Je schwieriger die Umweltbedingungen, desto strenger die Götter. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Forscher um Carlos Botero von der North Carolina State University in Raleigh haben insgesamt 583 menschliche Gesellschaften und Glaubenssysteme untersucht und verglichen. Dabei stießen sie auf ein System, das sich so beschreiben läßt: "Wo die Umweltbedingungen harsch oder wechselhaft sind und Katastrophen wie Dürren auftreten, etablierten sich Religionen um strenge, auf Moral pochende Götter."
Das trifft auch auf die drei großen monotheistischen Religionen zu, die in einer menschenfeindlichen Wüste entstanden. "Den Grund dafür sehen die Forscher darin, dass von solchen Göttern vorgegebene Normen die Zusammenarbeit fördern - es handle sich also um eine Überlebensstrategie."
4 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Das hat schon alles seine Richtigkeit mit der Studie.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Und im Diesseits des ehemals weitaus fruchtbareren Halbmonds, der heute eher (Halb-)Wüste ist, macht das u.U. durchaus Sinn.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Völlig richtig, Hans. Es gibt eine nicht von der Hand zu weisende Theorie, nach der die Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies diesen landschaftlichen Wandel reflektiert.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Logo, Bernd, macht das auch m.E. nur so Sinn. Gottheiten sind doch eh nur aus der Auseinandersetzung des Menschen mit seinem Umfeld entstanden.
Vater und Sohn Buchner ("Klima und Kulturen") haben das vor ein paar Jahren mal sehr elegant erörtert und den Garten Eden in den Persischen Golf (Gilgamesh!) verortet, der im letzten Glazial trockengefallen war und im postglazialen Meeresspiegelanstieg (um > 120 m!) langsam, aber sicher absoff. - Natürlich hatte dieser Anstieg weltweit stattgefunden, weswegen es nicht Wunder nimmt, das solche Flutgeschichten global auftreten. Und ebenso nimmt es nicht Wunder, dass dieses globale Auftreten von Hörigen sog. 'heiliger' Bücher als 'Beweis' für die weltweite Sintflut stilisiert wird...