Wer jetzt seinen Willen bekundet, aus der Kirche austreten zu wollen, kann sich später darauf berufen! Dies verdeutlicht die Kunstaktion "11. Gebot" mit ihrer aktuellen Kampagne "Ich muss mal dringend austreten!" Dass die Standesämter und Amtsgerichte mit der hohen Zahl der Kirchenaustrittswilligen überlastet sind, "darf nicht zum Nachteil der Bürgerinnen und Bürger ausgelegt werden!", meint David Farago, Leiter des "11. Gebots". Damit diese "frohe Botschaft" bei möglichst vielen Menschen ankommt, schreibt die Kunstaktion eine Verlosung aus, an der jeder teilnimmt, der den Originalbeitrag des 11. Gebots über Facebook verbreitet.
In fast allen Bundesländern muss der Kirchenaustritt persönlich beim Standesamt oder Amtsgericht erklärt werden. Aktuell kommt es vermehrt vor, dass Personen zum Zeitpunkt ihres Austrittswillens der Kirchenaustritt aus terminlichen Gründen versagt wird. Die Betroffenen müssen teilweise monatelang warten und weiter Kirchensteuer zahlen. Die Alternative, den Kirchenaustritt vor einem Notar zu erklären, ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Viele scheuen sich davor und akzeptieren lieber eine Zwangsmitgliedschaft.
Dass die beiden Großkirchen, die über ein Vermögen von rund 400 Mrd. Euro verfügen, wegen einer Überlastung von staatlichen Kirchenaustritts-Stellen von diesem Paradebeispiel der hinkenden Trennung von Staat und Religion profitieren, ist inakzeptabel. "Es ist daher höchste Zeit für eine Reform des Kirchensteuerrechts!", sagt David Farago von der Kunstaktion "11. Gebot". "Wir fordern eine formlose Austrittsmöglichkeit. Im Verbraucherschutzrecht können online abgeschlossene Verträge per E-Mail gekündigt werden und in Norwegen kann man über ein Online-Portal aus der Kirche austreten. Und so rufen wir alle Betroffenen auf: Demonstrieren Sie mit uns gegen diesen Missstand in Deutschland! Ein Austritt aus der Kirche muss ebenso formlos möglich sein wie der Austritt aus einem Fitnessclub."
Der Ratschlag des "11. Gebots" lautet: "Teilen Sie noch heute Ihren Kirchenaustritt schriftlich gegenüber der dafür zuständigen öffentlichen Stelle mit und verlangen Sie nach einem zeitnahen Termin, um sich den Austritt rückwirkend zum heutigen Datum bescheinigen zu lassen! Verschicken Sie Ihren Austrittswillen besser heute als morgen per Einschreiben mit der Post, Ihren unterschriebenen Brief eingescannt als PDF-Anhang per E-Mail oder dokumentieren Sie Ihren persönlichen Briefkasteneinwurf bei der entsprechenden Kirchenaustrittsstelle z. B. mit dem Handy."
"Alle Austrittswilligen, deren Austrittszeitpunkte von den staatlichen Stellen später nicht akzeptiert werden, können sich im Anschluss beim 11. Gebot melden", erklärt Farago. "Wir werden die eingereichten Fälle von Juristen beurteilen lassen und gegebenenfalls und in Absprache mit den Betroffenen gegen die Ablehnungen juristisch vorgehen." Infos zu den zuständigen Stellen in Ihrem Bundesland gibt es auf der Website kirchenaustritt.de. Einen Mustertext für ein Austrittsschreiben finden Sie ebenfalls online."
Die "frohe Botschaft" verbreiten und gewinnen!
Wenn Sie die "frohe Botschaft", dass der Kirchenaustritt trotz überforderter Behörden zeitnah möglich ist, via Facebook bis zum 09.01.2021 um 23:59:59 Uhr verbreiten, nehmen Sie automatisch am Gewinnspiel des 11. Gebots teil. Teilnahmeberechtigt sind natürliche Personen, welche den Originalbeitrag auf Facebook bis zu diesem Zeitpunkt geteilt und einen festen Wohnsitz in Deutschland oder eine Zustelladresse in Deutschland haben. Ein mehrfaches Teilen ist erwünscht, erhöht jedoch nicht die Gewinnchance. Wer nicht an der Gewinnaktion teilnehmen möchte, kann dies formlos mit einer einfachen Mail an das Team des "11. Gebots" erklären.
Die Verlosung findet am 10.01.2021 statt. Durch die Verlosung werden 50 Gewinner ermittelt. Zur Versendung der Gewinne nimmt das Team vom 11. Gebot im Anschluss über Facebook Kontakt zu den Gewinnern auf, um die Versandadresse zu registrieren. Der Versand erfolgt kostenfrei über den Veranstalter der Aktion und nur an Adressen in Deutschland.
Preise der Verlosung
1. bis 10. Preis: Je ein Buch "EXIT – Warum wir weniger Religion brauchen" mit einer signierten Postkarte von Helmut Ortner sowie je ein Buch "Despoten. Demagogen. Diktatoren. – Ein satirisches Bilderbuch" mit persönlicher Widmung von Jacques Tilly
11. bis 50. Preis: Je ein Buch "EXIT – Warum wir weniger Religion brauchen" mit einer signierten Postkarte von Helmut Ortner
Erstveröffentlichung auf de Webseite der Giordano-Bruno-Stiftung.
10 Kommentare
Kommentare
Unechter Pole am Permanenter Link
Facebook und Kirche lassen sich zwar keineswegs vergleichen.
Werner Helbling am Permanenter Link
- auch deshalb, weil dort kein wirklicher Austritt möglich ist.
M. Landau am Permanenter Link
Ich bin für eine deutliche Erhöhung der Kirchensteuer, mindesten eine Verdoppelung. Jetzt guckt nicht wieder so, ich habe keinen Psychoschub, es ist Statistik.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"keinen Psychoschub" - find ich gut.
Wolfgang von Sulecki am Permanenter Link
".. nimmt das Team vom 11. Gebot im Anschluss über Facebook Kontakt zu den Gewinnern auf .."
Sehr bedauerlich, wenn es nur eine Möglichkeit gibt den Beitrag zu verbreiten - und dann ausgerechnet 'facebook', von dem mannigfaltige Datenschutzverstöße bekannt sind (und an denen das Unternehmen bisher elegant vorbeisieht - ohne jede Änderung!)
Ich verstehe nicht, wie man vor diesem Hintergrund kritiklos - auch hier! - auf 'facebook' verlinken kann und jegliche Bedenken offenbar nichts wert sind.
Wenn die Kirchen nicht *too-big-to-fail* sind und angegriffen werden - warum kapituliert man dann hier vor der Monopolstellung dieser Datenkrake die sich einen feuchten Kehricht um unsere Gesetze schert?
Martin am Permanenter Link
Wie wäre es, wenn das "11. Gebot" auch facebook-freie Weiterverbreitungen akzeptierte, insbesondere in alternativen Social Networks wie Mastodon, Diaspora oder Movim?
Facebook, Twitter usw. sind keine gute Referenz für ein ansonsten sinnvolles Anliegen!
Mosesschöpfer am Permanenter Link
Das 11. Gebot müsste elfundelfzig Mitarbeiter anstellen, um alle weiteren Verbreitungsmöglichkeiten zu verfolgen, zu dokumentieren und jedem Fan der Aktion gerecht zu werden.
Moses und sein Team arbeiten sehr viel bei und zwischen Aktionen auf Facebook, haben dort eine große Fangemeinde und damit bereits eine entsprechende Reichweite. Es war das erste Gewinnspiel, das Moses und sein Team seit der Gründung von 11tes-gebot.de organisiert hat und wir bitten besonders um Verständnis, dass die Arbeit mit dem Gewinnspiel alleine auf Facebook so viele zeitliche Ressourcen bindet, die uns bereits zum Bewerben auf anderen Kanälen fehlt.
Es steht jedem frei und ist ausdrücklich gewünscht, die politisch und rechtlich wichtigen Informationen von und mit dieser Aktion zu bewerben, wo immer er das möchte, kann und es möglich ist. Das Gewinnspiel mussten wir aus genannten Gründen zeitlich und räumlich begrenzen, vielen Dank für das Verständnis. Die Aktion mit ihren politischen Forderungen geht unabhängig davon bis zum Erreichen der jeweiligen Ziele weiter, wie es bei allen Aktionen von 11tes-gebot.de der Fall ist.
Und im Kern der Aktion stand von Anfang an der gesellschaftliche Gewinn, dass möglichst viele Menschen von dieser Aktion etwas mitbekommen und sie weiter bewerben. Dieser Gewinn stellt für Moses und sein Team einen deutlich höheren Wert dar, als alle jetzt organisierten Sachgewinne zusammen und das sollte Anreiz genug sein. Sollten wir mit dieser Aufklärungs-Aktion erreichen, dass wir mit mindestens einem Fall, bei dem der schriftlich geäußerte Austrittswille zu seinem Zeitpunkt nicht anerkannt wird, Zwangsmitgliedschaften in Kirchen für immer aus der Welt zu schaffen, haben wir das bestmögliche Ziel erreicht. Nicht weniger haben wir vor.
Aufklärungsgeschenke verteilen statt Sachgewinne einsammeln!
Gesellschaftsgewinne einsammeln statt Verlosungsvorwürfe verteilen!
Wolfgang von Sulecki am Permanenter Link
Die Argumentation ist nachvollziehbar, geht aber an dem, was vorgebracht wurde vorbei:
Was mich jetzt wirklich verärgert ist die Unterstellung es gehe hier bei den Einwänden gegen *facebook* um die 'Sachgewinne' des Gewinnspieles!
Die Abwägung heißt doch: Eine Datenkrake fördern anstatt sie zu boykottieren um 'Reichweite' zu gewinnen und deswegen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes über Bord zu werfen? Kein Wunder, wenn damit so umgegangen wird, dann wird irgendwann das Zuckerberg'sche Unternehmen tatsächlich *too-big-to-fail* und unantastbar sein.
Fragen Sie doch nächstens einmal nach wer von den hier Lesenden ein Weblog / eine Webseite betreibt und stellen Sie einen 'Pressetext' zur Verbreitung zur Verfügung .... so erreichen Sie eine größere Reichweite für den von Ihnen gewünschten Informationsgehalt, was möglicherweise die Abhängigkeit von Großunternehmen verringern oder sogar aufwiegen kann.
Mosesschöpfer am Permanenter Link
Wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Hauptbeitrag, der verbreitet werden soll, auf der Homepage 11tes-gebot.de zu veröffentlichen.
Wenn es hier gerade nicht um die Sachgewinne und das Gewinnspiel geht, verstehen wir nicht, wo das Problem liegt und warum das jemanden verärgern kann, dem es ja nicht um die Sachgewinne geht. (?) - Der gewünschte 'Pressetext' ist die auf dem hpd, auf der gbs-Seite und der Moses-Seite veröffentlichte Presseerklärung. Es ist keiner gezwungen den ganzen Pressetext zu veröffentlichen, jeder darf gerne das Gewinnspiel und den Link dazu weglassen, denn das ist nicht Kern der Aktion, sondern nur EINE Möglichkeit der Bewerbung. - Den Kern haben wir im Kommentar vom 10.01. ausführlich beschrieben.
Zeilen wie ".. nimmt das Team vom 11. Gebot im Anschluss über Facebook Kontakt zu den Gewinnern auf .. Sehr bedauerlich, wenn... " oder "Wie wäre es, wenn das "11. Gebot" auch facebook-freie Weiterverbreitungen akzeptierte, insbesondere in alternativen Social Networks wie Mastodon, Diaspora oder Movim?" können sehr wohl als Kritik verstanden werden, dass man verärgert ist, dass man bei dieser Aktion nur auf Facebook etwas gewinnen kann.
Wir haben niemandem unterstellt, dass es ihm nur um die Sachgewinne geht, im Gegenteil. Dennoch mussten wir aus genannten Gründen das Gewinnspiel auf einen überschaubaren Bereich beschränken. Wie sich jetzt herausstellt, ist selbst dieser Bereich nicht überschaubar. Es ist ausdrücklich gewünscht, dass alle Möglichkeiten genutzt werden sollen, um die Aktion zu verbreiten und für deren Aufklärungsgedanken zu werben - und das haben auch einige getan. Der Vorwurf an uns, dass "es nur eine Möglichkeit gibt den Beitrag zu verbreiten", ist somit nicht zutreffend. Wir haben nie eine facebook-freie Weiterleitung nicht akzeptiert, verboten oder behindert. Moses ist für einige Verbote, dieses ist jedoch nicht dabei.
Lediglich das Gewinnspiel haben wir bei unserem ersten Gewinnspiel überhaupt auf der Plattform begrenzt, auf der wir seit Jahren die größte Fangemeinde und die höchste Reichweite haben. Auf den drei von Martin vorgeschlagenen alternativen Networks ist Moses und sein Team nicht aktiv, hier würden wir bei null anfangen, was für eine Aufklärungsaktion zu einem aktuellen Fall nicht nützlich wäre. Die Möglichkeit sich hier schnellstens zu vernetzen und eine entsprechende Reichweite für eine aktuelle Aktion zu generieren wäre bei dieser Aktion nicht zeitnah möglich gewesen.
Die berechtigte Kritik und die Abhängigkeit von Facebook beschäftigt uns selbst seit Jahren, wir hatten uns schon 2017 Gedanken gemacht, wie wir damit umgehen werden, wenn unsere Facebook-Seite wegen massiven Beschwerden über "Den nackten Luther" zeitweise oder komplett gedrosselt oder abgeschaltet wird - und das Problem besteht weiterhin. Hätten wir die Presseerklärung mit Kritik verlinkt, wäre das keine Werbung für den Aufklärungsgedanken der Aktion gewesen. Die Hintergründer zur Wahl und Beschränkung des Gewinnspiels auf Facebook haben wir ausführlich beschrieben.
Wie es aussieht, werden einige Gewinne trotz sehr umfangreicher Recherche und Kontaktaufnahme-Versuchen nicht abgerufen werden. Aber da es Euch ja nicht um die Sachgewinne geht, brauchen wir sie Euch ja nicht anbieten und können sie Personen anbieten, welche die Aktion längst beworben haben.
Rampp Gerhard am Permanenter Link
1. Die Kosten eines Kirchenaustritts über den Notar sind nur mit ganz geringen Mehrkosten verbunden, in manchen Bundesländern sind sie praktisch gleich.
2. Das Vermögen beider Kirchen soll bei nur 400 Milliarden Euro liegen? Vielleicht das Kapitalvermögen! Zu den Immobilien: Jede der beiden Kirchen verfügt über rund 4.500 Quadratkilometer Grund - mehr als die Fläche der drei Stadtstaaten plus des Saarlands zusammen. Das sind also 9 Milliarden Quadratmeter. Rechnet man für die teuerste Milliarde einen Grundstückspreis von 500 Euro je qm, kommt man schon auf eine halbe Billion ... Fazit: Das Gesamtvermögen beider Kirchen liegt bei allermindestens 1,5 Billionen Euro Die Kirchen bräuchten sich nur mal zu bequemen, einen winzigen Teil ihres Grundvermögens zu veräußern. Dann könnten sie nicht nur all ihre Liquiditätsprobleme lösen, sondern beispielsweise auch die Not in der Welt lindern - wenn sie das denn wollten.