalls ein begnadeter Heiler, kommt vorbei und heilt einen einzigen Gehbehinderten, der seit 38 Jahren vergeblich versucht, das Wettrennen zu gewinnen.
Zurück zum Original: Mit etwas Phantasie kann man sich die hygienischen Verhältnisse in den 3 Hallen, (bzw. im Teich Betesda) vorstellen, in denen die Kranken ausharren. Und Bibel-Exegeten loben den Sohn dafür, dass er gleich 2 der 10 Gebote übertreten hat: das Sabbat-Gebot, das vom Text her so lang ist wie alle anderen 9 zusammen, und das Gebot, Vater und Mutter zu ehren, denn er greift ja definitiv in den Plan des Vaters ein.
Und wieder zum Heute: nichts anderes passiert z.B. in Lourdes, wenn es denn zutrifft, dass dort ab und zu mal Wunderheilungen geschehen. Nur mit der Hygiene und der Unterkunft sieht es wohl besser aus.
Das, Sebastian, ist Zynismus.
Christoph am Permanenter Link
"Auch Atheisten glauben, nämlich daran, daß es keinen Gott gibt. Wissen können sie es nicht. Sie können es nur glauben." Oder sich nicht dafür interessieren.
Sebastian am Permanenter Link
Das ist auch ein Beispiel für einen legitimen Atheismus, der nicht in Fundamentalismus ausartet. Vielen Leuten, gerade im Osten, ist Glauben tatsächlich fremd.
Mir ging es um die Leute, die sich als aktive Atheisten ansehen oder gar behaupten, es gebe keinen Gott etc. Auch sie können eben nur glauben bzw. vermuten. Fundamentalisten sehe ich heutzutage eher auf atheistischer Seite - bezogen auf Europa und das Christentum.
Paul am Permanenter Link
Sie legen also fest was legitim ist, ich merke sie haben noch nichts von Vielfalt gehört, Pluralismus, auch wieder nur so ein Ideologe, der anderen seinen Meinung und Willen aufzwingen will, wie ich meinen Atheismus g
Petra Pausch am Permanenter Link
Wie kommen Sie darauf, dass wir "glauben", dass es keinen Gott gibt. Das glauben wir nicht, das ist eine simple Tatsache.
"Das Leben und Handeln Jesu Christi ist übrigens ein sehr überzeugender Beweis für die Existenz Gottes." Wirklich? Welchen Jesus meinen Sie? Der aus dem NT ist eine aus verschiedenen Personen zusammengesetzte Kunstfigur - das wird Ihnen jeder Theologe bestätigen können. Der, den Sie "Jesus" nennen, ist ein Konglomerat aus verschiedenen Überlieferungen über Wanderprediger, die seinerzeit (mangels Wissens) versuchten, den Menschen die Welt zu deuten. Doch was seinerzeit vielleicht sinnvoll war ist es heute nicht mehr. Denn wir haben - trotz Religion - Wissenschaften.
Kay Krause am Permanenter Link
Hallo Sebastian! Da besteht aber doch ein prekärer Unterschied: NICHT an einen Gott zu glauben, ist doch kein religiöser Glaube, oder?
Sebastian am Permanenter Link
Erzählen Sie das mal z.B. Frau Petra Pausch über Ihnen. :)
Da sind Sie schon weiter als viele atheistische Fundamentalisten. Auch die Atheisten werden irgendwann einmal in der Moderne ankommen. :)
Stephan Gregor am Permanenter Link
Das mit dem "gefährlichen Fahrwasser" stimmt nur teilweise. Für irgendeinen, undefinierten im irgend- bis nirgendwo verorteten, nichtinteragierenden Gott kann ich keinen Gegenbeweis antreten.
Einen jungfrauenschwängernden, weltenschöpfenden, gleichzeitig allmächtigen, allwissenden und allgütigen Allvater mit Egoproblemen, Starallüren und einem Hang zu Menschenopfern dagegen kann ich unzweifelhaft widerlegen, denn ein solches Geschöpf ist im Hinblick auf seine Konzeption bereits denkunmöglich und kann mit der nunmal real existierenden Welt nicht gleichzeitg vorhanden sein...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ab hier wird es witzig.
Nein, ich gehe darauf nicht inhaltlich ein.
Holger am Permanenter Link
Ja, so ist es wohl.
Daß Atheisten einfach Atheisten sind weil sie eben nicht an Märchen glauben, darauf kommt kein Menschaus deren schräger Schmierenkomödie. Genauso wenig können sie sich vorstellen daß man die Märchen deshalb nicht glaubt weil man sich von Märchen verarscht fühlt, religiöser hokuspokus beleidigt meinen Verstand, weil man evidenzbasierte Antworten sucht. Das religiöse Zeug ist Unfug, das kannste nen sehr naiven fünfjährigen aufbinden. Mit viel Glück. Ich will die Wahrheit. Was ist unsere Welt und wie ist sie entstanden. Das liefert wenn überhaupt, nur die Wissenschaft. Die wird von der ARD Themenwoche allerdings zum Glauben degradiert.
Ich fühle mich von der ARD verarscht, für dumm verkauft und regelrecht beleidigt. Was die sich mit dieser Themenwoche geleistet haben ist der Gipfel des Schwachsinns und in dieser Hinsicht beinahe unmöglich zu toppen. Es ist direkt faszinierend auf welch schwachsinnige und beispiellos freche Art unsere Rundfunkbeiträge verbrannt werden!
thorsten am Permanenter Link
Ich weiß nicht, was an einer "Themenwoche Nicht-Glauben" besser sein soll. Einfach nur dagegen sein?
Hans Trutnau am Permanenter Link
Durchaus sehenswert (entgegen meiner Erwartung) war "Was glaubt Deutschland (1/2)", ARD 12.6.17 23:30, insofern, als da auch ein paar Negativseiten der Religion(en) zur Sprache kamen und der Autor/Interviewe
http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/was-glaub-deutschland-folge-1-100.html
Klaus Bernd am Permanenter Link
Auch ich habe die beiden Sendungen nacheinander gesehen und war von "Was glaubt Deutschland (1/2)" sehr angetan.
Das nachfolgende "Woran glaubst du" zeigte für mich dagegen ganz offen seine seelsorgerisch pastoralen Absichten.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Was ist mit "gebotenen" gemeint?
Zur Klarstellung - vor Menschen habe ich Respekt, vor Glaube/Religion keinen mehr.
Die Gefühle gläubiger Menschen werden das aushalten können.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Genau den Respekt vor den Menschen meine ich. Es ist ja eine Reportage, wo sich "normale" Menschen sehr persönlichen und auch kritischen Fragen stellen.
G.Meier am Permanenter Link
Zwei Drittel der Deutschen bekennen sich zu einer christlichen Kirche!
Kay Krause am Permanenter Link
Aber 1/3 NICHT! Wo werden wir gehört??? Wo ist unsr Forum??? Alle 4 Wochen sonntags früh um 6:00 Uhr im Radio! Perfekte Zeit, um nicht wahrgenommen zu werden!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Werte\r G.Meier, das ist Wunschdenken und Fake zugleich!
Bitte lernen im Interview hier (13.6.) mit Philipp Möller und vor allem mit dem dortigen Verweis auf 'Generation what?'.
Ilona am Permanenter Link
Ich finde es erst einmal gut, dass hier Menschen ohne Glauben ihre Meinung kundtun können.
Bei der ARD-Themenwoche habe ich das Gefühl, man wolle uns nahebringen, dass die Menschen mit religiösen Glauben, die "besseren" Menschen seien.
Teilweise werden uns sogar Kultur und Werte abgesprochen, die allein durch Menschen
entstanden sind.
Religion und Staat sollten strikt getrennt sein, das ist aber in Deutschland schon lange nicht mehr der Fall.
Religionen werden als eine gute Sache hochkristallisiert. Das mag manchmal stimmen, aber eben nicht immer. Warum lässt man sie nicht Privatsache sein ... ohne wenn und aber ?
Ich habe dass Gefühl, seit der Islam immer mehr Einzug hält in Deutschland, wird Glauben langsam wieder zur Staatsdoktrie. Ich hoffe, dass ich unrecht habe.
Jörg Raddatz am Permanenter Link
Meiner Meinung nach, ist diese Glaubenswoche ein "Versuchsballon" gewesen. Es war echt unglaublich, was sich da so breit macht.
Simon Lange am Permanenter Link
Ich glaube nicht, weil...
ich einen IQ !deutlich! über Zimmertemperatur habe und nicht anfällig für paranoide Wahnvorstellungen bin!
#ARD
paste up am Permanenter Link
Bei der Bewertung des ARD Trailers fehlt der nach unten gerichtete Finger in der Auswahl, vorsorglich?
paste up am Permanenter Link
...noch ein Trailer zum Thema
Woran man glaubt ... https://vimeo.com/218429722
Maxim Lemke am Permanenter Link
Ich habe mir gestern am späten Abend zwei Dokumentationen im Ersten zur Themenwoche angeschaut: "Land ohne Glauben?" und im Anschluss "Woran glaubt Deutschland?".
Es schleicht sich mir das Gefühl ein, dass viele Säkulare in Deutschland schon weiter sind als die "Themenwoche Nicht-Glaube" und eine ständige Sebstbestätigung, dass sie "Nicht-Religiös" sind, gar nicht nötig haben. Eines glaube ich tatsächlich: Ich glaube, wenn man sich immer nur mit Gleichgesinnten, Gleichdenkenden und Gleichgläubigen umgibt, wird man langsam aber sicher Matsche im Kopf und verlernt das Denken!
Martin Schweizer am Permanenter Link
ARD Sendungen stiften eher Verwirrung als Einsichten. Jeder Mensch glaubt.
Martin Schweizer am Permanenter Link
Wissenschaft ist begrenzt, doch alle Wissenschaftler sind sich einig dass Menschen denken. Und folglich glauben alle Menschen dass ihre Gedanken richtig sind. Denn sonst würden sie ja etwas anderes denken.
Martin Schweizer am Permanenter Link
Da sich mein Kommentar nicht in die vorgegebene Philosophie von hpd passt, gehe ich davon aus dass auch hier Andersdenkende zensiert und deren Meinungen gelöscht werden.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Ich glaube, da können Sie lange warten. Enttäuscht?
Frank am Permanenter Link
Lieber hpd, toll dass ihr eine Gegenkampagne startet. Ihr solltet sowieso etwas forscher auftreten. Geht bitte rein in die Diskussion. Nehmt bitte auch an Talkshows teil.
Mike B. am Permanenter Link
Ich glaube, dass die Themenwoche viel zu religiös angehaucht ist. Es wird ja fast nur über Gott, welcher ist deiner, bist du A-Theist usw. gesprochen.
Kein seriöser Wissenschaftler wird heutzutage sagen: "Wir wissen sicher, dass...". es kommt eher: "Wir GLAUBEN mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass..."
Mitglieder einer Religion glauben eher, dass die Mitglieder anderer Religionen total daneben liegen (gilt auch für Atheisten ^^). Daraus folgt, dass die meisten Religiösen falsch liegen mit IHRER Religion (gilt ebenfalls inkl. Atheisten ^^). Da die wenigsten (Un-)gläubigen ihren Glauben wechseln möchten, braucht es Strategien, alle anderen Meinungen auszuschalten. Nur um seinen Glauben zu rechtfertigen. Die Mittel sind zwar grundverschieden aber das Ziel ist immer klar definiert. OK, mag sein, dass die meisten der Meinung sind: "Ist mir egal, woran die anderen glauben, ich liege sowieso richtig." Nun, wer darüber etwas nachdenkt, sollte Lotto spielen Wenn ich mit meinem Glauben richtig liege, warum nicht mit meinen 6 Zahlen... Wie gesagt - die meisten liegen falsch^^.
Ich persönlich wurde im zarten Alter von 0 Jahren den Evangelen zugeordnet. Da ich sowieso nur zur wahrscheinlich weiteren falschen Gruppe wechseln könnte, lass ich das. Schließlich finde ich Kirchen hübsch und sie bereichern das Stadt- und Dorfbild (gilt natürlich auch für die anderen Gottesbauten da wo es passt. Pyramiden und Steinkreise passen ja auch nicht überall hin ^^).
So wer hat denn nun welchen Glauben? oder:
WORAN GLAUBST DU?
Markus Müller am Permanenter Link
Hallo Chefredaktion, die Crux liegt wie so oft darin, das der Menschen lieber bewertet und sich abgrenzt, weil es ihm Sicherheit und Identität/Existenz suggeriert. Er lebt mit dem Glaubensatz: Sicherheit ist gut!
Ortrun Lenz am Permanenter Link
Kleine Randnotiz: Ich glaube nicht, aber nicht, weil ich meinen Glauben verloren habe und auch nicht, weil ich ihn abgelegt habe. Musste ich gar nicht, denn ich habe noch nie geglaubt.
Thomas am Permanenter Link
Soeben auf der Website der ARD-Themenwoche gepostet - während in China wohl diverse Reissäcke umgefallen sind...:
Den Begriff "->an<- etwas glauben" habe ich wegen seiner notorischen Unklarheit schon vor langer Zeit aus meinem aktiven Wortschatz gestrichen. Wenn ich glaube, dann halte ich etwas für wahr, und dieses Etwas sind Aussagen, die ich natürlich wissen muß, bevor ich sie für wahr halten kann. Glauben setzt also Wissen voraus und nicht umgekehrt. Ob und inwieweit ich Aussagen glaube, hängt von ihrer logischen Konsistenz, ihrer Vereinbarkeit mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft, meiner Einschätzung der Glaubwürdigkeit der aussagenden Person und meinen persönlichen Erfahrungen ab. Im Gegensatz dazu besteht religiöses Glauben in meist unkorrigierbarem (also wahnhaftem) für-wahr-Halten logisch falscher oder empirisch unprüfbarer Aussagen. Religiöses Glauben ist fälschliches Glauben und insofern hochgefährlich, als es moralisches Verhalten behindert oder ausschließt - sei es infolge falscher Vorstellungen vom Zustand und von der Beschaffenheit der Welt, sei es, weil irrationale Überzeugungen ethische Verhaltenskontrolle unterbinden. Würden sich (so gut wie) alle moralisch handlungsfähigen Wesen (möglichst) konsequent um leidvermeidendes Verhalten nach dem Prinzip der gleichen Berücksichtigung gleicher Interessen auf Grundlage der am besten bestätigten (also wissenschaftlichen) Kenntnisse über die Welt bemühen, wäre die Erde ein bedeutend leidfreierer Ort. Dieses Ziel vor Augen arbeite ich täglich an der Optimierung meines Denkens und Verhaltens und versuche, auch andere Menschen dafür zu gewinnen.
Meinolf Amekudzi am Permanenter Link
Ich habe diese Woche auch nur noch gekotzt, wenn ich mal rumgezappt bin. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass die wahren Abkürzungen die folgenden sind:
WDR==Westdeutsche Religioten
BR==Bayrische Religioten
SWR==Südwestdeutsche Religioten
RB=Religioten Bremens
RBB=Religioten Berlin Brandenburgs
NDR==Norddeutsche Religioten
HR==Hessische Religioten
SR==Saarländische Religioten
MDR==Mitteldeutsche Religioten
GerdEric am Permanenter Link
Mich störte, dass das Niveau recht niedrig war, etwa so, wie hier bei manchen Kommentaren.
Sich nur und fast ausschließlich gegen etwas positionieren, mit der seltsam wortwörtlichen Argumentationstechnik, die sie Religiösen vorwerfen.
Was mich an der Themanwoche störte, war deren billige und substanzlose Argumentation zum Glauben.
Ach ja: "Glauben"
ganz kluge Denker der Areligioten sagen ja, das hieße "nichtwissen", tatsächlich aber ist die Bedeutung: geloben, davon überzeugt sein.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"ganz kluge Denker der Areligioten sagen ja, das hieße "nichtwissen", tatsächlich aber ist die Bedeutung: geloben, davon überzeugt sein."
Ich bin zwar kein Areligiot, aber ich gebe zumindest hierauf eine knappe Antwort:
"Glauben" wurde einst höher gewichtet, als "wissen". Z.B. im Augustinischen "Glaube, damit du erkennst." Wissen konnte man damals nämlich nur recht wenig. Z.B. wusste Augustin nichts von Amerika, von Australien, dem Nord- und Südpol. Er wusste nichts vom atomaren Aufbau der Welt und nichts von 70 Trillionen Sternen. Er hatte keine Ahnung von Evolution und was bei der Befruchtung einer Frau wirklich geschieht. Und Milliarden weiterer Sachen wusste er auch nicht.
Menschen davor, zu seiner Zeit und auch noch lange danach, waren verurteilt, zu glauben. Gleichzeitig hat man diesen Glauben - die geheiligte Ausflucht aus dem Nichtwissen - für unangreifbar gehalten. So wurde er in der Anerkennung auf ein hohes Podest gehoben. Das wenige wirkliche Wissen - das oft eher Aberglauben ähnelte - genoss keinen guten Ruf.
Die Folge war, dass Glauben zementiert wurde. Vor allem die Bibel verwechselte man mit einem Buch über die Realität - weshalb man sich gemäß Luthers "sola scriptura" ausschließlich daran hielt. "Glaube, damit du erkennst."
Nach langen Kämpfen gegen die Glaubenshüter konnte eine freie säkulare Wissenschaft entstehen, die die Bibel demontiert hat. Kaum eine Aussage darin hat vor der Wissenschaft Bestand (weshalb Gläubige bis heute auf Kriegsfuß mit der Wissenschaft leben.)
So wurde der höhergewichtete "Glauben" nach und nach durch verifiziertes Wissen ersetzt. Und - Schwupps! - die Moderne konnte kommen und die Welt revolutionieren. Auf einmal war Wissen wichtiger als Glauben, weil wir heute viel mehr Dinge vernünftig erklären können, als zu Augustins Zeiten. Im Gegenteil: Glauben geriet zunehmend ins Hintertreffen, weil eben kaum ein Wort in der Bibel wirklich wahr ist.
Dass Sie das gerne als "glauben an" uminterpretieren, ist Ihre Privatmeinung. Tatsächlich gibt es dieses Doppeldeutigkeit. Aber ich bin mir sicher, dass Ihnen Augustin und Luther darüber etwas völlig anderes gesagt hätten...
GerdEric am Permanenter Link
Das damalige Wissen war kaum geringer, als das heutige, und wenn Sie behaupten, Sie wüssten Milliarden mehr, so werden Sie gfesethen müssen, dass das Wissen um die Sterne rechnerische Vermutungen sind, auch Sie haben
Damals war es unwesentlich, selbst für damalige Atheisten, ob es Amerika gab, ob die Erde eine Scheibe ist (was selbst zur Zeit Kopernikus schon vermutet wurde, und griechische Mathematiker errechneten, dass esie eine Kugel sei).
Und wirklich "weiter" hat uns das nicht gebracht, denn "Wissenschaftler" haben das erforscht, das errechnet, das produziert, was Geld brachte, auch ein Glaubensziel. Mammon.
Nein, ich habe nicht geschrieben "glaubnen an" ich sagte "geloben, davon überzeugt sein."
Und sicher schreibe ich von meiner Meinung, und bin nicht derart arrogant, mein Wissen als allgemein gültig hinzustellen, das hatten wir schon, man nannte es Inquisition, oder so. Sie wissen?
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Das damalige Wissen war kaum geringer, als das heutige, und wenn Sie behaupten, Sie wüssten Milliarden mehr, so werden Sie gfesethen müssen, dass das Wissen um die Sterne rechnerische Vermutungen sind, auch Sie
die Galaxien nicht betreten, sind auch nicht mal auf den Mond gekommen, um zu schauen, ob ich wirklich dahinter lebe."
Das Wissen der Menschheit wächst seit ca. 250 Jahren exponentiell. Die Menschheit war in der griechischen Antike auf einem guten Weg, diesen Anstieg früher hinzubekommen, doch das Christentum hat den Aufstieg jäh gebremst. Die arabische Hochkultur hat dies zumindest erhalten und hätte sicher auch zum Höhenflug ansetzen können, wenn nicht wieder Religion - diesmal der Islam - alles blockiert hätte.
Wo haben ich geschrieben, ICH wüsste Milliarden mal mehr? Das Wissen unserer Zeit ist milliardenfach dem des strunzblöden christlichen Mittelalters überlegen.
Wollen Sie die Anzahl der Sterne bezweifeln? Legen Sie bessere Modelle zu deren Berechnung vor und wir sind im Geschäft. Aber einfach einen dummen Spruch auf eine allgemein anerkannte Aussage zu machen, ist nicht sonderlich förderlich.
Ich war auch noch nie auf dem Südpol und trotzdem würde ich dessen Existenz nie in Zweifel ziehen. Wissen hat auch immer etwas mit Plausibilität zu tun. Mit erscheint es plausibel, dass eine Kugel, die um eine Achse rotiert (was wir an den Tageszeiten erkennen können) zwei Pole haben muss. Also ist die Annahme eines Südpols mehr als wahrscheinlich.
"Damals war es unwesentlich, selbst für damalige Atheisten, ob es Amerika gab, ob die Erde eine Scheibe ist (was selbst zur Zeit Kopernikus schon vermutet wurde, und griechische Mathematiker errechneten, dass esie eine Kugel sei)."
Hätte man Amerika gekannt, wäre es wichtig gewesen. Gerade die Kirche hat sich mit Begeisterung auf dieses Missions-Schlaraffenland gestürzt - und das viele schöne Gold, mit dem man so herrliche Kathedralen bauen konnte.
Ja, Eratosthenes von Kyrene hat lange bevor das NT geschrieben wurde berechnet, welchen Umfang die Erde hat. Trotzdem wurde im NT der Unsinn des AT übernommen, da dessen Autoren den diesbezüglichen Unsinn der Babylonier übernahmen.
"Und wirklich "weiter" hat uns das nicht gebracht, denn "Wissenschaftler" haben das erforscht, das errechnet, das produziert, was Geld brachte, auch ein Glaubensziel. Mammon."
Schon mal was von Grundlagenforschung gehört? Wo hat A. Einstein dem Mammon gehuldigt, als er die Relativitätstheorie entwickelt hat? Oder Ch. Darwin, als er die Evolution erforschte? Dass Wissenschaft auch für Menschen zielgerichtet - und geschäftlich verwertbar - sein kann, ist nur dann verwerflich, wenn die Forschung der Zerstörung oder dem Schaden dient. Ich hoffe nicht, dass Sie dies der Wissenschaft pauschal unterstellen wollen.
"Nein, ich habe nicht geschrieben "glaubnen an" ich sagte "geloben, davon überzeugt sein.""
Wenn ich an einen Menschen, bzw. dessen Fähigkeiten/Ziele glaube, dann gelobe ich ihm eventuell Gefolgschaft. "Überzeugt sein" ist wiederum genau das "Glauben" des Mittelalters, das damals höher gewichtet wurde. Und das hat heute keinen Bestand mehr.
"Und sicher schreibe ich von meiner Meinung, und bin nicht derart arrogant, mein Wissen als allgemein gültig hinzustellen, das hatten wir schon, man nannte es Inquisition, oder so. Sie wissen?"
Das ist mir schon bewusst und ich finde es gut, dass Sie das noch einmal ausdrücklich so darstellen. Ich will Ihnen persönlich auch gar nicht zu nahe treten. Ich kenne Sie ja gar nicht. Ich kommentiere hier lediglich Meinungen und Aussagen, die mir denkwürdig erscheinen. So oder so...