Jesus in Rio bekommt Konkurrenz

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"Cristo Redentor" in Rio de Janeiro
"Cristo Redentor" in Rio de Janeiro

Der "Neue" wird fast fünf Meter größer sein als der weltberühmte "Cristo Redentor" (Christus, der Erlöser) in Rio de Janeiro. Gebaut wird er in der brasilianischen Kleinstadt Encantado. Er wird den Namen "Cristo Protetor" (Christus, der Beschützer) tragen. Der Bau hat zu einem freundlichen Wortgefecht zwischen den Bürgermeistern der Metropole und des kleinen Städtchens geführt.

Stolze 43 Meter ragt er in den Himmel, der Jesus in der Kleinstadt Encantado mit ihren etwa 22.000 Einwohnern. Damit ist er fast fünf Meter höher als die Jesus-Statue in Rio de Janeiro. Die Spannweite der Arme beträgt 36 Meter. Baubeginn des neuen Jesus war 2019. Drohnenbilder zeigen, dass er mehr oder weniger fertig ist. Die Friends of Christ Association (AACristo), eine lokale Organisation, habe den Bau über Spenden finanziert, heißt es bei CNN. Die Baukosten sollen rund 300.000 Euro betragen haben.

Kleine Spitzen zwischen den zwei Bürgermeistern

"Eine größere Statue zu bauen ist einfach, ich will sehen, dass jemand diese Aussicht hat", habe Rios Bürgermeister Eduardo Paes auf Twitter geschrieben, nachdem bekannt geworden war, dass der im Bau befindlichen Statue in Encantado im Süden Brasiliens die Arme angebracht wurden, schreibt das Monopol Magazin. Paes postete zu seinem Seitenhieb ein Foto mit dem Blick vom Corcovado-Berg, wo der 1921 eingeweihte "Cristo Redentor" steht.

"Rio de Janeiro ist immer noch wunderschön, die ganze Welt weiß das bereits. Kommt jetzt alle und lernt die Schönheiten von Encantado und dem Taquari-Tal kennen", erwiderte Jonas Calvi, Bürgermeister der Kleinstadt Encantado. Der Bürgermeister von Rio de Janeiro kündigte an, bei der Einweihung der neuen Christus-Statue in Encantodo dabei sein zu wollen.

Nur ein Touristen-Magnet oder ein Monument gegen den Atheismus?

Der neue Jesus soll einen Aufzug im Inneren haben und Touristen zu einer Aussichtsplattform auf Brusthöhe fahren. Von dort haben die Besucher einen Blick auf das Taquari-Tal – ob das so attraktiv ist wie die Aussicht in Rio, ist fraglich. Konzipiert wurde die neue Figur von den Künstlern Genésio Gomes Moura und seinem Sohn Markus Moura.

Die Christus-Statue soll eine Touristenattraktion werden, was das Monument in Rio schon lange ist. Die Erzdiözese Rio de Janeiro habe den großen Christus damals bauen lassen, um die christlichen Wurzeln der Nation nicht zu verlieren und dem Atheismus entgegenzuwirken, heißt es bei Vatican News.

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