Mit 82 Prozent der Stimmen hat die irische Bevölkerung sich für eine Verfassungsänderung ausgesprochen, welche eine Lockerung des Scheidungsrechtes möglich macht. Eine Ehescheidung ist in Irland erst seit 1995 möglich. Trennungswillige haben dabei bisher vier Trennungsjahre abzuwarten, bis eine Scheidung möglich ist. Diese Wartezeit soll nun auf zwei Jahre verkürzt werden.
Wie die Tagesschau berichtet, haben 51 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung am Referendum zur Vereinfachung der Ehescheidung teilgenommen. Das Referendum fand zeitgleich mit der Europawahl statt. 82 Prozent der WählerInnen sprachen sich dabei für eine Vereinfachung der Scheidung mit nur zwei statt vier Trennungsjahren aus.
Die New York Times erklärt, dass die Ehescheidung in Irland 1937 unter Einfluss der katholischen Kirche verboten wurde. Erst 1995 wurde die Scheidung, jedoch unter strengen Auflagen, erlaubt, nachdem sich eine knappe Mehrheit der WählerInnen in einem Referendum für eine legale Ehescheidung ausgesprochen hatten.
Das Ergebnis des Referendums ist nicht nur eine Erleichterung für alle, die eine Ehescheidung anstreben, sondern auch ein Zeichen der Lösung vom Einfluss der katholischen Kirche. In den letzten Jahren hat Irland eine Reihe von Entscheidungen getroffen, die den lebensfremden Regeln der Kirche widersprechen.
So hatte 2015 ein Volksentscheid die Ehe für alle in Irland ermöglicht. Im Jahre 2018 wurden ebenfalls per Referendum das Abtreibungsgesetz gelockert und der Paragraph, welcher Blasphemie unter Strafe stellte, gestrichen. Auch jubelten recht wenig Menschen dem Papst bei seinem Irland-Besuch im Sommer 2018 zu.
1 Kommentar
Kommentare
G.B. am Permanenter Link
Da ist uns Irland in einigen wesentlichen Punkten voraus. Wie kann die Kirche mündigen Bürgern etwas verbieten, welche Anmaßung steht da dahinter, derartige Maßregelungen