David Berger schreibt über Eltern, die ihre Kinder dafür missbrauchen, für politisch und religiös extreme Interessen zu demonstrieren.
"Nachdem es den selbsternannten Wächtern für Anstand, Ordnung und Sitte nicht wie vor gut einem Jahr in Frankreich gelungen ist, Zehntausende gegen Homoehe und Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften auf die Straßen zu holen, hat man beschlossen, in Deutschland einen anderen Weg zu gehen. Man behauptet, besorgter Kinderschützer zu sein. Eine Strategie, die man scheinbar von rechtsradikalen Gruppen abgeschaut hat, die neue Sympathisanten über das Motto: 'Wir kämpfen gegen den Missbrauch wehrloser Kinder!' suchen.
Ein gefundenes Fressen waren da die Richtlinien für 'sexuelle Vielfalt' in Baden Württemberg, in denen es darum ging, im Unterricht mit den Schülern offen über Sexualität in ihrer ganzen Vielfältigkeit zu reden und ihnen Akzeptanz zu vermitteln. In diesem Sinne bildet sich derzeit eine Allianz von politischen Extremisten, Erzkonservativen und fundamentalistischen Christen, teilweise unterstützt von Islamisten. Allein in diesem Monat wird diese Allianz in Stuttgart, Hannover und Dresden wieder Tausende unter dem Motto 'Rettet unsere Kinder' auf die Straßen treiben."
4 Kommentare
Kommentare
Sven Schultze am Permanenter Link
Die Taktik Kinder vorzuschicken war ja auch in Berlin bei der "Pro Reli"-Kampagne 2008 schon mit am Start. Der Mitinitiator behauptete damals seine Kinder hätten ihn auf die Idee gebracht.
RSr am Permanenter Link
Der wahre und extremste Missbrauch von Kindern ist, ihnen „Religionsunterricht“ zu erteilen – so werden weiter Generation erzeugt, die wieder ihre Kinder missbrauchen. Für diesen Missbrauch bzw.
Micha am Permanenter Link
Es kommt doch wohl immer darauf an, wie der Reli-Unterricht in der Praxis aussieht, und da wird (vielleicht von einigen evangelikalen Ewiggestrigen abgesehen) sicher nicht mehr mit Hölle und Fegefeuer gedroht.
RSr am Permanenter Link
Nein, es wird nur eine erfundene, nicht nachweisbare, allmächtige Instanz eingeführt, der der Mensch unterworfen sei und gegenüber der der Mensch als Sünder erklärt wird.