Woelki zieht ins Haus der Geschichte ein

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Sammlungsdirektor Martin Wichmann und Jacques Tilly bei der Übergabe des "Zappel-Woelki"
Übergabe an das Haus der Geschichte

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Der "Zappel-Woelki" beginnt seine letzte Reise vor der Düsseldorfer Wagenbauhalle
Der "Zappel-Woelki" ist aufgeladen

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Ankunft am "Haus der Geschichte" in Bonn. Von links: Jacques Tilly, Martin Wichmann und David Farago
Ankunft am "Haus der Geschichte" in Bonn

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Abladen im Lager des "Haus der Geschichte"
Abladen im Lager des "Haus der Geschichte"

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Jacques Tilly vor dem "Haus der Geschichte"
Jacques Tilly vor dem "Haus der Geschichte"

Die Aktionsgruppe "11. Gebot" der Giordano-Bruno-Stiftung hatte den "Zappel-Woelki" im Juni 2023 auf die Kölner Domplatte gebracht, um gegen die Vertuschung des klerikalen Missbrauchsskandals zu protestieren. Seit vergangener Woche steht die Skulptur des Düsseldorfer Wagenbauers (und gbs-Beirats) Jacques Tilly nun im Bonner "Haus der Geschichte".

Jacques Tilly hatte den politischen Wagen mit Kardinal Woelki, der sich in der teuflischen Bedrohung des Missbrauchsskandals verzweifelt an den Kölner Dom klammert und damit einen seiner Türme zum Einsturz bringt, für den Düsseldorfer Rosenmontagszug 2023 gebaut. Normalerweise werden seine Kreationen bis Aschermittwoch wieder zerstört, um Platz für neue Wagen und Skulpturen zu schaffen. Nicht so jedoch der "Klammer-" beziehungsweise "Zappel-Woelki", den die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) vom Düsseldorfer Karnevals-Komitee 2023 erwarb, um mit seiner Hilfe die Forderungen der Betroffenenverbände zu unterstützen.

Die gbs-Aktion vom 30. Juni bis 1. Juli 2023 auf der Kölner Domplatte, die zusätzlich mit einem Spottgedicht im Stile des "Struwwelpeter" angereichert wurde ("Ob der Woelki heute still / Wohl bei Tische sitzen will? / Also sprach in ernstem Ton / Papa Staat zu seinem Sohn / Und Mutter Kirche blicket stumm / Auf dem ganzen Tisch herum…"), sorgte für großes Presse-Echo. Hierdurch stieg noch einmal der Druck auf das Kölner Bistum, von der bis dahin praktizierten Strategie der Vertuschung des Missbrauchsskandals (zumindest partiell) abzurücken.

2024 hatte der "Zappel-Woelki" ausgedient. Um die Skulptur vor der Zerstörung zu bewahren, fragte David Farago ("11. Gebot" / gbs) beim Bonner "Haus der Geschichte" nach, ob dort Interesse am "Zappel-Woelki" bestehe. Immerhin hatte das Museum zuvor bereits das gbs-Transparent "Aufklärung auf Katholisch" in seine Sammlung aufgenommen, um den klerikalen Missbrauchsskandal zu dokumentieren.

Die Anfrage stieß auf positive Resonanz. Und so trat der "Zappel-Woelki" in der vergangenen Woche seine letzte Reise von der Düsseldorfer Wagenbauhalle ins Bonner "Haus der Geschichte" an. David Farago wurde dabei von Jacques Tilly begleitet, der die Skulptur Sammlungsdirektor Martin Wichmann persönlich übergab. Dieser zeigte sich über die Schenkung hocherfreut, wie er gegenüber der Rheinischen Post erklärte: "Nun haben wir ein Exponat, mit dem wir die Dimension des Missbrauchsskandals sehr aussagekräftig darstellen können."

Der "Zappel-Woelki" und das Banner "Aufklärung auf Katholisch" sind nicht die einzigen Exponate aus dem gbs-Umfeld, die es ins "Haus der Geschichte" geschafft haben. Schon vor Jahren wurde das Plakat zur ersten "Kritischen Islamkonferenz" (2008) in die Sammlung aufgenommen. Das Bildmotiv der jungen Frau, die ihren abgelegten Schleier triumphal in die Höhe streckt, wurde später im Zuge der Proteste der iranischen Frauenbewegung gegen das Mullah-Regime populär.

Die Meldung erschien zuerst auf der Website der Giordano-Bruno-Stiftung.

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