Wie kommt die Covid-Impfung zu denen, die sie vielleicht am nötigsten haben? Indigene in abgeschiedenen Regionen sind oft diejenigen, die neuen Krankheiten am wenigsten entgegenzusetzen haben.
Human Rights Watch (HRW) hat den "World Report 2021" veröffentlicht, einen jährlich erscheinenden Bericht zum Stand der Menschenrechte weltweit. An einigen nationalen Beispielen werden wir ergründen, mit welchen Geschützen autoritäre Kräfte die Menschenrechte zu untergraben versuchen.
Nur eine Minderheit lehnt in der Corona-Pandemie die Eindämmungsmaßnahmen ab. Viele betrachten das Verhalten dieser Minderheit als egoistisch und antisozial. Dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen antisozialer Persönlichkeitsstruktur und der Ablehnung von Corona-Schutzmaßnahmen gibt, bestätigt eine brasilianische Studie.
In Brasilien blockierten gewalttätige "Lebensschützer" stundenlang den Eingang eines Krankenhauses, in dem eine missbrauchte Zehnjährige eine Abtreibung durchführen lassen wollte. Versteckt im Kofferraum eines Fahrzeugs musste das Mädchen in die Klinik geschmuggelt werden, um sich diesem nach brasilianischem Gesetz völlig legalen Eingriff unterziehen zu können.
Dass Jair Bolsonaro für den Schutz von Minderheiten nicht viel übrig hat, hat er nicht nur im Wahlkampf erklärt. Kaum im Präsidentenamt, wurden Schutzzonen indigener Gruppen aufgehoben, die Zerstörung ihres Lebensraumes, des Regenwaldes, wo nicht gefördert, zumindest gebilligt. Ein staatlicher Plan, um Indigene vor der Ansteckung und den Folgen von Covid-19 zu schützen, findet sich nicht.
Aufzuräumen mit Korruption und Kriminalität, das versprach Jair Bolsonaro vor Amtsantritt. Stattdessen hat er Minderheiten das Leben schwer gemacht, den Schutz des Regenwaldes reduziert und in der Corona-Krise versagt. Nun gibt es nicht nur diverse Ermittlungen gegen Bolsonaro und seine Söhne, sondern auch die Befürchtung, Brasilien könne wieder in eine Militärdiktatur hineinrutschen.
Kirche, Wirtschaft, Militär, viel mehr scheint Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro nicht zu interessieren. Wenig verwunderlich also, dass er sich kaum zu Anti-Covid-19 Maßnahmen durchringen konnte, seinen eifrigen Gesundheitsminister entließ und nun Demonstrationen gegen Alltagsbeschränkungen im Stile Donald Trumps befeuert.
Seinen Wahlkampf hatte Brasiliens aktueller Präsident Jair Bolsonaro ganz auf religiöse und konservative Wahlgruppen zugeschnitten. Die Verachtung von Minderheiten und Umweltschutz ging ihm leicht von den Lippen. Sein Fokus lagen auf Wirtschaft und Religion. Das wird ihm aktuell zum Verhängnis. Die Bedrohung durch Covid-19 spielt Bolsonaro noch immer herunter.
Eine Gruppe von evangelikalen Missionaren will isolierte indigene Völker im westlichen Amazonasgebiet Brasiliens mit dem Hubschrauber besuchen und zum christlichen Glauben bekehren. Dies berichtet das Online-Magazin Mongabay. Mit dem Vorhaben verstoßen die Missionare gegen die Anweisungen der Behörden und missachten den Wunsch der Indigenen, Kontakt mit der Mehrheitsbevölkerung zu zu vermeiden.
Weltweit ist der Karneval in der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro ein Inbegriff für farbenprächtige Kostümierung und Samba. Der rechten Regierung ist der Karneval mit seinem Einsatz unter anderem für Diversität und Frauenrechte sowie seinen regierungskritischen Shows ebenso ein Dorn im Auge wie einigen Kirchen.
Die Jesus-Satire einer brasilianischen Comedy-Truppe beim Streamingdienst Netflix hatte christliche Gemüter erschüttert. Es folgten fast so viele Gerichtsurteile, wie das fliegende Spaghettimonster nudelige Anhängsel hat, so dass die meisten auf Netflix nachsehen, ob der Kurzfilm um einen womöglich homosexuellen Jesus gerade mit richterlichem OK online oder gelöscht worden ist.
Millionen haben ihn verehrt, Hunderttausende setzten große Hoffnungen in ihn, doch nun ist der "Engel" gefallen. Endlich, ist man geneigt zu sagen. Endlich wurde ihm das Handwerk gelegt. Ein brasilianischer "Wunderheiler" ist zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Weitere Verfahren werden folgen.
Über kreative Neuinterpretationen ihrer Religion und ihrer Religionsgründer sind Gläubige nur selten erfreut. Dies zeigt sich aktuell in Brasilien, wo eine Comedy-Gruppe beim Streamingdienst Netflix eine Jesus-Satire veröffentlicht hat, die Jesus als schwulen Mann zeigt. Rund zwei Millionen Christen fordern derzeit in einer Petition, dass der Film aus dem Netflix-Programm genommen wird.
Sao Paulo erlebt einen Kirchenboom. In den letzten knapp 25 Jahren hat sich die Anzahl der Gebetshäuser um 2.433 erhöht. Obwohl die katholische Kirche noch immer die meisten Kirchen besitzt, holen Gemeinschaften der Pfingstbewegung rasch auf. Durch die steuerliche Begünstigung von Kirchen entgehen dem Staat jedes Jahr mehrere Millionen Real.
Endlich ist es soweit: Orang Utan-Dame Sandra (39), die seit 23 Jahren im Zoo von Buenos Aires eingessen hatte, durfte diese Woche in das Center for Great Apes in Wauchula, Florida, umziehen.