Durch Abholzung und die daraus resultierende Zerstückelung wird der Regenwald anfällig für Feuer, wie die aktuelle Situation zeigt. Fortschreitende Abholzung verstärkt die Trockenheit weiter, was insbesondere in El Niño-Jahren erheblich verschärft wird. Dies ist wahrscheinlich ein wesentlicher Auslöser für die derzeit extremen Bedingungen. Im September und Oktober 2023 waren Forschende der Max-Planck-Institute für Biogeochemie und für Chemie für eine Messkampagne am ATTO-Turm (Amazon Tall Tower Observatory) im Amazonas. Dort erlebten sie die Auswirkungen des El Niño.
Mit Luiz Inácio Lula da Silva, meist einfach nur "Lula" genannt, zieht zum ersten Mal seit Jahren Hoffnung ins brasilianische Regierungssgebäude ein. Gegen den faschistischen Putschversuch der Bolsonaristas gehen die Regierung und das Verfassungsgericht mit der hochgefährlichen Situation angemessenen – sprich, vollen – Härte des Gesetzes vor. Doch langsam tritt das gesamte Ausmaß der Zerstörung, die Bolsonaros Administration verursacht hat, ans Tageslicht.
In Brasilien tobt der Wahlkampf zwischen dem rechtsradikalen Populisten und Amtsinhaber Jair Bolsonaro und dem linken Lula da Silva. Verstörend dabei: Es geht nicht nur um politische Programme und Aspekte, eine ähnlich wichtige Rolle spielt der christliche Glaube.
Am Sonntag finden in Brasilien Wahlen statt, die auch über die Präsidentschaft im Land entscheiden. Ex-Präsident Lula liegt in aktuellen Umfragen vor dem amtierenden Präsidenten Bolsonaro. Wie bei der letzten Wahl werben die Favoriten bei den Evangelikalen um Unterstützung. Doch die Entscheidung beeinflussen könnten diesmal die Stimmen der Jungen. Und die können sowohl auf Bolsonaro als auch auf eine institutionelle Religion verzichten.
Der "Neue" wird fast fünf Meter größer sein als der weltberühmte "Cristo Redentor" (Christus, der Erlöser) in Rio de Janeiro. Gebaut wird er in der brasilianischen Kleinstadt Encantado. Er wird den Namen "Cristo Protetor" (Christus, der Beschützer) tragen. Der Bau hat zu einem freundlichen Wortgefecht zwischen den Bürgermeistern der Metropole und des kleinen Städtchens geführt.
Seit Jair Bolsonaro in Brasilien herrscht, gilt das Recht des Stärkeren. Die Wirtschaft gewinnt gegen Umweltschutz und Indigene. Machohafte Männer gewinnen gegen Frauenaktivistinnen. Bolsonaros Hardliner-Politik könnte im Herbst einen Denkzettel bekommen. Am 2. Oktober wird in dem Land am Amazonas gewählt. Die Umfragen sprechen gegen den amtierenden Präsidenten.
Am vergangenen Dienstag hat die österreichische Initiative AllRise den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angezeigt. Mit einem umfassenden Dossier soll aufgezeigt werden, dass die Umweltzerstörungen im Amazonas-Gebiet in den nächsten Dekaden globale Folgen haben und zahlreiche Menschenleben fordern werden.
Neun Jahre lang hat ein Team von Klimaforscher:innen die atmosphärische Konzentration von Treibhausgasen über dem Amazonas gemessen. Das Ergebnis: Teile des Regenwalds geben aufgrund von Erderwärmung und Abholzung nun mehr CO2 frei, als durch Photosynthese gebunden wird. Der Amazonas wird somit zu einem weiteren Treiber der Klimakrise.
Nachdem bereits knapp 520.000 Menschen in Brasilien an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind, schwindet der Rückhalt für Präsident Jair Bolsonaro. Dieser hatte die Gefährlichkeit des Coronavirus stets heruntergespielt, den Schutz der Bevölkerung behindert und auf medizinisch fragwürdige Beratung gesetzt. Nun wurde der Präsident von drei Senatoren angezeigt.
Im Jahr 2018 unterstützten evangelikale Gruppen Jair Bolsonaros Präsidentschaftswahlkampf kräftig und trugen einen großen Teil zum Wahlsieg bei. Grund genug, sich nicht nur mit Ministerposten zu revanchieren, sondern auch Steuer- und weitere Abgabenerlasse in Höhe von etwa zwei Milliarden Real in Aussicht zu stellen.
Brasiliens Präsident hat schon seit Beginn der Corona-Pandemie die Gefahr von Covid-19 heruntergespielt. Seine Ablehnung von Schutzmaßnahmen, der rege Austausch von Gesundheitsministern und der Mangel an einer landesweiten Bekämpfungsstrategie sorgen für vermeidbare Infektionen und Todesfälle. Und sie geben dem Virus die Möglichkeit zu mutieren und selbst bereits geimpfte Menschen wieder zu gefährden.
Wie kommt die Covid-Impfung zu denen, die sie vielleicht am nötigsten haben? Indigene in abgeschiedenen Regionen sind oft diejenigen, die neuen Krankheiten am wenigsten entgegenzusetzen haben.
Human Rights Watch (HRW) hat den "World Report 2021" veröffentlicht, einen jährlich erscheinenden Bericht zum Stand der Menschenrechte weltweit. An einigen nationalen Beispielen werden wir ergründen, mit welchen Geschützen autoritäre Kräfte die Menschenrechte zu untergraben versuchen.
Nur eine Minderheit lehnt in der Corona-Pandemie die Eindämmungsmaßnahmen ab. Viele betrachten das Verhalten dieser Minderheit als egoistisch und antisozial. Dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen antisozialer Persönlichkeitsstruktur und der Ablehnung von Corona-Schutzmaßnahmen gibt, bestätigt eine brasilianische Studie.
In Brasilien blockierten gewalttätige "Lebensschützer" stundenlang den Eingang eines Krankenhauses, in dem eine missbrauchte Zehnjährige eine Abtreibung durchführen lassen wollte. Versteckt im Kofferraum eines Fahrzeugs musste das Mädchen in die Klinik geschmuggelt werden, um sich diesem nach brasilianischem Gesetz völlig legalen Eingriff unterziehen zu können.