USA

US-Priester wegen Sex-Videos auf Altar verurteilt

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Ein Altar ist vielfältig nutzbar.

Bereits im Jahr 2020 hatte der damalige Priester Travis Clark zwei Dominas für den Dreh eines Sex-Videos auf dem Altar seiner Kirche in Louisiana bezahlt und war während der Aufnahme ertappt worden. Obwohl es sich um einvernehmliche sexuelle Akte zwischen Erwachsenen handelte, hagelte es in diesem Jahr nun für alle Beteiligten harte Strafen vor einem weltlichen Gericht.

Bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche berief sich die katholische Kirche meist auf ihr kirchliches Recht sowie ihre eigene Bestrafungskompetenz und versetzte dabei auch gern schuldige Priester von Gemeinde zu Gemeinde. Bei einvernehmlichen sexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen sieht das jedoch ganz anders aus. Da wird der Priester nicht nur entlassen, sondern es darf auch gern die weltliche Justiz übernehmen und saftige Strafen aussprechen.

2020 war zu ungewöhnlicher Zeit Licht in der Sts. Peter and Paul-Kirche in Pearl River im US-Bundesstaat Louisiana aufgefallen. Bei einer Überprüfung wurde der damalige Priester der Gemeinde, Travis Clark, beim Dreh eines Privatvideos überrascht. Da sich neben ihm auch zwei bezahlte Dominas und Sex-Spielzeuge auf dem Altar befanden, wurden Proben für ein Krippenspiel ausgeschlossen. Travis verlor bereits im selben Jahr seinen Job und zahlte eine Entschädigung von 8.000 US-Dollar (etwa 7.600 Euro). Die Dominas, Mindy Dixon und Melissa Cheng, wurden in hässlichen Polizeifotos dokumentiert, die ihren Weg ins Internet fanden.

In diesem Jahr nun folgten für alle drei weitere Strafen. Clark erhielt wegen Verstoßes gegen das Obszönitätsgesetz eine Freiheitsstrafe von drei Jahren auf Bewährung und eine Geldstrafe von 1.000 US-Dollar (circa 950 Euro). Die beiden Frauen wurden mit jeweils zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Vandalismus verurteilt.

Während Clark und Cheng im Internet eher zurückhaltend sind, geht Dixon unter ihrem Namen Satanatrix (einer Wortkomposition aus den Begriffen "Satan" und ihrer Jobbezeichnung "Dominatrix") offen mit ihrem Leistungsspektrum sowie ihrer Einstellung zu Religion und christlichen Mythen um. Die selbsternannte SINfluencerin (Sünden-Influencerin) und Eigentümerin der "Church of Satanatrix" (Kirche der Satanatrix), in der "Gläubige" ihrer Göttin Tribut zahlen können, erklärt in ihren Online-Auftritten ihre Einstellung zu christlichen Moralvorstellungen und dem Glauben an Gott. Hier zeigt Dixon unter anderem Bilder von einem mit Blut gemalten Petruskreuz, einer Baseballkappe mit religionsablehnendem Schriftzug sowie einer Latex-Nonne, die Masturbation zur Sünde erklärt und auffordert, doch täglich zu sündigen. Beim Mikroblogging-Dienst Twitter beschreibt sie darüber hinaus auch, wie sehr das Christentum unseren Alltag und unsere Gesetze beeinflusst – wobei sie betont, dass andere ihren Gott gern behalten können, sie jedoch nicht an christliche Mythologie glaube.

Neben reichlich Fanart (zum Beispiel einer vorm Kirchenfenster gezeichneten Satanatrix, neben der unterwürfige "Gläubige" knien) erhielt Dixon auch zahlreichen Zuspruch derer, die eine harte Strafe für einvernehmliche sexuelle Handlungen besonders im Hinblick auf die oftmals milde oder komplett ausfallende Bestrafung sexualisierter Gewalt durch Priester und Ordensbrüder gegen Kinder und Jugendliche kritisieren.

Der Schauplatz des Videodrehs, der Altar der Sts. Peter and Paul-Kirche, wurde nach Angaben der Gemeinde verbrannt und durch einen neuen ersetzt. Im Mai 2021 erhielt die Kirche auch einen neuen Pastor.
 

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