Gestern stellte sich in Berlin die "Sozialliberale Offensive" vor – ein parteienübergreifendes Bündnis, dass sozialliberale Werte in der Gesellschaft stärken will. Unter dem Slogan "Freiheitlich,. Humanistisch, Fortschrittlich." will das Bündnis aus Piratenpartei Deutschland (Piraten); Partei der Humanisten (PdH), der Liberalen Demokraten (LD), der Neuen Liberalen (NL), der Transhumanen Partei Deutschland (TPD) sowie des Arbeitskreises YOUR TURN in der Linksjugend "gemeinsam das Land und die Politik verändern."
Nach eigenen Angaben geht es dem Bündnis um "nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft des Landes und die Zukunft Europas." Ein hohes Ziel, das sich die Bündnispartner hier gesetzt haben. Doch in Zeiten des Erstarkens von populistischen und konservativen Kräften muss – so die Mitglieder der Sozialliberale Offensive bei der gestrigen Pressekonferenz – die offene Gesellschaft verteidigt werden.
In einer gemeinsam ausgearbeiteten Erklärung heißt es:
Der soziale Liberalismus stellt den Menschen in die Mitte von Staat und Recht, von Gesellschaft und Wirtschaft. Die Menschenwürde, die informationelle Selbstbestimmung, die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die gleiche Stellung des Bürgers vor dem Gesetz, Meinungsfreiheit und Pressefreiheit, Glaubensfreiheit und Koalitionsfreiheit, der säkulare Staat, aber auch das Recht auf Leben und Gesundheit sind einige der großen demokratischen Errungenschaften der Liberalisierung des Staates.
Patrick Schiffer (Piraten) erklärte, dass es wegen programmatischer Überschneidungen in den Programmen der Parteien und Organisationen "im Herbst 2016 zu gemeinsamen Gesprächen über eine politische Kooperation" kam. "Unser gemeinsames Anliegen ist es, der bestehenden Zersplitterung sozialliberaler und humanistischer Bewegungen entgegenzutreten."
Den Anstoß zu diesem Dialog gab Bernd Grothkopp von der LD. Für ihn muss "der Mensch im Mittelpunkt jeder politischen Lösung stehen". Deshalb habe er den gemeinsamen Dialog initiiert. Zu einer sozialliberalen Politik gehört für ihn auch, "die Freiheit von Minderheiten zu schützen und die Grundversorgung der Schwachen sicherzustellen. Die hohen Ziele des Grundgesetzes sind noch lange nicht verwirklicht."
Zur Zeit wird Politik von Menschen gemacht, welche die Lebenswirklichkeit nicht kennen. "Stichwort Neuland, wenn es um Internet und Netzpolitik geht." Benjamin Eidam von der TPD forderte, dass Deutschland nicht weiterhin von "Rentnerparteien" geführt werden darf, "damit Deutschland endlich wieder führend bei Innovationen wird."
Felix Bölter, Bundesvorsitzender der PdH, beklagte: "Der politische Diskurs wurde in den letzten Jahren zunehmend zwischen Extremen polarisiert, polemisiert und radikalisiert." Dem muss eine sozialliberale Politik entgegengesetzt werden. "Die Gesellschaft war noch nie offener – und zugleich war es nie wichtiger, sie aktiv offen zu halten. Anstatt aus Panik vor einer ungewissen Zukunft zu erstarren, wollen wir sie mutig und aktiv gestalten."
So heißt es denn auch in der Erklärung:
Das Ideal einer demokratischen, liberalen, emanzipierten, toleranten und offenen Gesellschaft in Europa ist gefährdeter denn je. Dies drückt sich in einer allgemeinen Ohnmachtsstimmung gegenüber politischen Entwicklungen aus. Für viele Bürger hat es den Anschein, dass die soziale Marktwirtschaft den Interessen weniger Konzerne geopfert wird. Der starke Einfluss von Unternehmen auf politische Entscheidungen, die immer stärker werdende Tendenz, bürgerliche Freiheiten einem starken und sicherheitspolitisch aufgeblähten Kontrollstaat zu opfern, die Abkehr von der europäischen Idee zugunsten von Nationalstaaten, der politische Extremismus von Links und Rechts und der religiöse Fundamentalismus bedrohen die offene Gesellschaft und ihre weitere Entwicklung.
Thomas Küppers von den Neuen Liberalen gibt sich optimistisch: "Wir haben … einen einmaligen Prozeß gestartet. Alle können mitmachen und das Ergebnis ist völlig offen. Die Basis jeder Partei wird entscheiden, wohin der Weg schlussendlich führt." Christian Bethke (NL) ergänzt: "Wir stoßen mit dieser Initiative einen bisher einmaligen basisdemokratischen Prozess in der deutschen Parteienlandschaft an."
Die Mitglieder des Bündnisses rufen dazu auf, sich aktiv an diesem Prozeß zu beteiligen und dem Sozialliberalismus eine Stimme zu geben:
Wir stehen für eine faire, flexible, fortschrittliche und mutige Politik. Wir stehen ein für Freiheit, Solidarität und Chancengleichheit. Wir sind fest davon überzeugt, dass Europa und gerade auch Deutschland weiterhin große Chancen besitzen, stark, lebendig und kraftvoll aus dieser Krise der offenen Gesellschaft hervorzugehen. Alle Menschen, die unsere Ideale teilen, bitten wir, sich in diesen für die neuere deutsche Parteiengeschichte einmaligen Prozess einzuklinken und sich zu beteiligen: Wir brauchen Euren Mut, Eure Ideen und insbesondere Eure Mithilfe.
51 Kommentare
Kommentare
Rudolf Ladwig am Permanenter Link
Diese selbsternannte Zukunftsinitiative hat (siehe Podiumsphoto) offenkundig die traditionelle Aufteilung - zwischen 'public men' und 'private women' - noch nicht überwunden.
Jens Zahn am Permanenter Link
was gäbe es hier zu "überwinden"?
Andreas M. Oberheim am Permanenter Link
Herr Rudolf Ladwig, ich danke Ihnen für Ihren Kommentar und möchte auf diesen als Mitglied der Partei der Humanisten gerne eingehen: die Piraten, die Teil der Initiative sind, vertreten beispielsweise einen Postgender
"Die Postgender-Bewegung bedient sich des dekonstruktivistischen Ansatzes, indem sie die Auflösung der Geschlechterkategorien fordert. Ebenso sollen die damit einhergehenden Machtstrukturen aufgegeben werden." Stephanie Reuter, 2009
Herr Ladwig, interessant ist doch, dass Sie selbst kritisieren, dass in der Pressekonferenz nur Männer zu sehen sind, aber die kritischen Kommentare hier bei hpd.de (so auch Ihr eigener Kommentar) ebenso fast ausschließlich von Männern abgegeben wurden. Würde ein ausgeglichenes Auftreten von Frauen und Männern im öffentlichen Raum nicht konsequenterweise dazu führen, dass Sie Ihrem Kommentar erst einige weibliche Kommentare hätten vorangehen lassen müssen?
Dass Herrschaftsstrukturen bestehen, die sexistisch sind, ist den Mitgliedern der Partei der Humanisten durchaus bewusst. Man kann sich aber durchaus darüber streiten, ob eine Quotenregelung (diese oder ähnliche Regelungen meine ich aus Ihrem Kommentar implizit herauslesen zu können) nicht ihrerseits wiederum sexistisch ist, indem sie dem Geschlecht bei der Vergabe von Vorstands- und anderen Positionen einen sehr großen Wert einräumt und damit möglicherweise Qualifikationen und Fähigkeit des Individuums (zumindest teilweise) in den Hintergrund treten lässt. Wenn man eine Quotenregelung befürwortet, vertritt man zudem eine Frau-vs-Mann-Dichotomie, die etwa nicht-binäre Geschlechtsidentitäten außen vor lässt. Für die Überwindung von fest eingefahrenen Geschlechterrollen gibt es sicherlich verschiedene Ansätze. Ich befürworte als Mitglied der PdH ausdrücklich Aufklärungs- und Emanzipationsbewegungen wie sie etwa von Olympe de Gouges über Simone de Beauvoir oder heute durch Alice Schwarzer und Sibel Kekilli vorangetrieben werden.
Ich stehe für eine Politik und wünsche mit eine Welt, in der wir uns alle in erster Linie auf unser Mensch-Sein beziehen können und in der Weltanschauungen, Geschlechter, Hautfarben und andere Unterschiede in der Hintergrund treten und wir uns frei, friedlich und unvoreingenommenen in allen Lebensbereichen begegnen können. Dazu müssen wir alle gemeinsam daran arbeiten, Diskriminierungen entgegen zu wirken, Vorurteile abzubauen und echte individuelle Unterschiede anzuerkennen ohne zu ideologisch vorzugehen und dadurch möglicherweise neue Dichotomien zu errichten.
Viele Grüße,
Andreas M. Oberheim
Partei der Humanisten
Horst Groschopp am Permanenter Link
Schon eine Partei der Humanisten ist ein Anachronismus und zeigt, dass da jemand vom Humanismus wenig versteht. Das kommt vor.
Rudolf Ladwig am Permanenter Link
Bei der im Artikel erwähnten 'Partei der Humanisten' (PdH) handelt es sich um eine eigenständige Gründung, völlig ohne Bezug zu der 'Humanistenpartei' (HP) der Siloistenbewegung.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Soweit ich weiß, stand die Partei der Humanisten noch nie auf irgendeinem Stimmzettel, also auch nicht in Berlin; Geschichte hält.
notkerbakker am Permanenter Link
Finde ich auch immer gut, dass über den Begriff "Humanistisch" und dessen denkbaren Inhalt geredet wird.
Schade allerdings, dass du der PdH offensichtlich kein bisschen Entwicklungsspielraum zugestehst und auch noch meinst, dass sei nur ein "jemand" der sich da - wenn es denn so sein sollte - irrt. Die PdH besteht aber nicht nur aus einem "Jemand" (wer auch immer das sein soll!?).
Wenn es Kritik am verwendeten Humanismusbegriff gibt: Bitte konkret formulieren. Dann könnte man ja drüber reden. Fehlt in deinem Posting aber komplett. Dann geht das auch nicht.
Der Verweis auf irgendwelche anderen Parteien XYZ, die in früheren Zeiten mal in Berlin kandidiert haben sollen, ist auch nicht zielführend und es wird mir auch überhaupt nicht klar wieso deswegen die Verwendung des Begriffes in einem Parteinamen ein "Anachronismus" sein soll.
Und ebenso wenig ist es zielführend die Humanismusdefinition einer Weltanschauungsgemeinschaft wie des HVD (bin ich unverändert immer noch Mitglied - wie ich auch Mitglied der PdH bin) indirekt als die allein gültige hinzustellen.
Und wieso ist die Verwendung des Begriffes bei einer Partei ein Anachronismus, die Verwendung desselben Begriffes beim HVD oder der HU nicht!?
Salopp den Leuten, die in der PdH Mitglied sind, Gescbhichtsunkenntnis auch noch bezüglich Sozialliberalismus vorzuwerfen ... sorry, einfach nur daneben. Schlicht ärgerlich.
Ernsthafte Diskussionen gerne. Aber das Niveau dieses deines Postings hat nicht die Qualität, an die ich mich von vor langen Jahren deinerseits erinnere.
Achim am Permanenter Link
Anscheinend werden von den Veranstaltern ja "Humanismus" und "Sozialliberalismus" als Synonyme verstanden. (Und irgendwie ist sogar "Transhumanismus" "humanistisch".)
Felix Bölter am Permanenter Link
Als einer derjenigen, die dort auf dem Podium zu sehen sind, darf ich vielleicht antworten:
Nein, wir verstehen diese Begriffe nicht synonym. Die Vorsitzenden der teilnehmenden Parteien teilen einige Positionen und Grundvorstellungen von einer erstrebenswerten Gesellschaft, die unter dem Begriff "sozialliberal" gefasst wurden. Diese Vorstellungen sind mit dem Humanismus, den wir bei der Partei der Humanisten in politische Ideen umsetzen wollen, soweit kompatibel - und gelegentlich deckungsgleich - , dass wir uns dieser Initiative angeschlossen haben.
Horst Groschopp am Permanenter Link
Ach so, ich vergaß, so viel Männerhumanismus war bisher nie.
Walter PP am Permanenter Link
Nun >Herr < Groschopp: Ist Ihr Humanismus also auch "Männerhumanismus" ...?
Jens Zahn am Permanenter Link
Ja, ganz grauenhaft. Kinder, Greise und Greisinnen sieht man auch nicht. Unerhört!
Andreas M. Oberheim am Permanenter Link
Guten Tag Herr Groschopp, vielen Dank für Ihren Kommentar. Den von Ihnen benutzten Begriff des "Männerhumanismus" halte ich für problematisch.
Viele Grüße,
Andreas M. Oberheim
Partei der Humanisten
Martin Mair am Permanenter Link
8 Weiße, und davon nur 1 Frau, die Zusammensetzung des Podiums ist mehr als erklärungsbedürftig ...
Knapp an der Nominierung vorbei http://allmalepanels.tumblr.com/
Rudolf Ladwig am Permanenter Link
Auf dem Podium sitzen 8 Männer und nicht 7 Männer + eine Frau.
Walter PP am Permanenter Link
8 Männer. Lange Haare machen aus Max Remke keine Frau. Aber für sexistische und rassistische Klagen kommt's ja vielleicht nicht so auf Details an.
Jens Zahn am Permanenter Link
Warum?
Hans Trutnau am Permanenter Link
Wo / wie einklinken / beteiligen? Gibt's nen Link dazu, was ansteht - ich meine, nicht von einer der Parteien, sondern vom besagtem Bündnis?
Frank Nicolai am Permanenter Link
Schau mal hier: http://www.die-sozialliberalen.de/
Hans Trutnau am Permanenter Link
Danke, Frank; das füllt sich dann bei Gelegenheit.
angelika richter am Permanenter Link
"Benjamin Eidam von der TPD forderte, dass Deutschland nicht weiterhin von "Rentnerparteien" geführt werden darf, "damit Deutschland endlich wieder führend bei Innovationen wird."
Gerontophobie ist bei einem Bündnis mit geschildertem Anspruch und Ziel völlig fehl am Platz.
Derzeit sind die Gesellschaften mit dem höchsten Altersdurchschnitt die innovativsten!
Rudolf Ladwig am Permanenter Link
Die Absurdität des negativen Rekurses auf "Rentnerparteien" besteht auch darin, dass es doch gerade die Transhumanisten sind, welche das individuelle Leben mittels Technologie extrem verlängern möchten.
Markus Schiele am Permanenter Link
"[...] der politische Extremismus von Links und Rechts und der religiöse Fundamentalismus bedrohen die offene Gesellschaft und ihre weitere Entwicklung."
Mal eine ernsthafte Frage: Ist "der politische Extremismus von Links" zur Zeit ein ernsthaftes Problem, bzw. dem von "Rechts" und dem religiösen Fundamentalismus als gleichwertiges Problem zur Seite zu stellen? Relativiert man dadurch nicht die beiden anderen - viel vordringlicheren - Probleme?
Walter PP am Permanenter Link
Die Probleme mögen vielleicht nicht gleich groß sein (da sehe ich Rechts/Links/Religiös vermutlich ähnlich wie sie). Aber man muss nicht bei jeder Aufzählung immer jeden Aspekt "mitliefern".
Thomas Baader am Permanenter Link
"Relativiert man dadurch nicht die beiden anderen - viel vordringlicheren - Probleme?"
Nein, tut man nicht.
Linksextremismus ist zur Zeit wirklich nicht der gefährlichste Extremismus, den es gibt. Allerdings ist er meiner Wahrnehmung nach durchaus der am häufigsten geleugnete und verharmloste.
André Hahnwald am Permanenter Link
Dein Gedanken kann ich nachvollziehen, doch ich denke, man wollte den Eindruck vermeiden den Linksextremismus zu ignorieren. Sowas wird von Rechts und auch mal von der Mitte gern vorgeworfen.
Walter PP am Permanenter Link
@Ladwig, Groschopp, Mair:
Rudolf Ladwig am Permanenter Link
Ach Walter PP, dass Sie Ihre faktische Bestätigung meines Argumentes ("Private women, public men") für eine Widerlegung dessen erachten, ist Teil des Problems.
Walter PP am Permanenter Link
Sie haben lediglich behauptet, dass die Initiative eine „traditionelle Aufteilung“ noch nicht überwunden habe, beziehen sich aber gar nicht auf den Inhalt der Initiative.
Dem stelle ich das Argument entgegen, dass eine Initiative nicht allein deswegen schlecht sein kann, nur weil „nur“ Männer sie in die Öffentlichkeit tragen.
Wie dem auch sei, offensichtlich gefällt Ihnen die Initiative nicht. Warum nicht? Was finden Sie >inhaltlich< an der Initiative auszusetzen? Gefällt Ihnen die Zielrichtung nicht, kümmert sie sich um unwichtige Themen, oder ähnliches? Das wäre doch als erster Kommentar interessanter gewesen.
Allein dass keine Frauen auf dem Podium saßen sollte doch nicht vor der inhaltlichen Beschäftigung mit dem Thema kommen.
(Anderenfalls wäre ja - Ihrer „Argumentation“ folgend - zu jedem Ihrer Posts mindestens einer eines weiblichen Diskutanten zu besorgen, um erst die „traditionelle Aufteilung - zwischen ‚public men‘ und ‚private women‘ - “ zu überwinden, bevor über Ihren Post zu diskutieren wäre.)
Markus Riele am Permanenter Link
Hört doch mal mit dem "Männerpanel" auf.
Rudolf Ladwig am Permanenter Link
Gewiss. Aus der Tatsache, dass Papst und katholische Bischöfe allesamt Männer sind, lässt sich nicht schließen, dass es in der rkK keine katholischen Frauen gibt, die Kuchen für das Gemeindefest backen.
Horst Groschopp am Permanenter Link
Dass "keine dieser Parteien fähig war, diese zu überwinden" ist die mildere Variante zu den in den Kommentierungen vorfindlichen Mitteilungen, insofern man damit auf das Bündnis Rückschlüsse ziehen kann, dar
Gita Neumann am Permanenter Link
Neumodisches Spielchen "Ich bin dann mal dabei, gründe auch so eine Partei"?
Gita Neumann
Sandra Pacholke am Permanenter Link
Liebe Gitta,
wir nehmen die parlamentarische Demokratie sehr ernst, deswegen haben wir ja auch mit der Partei der Humanisten als Organisationsform die Parteiform gewählt. Abgeordnete von Parteien sitzen doch in den Parlamenten und haben einen direkten Einfluss auf die Gesetzgebung. Natürlich ist es da auch sinnvoll, mehrere Parteien zu bündeln, wenn sich die Ziele gleichen.
Ich denke, dass der Umweltschutz bspw. heute einen sehr großen Einfluss hat, haben wir den Grünen zu verdanken, die sich als zunächst außerparlamentarische Bewegung aus vielen unterschiedlichen Kräften zu einer Partei vereint haben.
Über die Grünen bspw. wird beim hpd auch berichtet, daher kann ich den Vorwurf der Hofberichterstattung nicht nachvollziehen.
Beste Grüße
Sandra Pacholke
malte am Permanenter Link
"Zur Zeit wird Politik von Menschen gemacht, welche die Lebenswirklichkeit nicht kennen."
Der Anteil von Menschen, die die Lebenswirklichkeit nicht kennen, dürfte in keiner Partei so hoch sein wie bei den an diesem Bündnis beteiligten "Piraten"...
Horst Groschopp am Permanenter Link
1. Dem Vorwurf der Hofberichterstattung schließe ich mich an.
2. Ob Partei der Humanisten oder Humanistische Partei ist der gleiche Unsinn, wenn ich auch durchaus die beiden zu unterscheiden vermag.
4. „Humanismus“ ist eine kulturelle Bewegung, ein Bildungsprogramm, eine Epoche (Renaissance), eine Tradition („klassisches Erb“‘), eine Weltanschauung, eine Form von praktischer Philosophie, eine politische Grundhaltung, welche für die Durchsetzung der Menschenrechte eintritt, und ein Konzept sowie eine Praxis von Barmherzigkeit. Mach‘ daraus mal eine Partei. Dazu gibt es viel Literatur, auch von mir. Das darf gelesen werden, muss man aber nicht, man kann auch so über alles reden.
5. Der HVD ist keine Partei, sondern eine Weltanschauungsgemeinschaft und nach Art. 140 GG iVm Art. 137,7 WRV (auf dieser Ebene) den kirchlichen „Heilsgemeinschaften“ (Religionsgesellschaften) gleichgestellt. Parteien sind anders definiert.
6. Ein Parteienbündnis, das nicht in der Lage ist und nicht das Gespür hat, dass da mit der Männeranordnung nach dem Prinzip des christlichen Abendmahls irgendetwas nicht stimmt, wie soll die politikfähig, gar wählbar sein?
7. Wie der Name schon sagt, hat Transhumanismus mit Humanismus nicht viel am Hut.
Walter PP am Permanenter Link
„6.
Pressekonferenzen finden meist an langen Tischen statt, an denen die Vertreter, die mit der Presse sprechen wollen, nebeneinander sitzen. Was hat das mit christlichem Abendmahl zu tun?
Keine Männer? Wie schon gesagt, wenn sich Parteivorsitzende zusammen der Presse stellen, und keiner ist weiblich: Soll dann also Ihrer Meinung nach „Gespür gezeigt" und irgendwie eine Frau herbei gezaubert werden? Statt eines Vorsitzender muss also ggf. seine Stellvertreterin aufs Podium? Gibt’s die nicht, dann jemand anderes aus dem Parteivorstand oder der Partei, Hauptsache weiblich?
Muss eine Partei, die „männerlastig“ ist, erst dieses „Problem“ beseitigen, bevor sie jemanden auf ein Podium entsendet? Sind Männer allein für Sie nicht politikfähig?
Haben Sie darüber hinaus irgendwelche inhaltlichen Kritikpunkte?
Namensgebung, geschichtliche Bezüge, „Frauenmangel“ sind doch Nebenschauplätze, an denen man vielleicht etwas aussetzen oder sogar verbessern kann, die aber doch nicht die inhaltlichen Themen irrelevant machen.
Horst Groschopp am Permanenter Link
„‘Frauenmangel’ ... Nebenschauplätze" ... dem ist nichts hinzuzufügen.
Walter PP am Permanenter Link
Mit einem Sexismusvorwurf vom Hauptthema abzulenken und sich dann vor einer Diskussion zu drücken, ist von jemandem, der hier seinen vermeintlichen Bildungsvorsprung heraus hängen lässt, um das politische Engagement a
Achim am Permanenter Link
"Mach‘ daraus mal eine Partei. Dazu gibt es viel Literatur, auch von mir. Das darf gelesen werden, muss man aber nicht, man kann auch so über alles reden."
Was wäre zum Thema "Warum keine humanistische Partei?" die Ihrer Meinung nach klassische Literaturquelle? Immerhin gibt es ja auch eine christliche Partei, daher zieht der Verweis auf die Weltanschauungsgemeinschaft allein nicht. (Allerdings bin ich verwirrt davon, dass Humanismus deckungsgleich mit Sozialliberalismus sein soll.)
Hat hier jemand vielleicht mal eine Übersicht über die Mitgliederstärken der Organisationen, damit man den erhobenen Vorwurf der Hofberichterstattung auch in Bezug auf die Relevanz einordnen kann?
Horst Groschopp am Permanenter Link
Was bitte ist eine "christliche Partei", doch nicht etwa die CDU? Hier wäre das gleiche Problem wie bei "humanistische" Partei.
Das mit der Deckungsgleichheit von Hum. mit Sozlib. ist nicht von mir, sondern war oben bei einem andren Kommentar Ironie, die wird immer schwer erkannt.
Literatur? Nahezu jede darüber, was staatsrechtlich eine Partei ist. Dann kann im Umkehrschluss auf den Zusammenhang mit Humanismus gefolgert werden.
Achim am Permanenter Link
"Was bitte ist eine "christliche Partei", doch nicht etwa die CDU? Hier wäre das gleiche Problem wie bei "humanistische" Partei.
Äh ja, ich glaube, das C in CDU hat irgendwas mit christlich zu tun...
notkerbakker am Permanenter Link
1. Dem Vorwurf der Hofberichterstattung schließe ich mich an.
-- Den Vorwurf der Hofberichterstattung habe ich gegenüber dem Hpd nicht gehört, als in mehreren Beiträgen über die säkularen Beschlüsse der Grünen berichtet wurde. Obwohl das nun wahrlich mehr als dürftig ist, was die Grünen zum Beispiel zum Thema „Staatskirchenverträge“ sagen. Nämlich faktisch nichts. Und das die Berichte beim hpd auch noch teils von Grünen selbst verfasst wurden, hat dich nicht gestört? Keine Hofberichterstattun
2. Ob Partei der Humanisten oder Humanistische Partei ist der gleiche Unsinn, wenn ich auch durchaus die beiden zu unterscheiden vermag.
-- Warum ist es Unsinn eine Partei in irgendeiner Form mit dem Adjektiv „humanistisch“ zu verknüpfen!?
3. Humanismus ist parteiisch in Sachen Menschenrechte, Bildung und Barmherzigkeit als Maßeinheiten, das ist als „eine“ Partei nicht möglich.
-- Die PdH ist auch parteiisch bezüglich Menschenrechte und Bildung. Barmherzigkeit? Würde ich gerne noch mal gesondert diskutieren über diesen Begriff – wenn denn Diskussion erwünscht und möglich.
4. „Humanismus“ ist eine kulturelle Bewegung, ein Bildungsprogramm, eine Epoche (Renaissance), eine Tradition („klassisches Erb“‘), eine Weltanschauung, eine Form von praktischer Philosophie, eine politische Grundhaltung, welche für die Durchsetzung der Menschenrechte eintritt, und ein Konzept sowie eine Praxis von Barmherzigkeit. Mach‘ daraus mal eine Partei. Dazu gibt es viel Literatur, auch von mir. Das darf gelesen werden, muss man aber nicht, man kann auch so über alles reden.
-- Genau, man kann auch so über alles reden. Man muß nicht alles gelesen haben, insbesondere wenn der Autor selbst Diskutant ist. Dann kann er doch am besten direkt klar erklären warum die Verwendung des Begriffes „Humanismus“ für ein Partei nicht in Ordnung ist.
Aus der politischen Grundhaltung des Humanismus kann man eine Partei machen, einen Versuch ist es wert.
Daneben kann eine Weltanschauungsgemeinschaft wie der HVD bestehen, die den Humanismus als Weltanschauung vertritt. Daneben kann eine Bürgerrechtsorganisation wie die HU bestehen, die hoffentlich kräftig auch den Parteien auf die Füsse tritt, die den Humanismus im Munde führen, obwohl und gerade dann, wenn sie es praktisch denn doch nicht tun (das kann, muß aber nicht die PdH sein).
5. Der HVD ist keine Partei, sondern eine Weltanschauungsgemeinschaft und nach Art. 140 GG iVm Art. 137,7 WRV (auf dieser Ebene) den kirchlichen „Heilsgemeinschaften“ (Religionsgesellschaften) gleichgestellt. Parteien sind anders definiert.
-- Ja, ist bekannt, sagt aber nichts im hiesiegen Kontext.
6. Ein Parteienbündnis, das nicht in der Lage ist und nicht das Gespür hat, dass da mit der Männeranordnung nach dem Prinzip des christlichen Abendmahls irgendetwas nicht stimmt, wie soll die politikfähig, gar wählbar sein?
-- Die Lösung von Ikonographien des Christentums scheint dir doch noch nicht gelungen. Ich habe jedenfalls keinen Moment an irgendein Abendessen von vor 2000 Jahren gedacht, sondern an eine Pressekonferenz im Hier und Jetzt.
7. Wie der Name schon sagt, hat Transhumanismus mit Humanismus nicht viel am Hut.
-- Richtig, wie der Name schon sagt. Die beiden hatben eine Menge Buchstaben vom Namen her gemeinsam, sogar in einer teils identischen Anordnung: Warum genau hat die hinter dem Transhumanismus stehende Idee (die welche ist?) dann "nicht viel am Hut" mit Humanismus?. Begründung?
Horst Groschopp am Permanenter Link
Sorry, lieber Notker, ich habe leider keine Zeit für einen Grundkurs, auch nicht für eine Chrestomathie, auch wenn ich Deine Fragen gern beantworten würde, weil sie wohl den gesamten Kommentarteil zu diesem Bericht um
Nur eins: "Aus der politischen Grundhaltung des Humanismus kann man eine Partei machen", geht eben nicht, nicht nur, weil unterstellt, in anderen Parteien gäbe es keine Humanisten, sondern weil Parteien Generalisten sind, Humanismus zwar auch zu allem Menschlichen etwas zu sagen hat, aber vielstimmig, pluralistisch, kulturchristlich inklusive ..., ästhetisch variabel, auch eine Gefühlssache ("Humanitätsduselei"), weil Humanitarismus dazugehört und vor allem Humanität. Solche Parteitage wären eine lustige Sache, denn es wird sich die Frage auftun, wie man es hinbekommt, über das "Humanistische" zu befinden.
Frank Nicolai am Permanenter Link
Lieber Horst,
LG Frank Nicolai
Horst Groschopp am Permanenter Link
Lieber Frank,
Ebenfalls LG, HG.
Andreas M. Oberheim am Permanenter Link
Herr Groschopp, vielen Dank für Ihren Kommentar. Gerne möchte ich auf Ihre Punkte eingehen:
1. Dem Vorwurf der Hofberichterstattung schließe ich mich an.
Womit genau begründen Sie diesen Vorwurf. In postfaktischen Zeitalter sollten wir doch alle versuchen, etwas mehr mit Fakten als mit reinen Vorwürfen zu argumentieren. Sehen wir uns doch ein Mal die Anzahl der Erwähnung unterschiedlicher Parteien auf hpd.de an: Sie können hier mit einer beliebigen Suchmaschine zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Ich selbst habe Google dafür benutzt. Meine (zugegebenermaßen sehr oberflächliche) Analyse ergibt, dass viele verschiedene Parteien auf hpd.de erwähnt werden und somit in keiner Weise von einer Hofberichterstattung die Rede sein kann. 4.200 mal wird die AfD erwähnt, 1.190 mal die SPD, 2.360 mal die Grünen, 833 mal die CDU, 1.110 mal die CSU, 676 mal die FDP, 319 mal die Piraten, 406 mal Die Linke. Die Partei der Humanisten wird neben all den genannten Parteien 1.260 mal auf hpd.de erwähnt. Kann es vielleicht sein, dass Parteien in Abhängigkeit ihrer Programmatik, d.h. ob diese stärker humanistisch bzw. antihumanistisch ausgerichtet ist, in einem humanistischen Medium erwähnt werden? Für mich scheint dies angesichts der genannten Zahlen und der von mir konsumierten Artikel auf hpd.de die plausiblere Erlärung zu sein.
Horst Groschopp am Permanenter Link
Es geht mir überhaupt nicht darum, wie oft welche Partei, Person, Richtung usw.
Man sollte das auch als Lernvorgang sehen und damit gut sein lassen.
Viel wichtiger ist doch, dass der Bericht durchscheinen lässt, Humanismus sei als/durch/mit Hilfe eine/r "Partei" möglich, was ich für unmöglich halte. Was wäre denn, gesetzt den Fall, „die“ humanistische Außen-, Lohn-, Steuer-, Arbeitsmarkt-, Innen- usw. -politik. Besonders auf eine humanistische Religionspolitik wäre ich gespannt.
Felix Bölter am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Groschopp,
Ihr mindestens skeptischer Blick auf die Partei der Humanisten (nicht die Humanistische Partei, aber das können Sie ja offenkundig hervorragend auseinander halten) ist uns wohlbekannt, aber - mit Verlaub - bisher nur recht oberflächlich begründet.
Ich erlaube mir als aktueller Bundesvorsitzender der diskutierten Partei, hervorzuheben, dass wir - im deutlich sichtbaren Gegensatz zu Ihnen - nie auch nur den Versuch gewagt haben, allgemeinverbindlich darüber zu urteilen, was *den* Humanismus ausmacht. Wir deklarieren folglich auch niemanden als "wahren" oder "echten" Humanisten, genauso wenig wie wir einer Organisation absprechen oder bestätigen, *den* Humanismus korrekt für sich zu reklamieren.
Wir bieten bei der Partei der Humanisten eine Plattform für politische Betätigung an, deren Werte- und Methodenfundament auf dem (insbesondere evolutionären) Humanismus beruht. Dessen entscheidender Wegbereiter und Vordenker, wie Sie als profunder Kenner der Ideengeschichte des Humanismus mit Sicherheit wissen, war Julian Huxley, der erste UNESCO-Generalsekretär. Mir scheint die Kluft zwischen humanistischer Weltsicht und darauf beruhender politischer Betätigung daher nicht so gewaltig zu sein wie Sie sie hier beschwören.
Ich stimme Ihnen zu, dass sich in nahezu allen Parteien Menschen finden, die man mit Fug und Recht als "Humanisten" bezeichnen kann. Aber das macht aus der politischen Arbeit dieser Parteien noch lange keinen Beitrag zu einer friedlicheren, sozialeren und offeneren - eben einer humanistischeren - Gesellschaft.
Aus Sicht derjenigen, die sich der Partei der Humanisten und nicht etwa den Laizisten in der SPD angeschlossen haben, besteht in keiner der etablierten Parteien die Möglichkeit, sich vollumfänglich für die Verteidigung und den Ausbau der offenen - einer liberalen, egalitären, individualistischen und eben auch säkularen - Gesellschaft einzusetzen, ohne gleichzeitig für einen Humanisten kaum erträgliche Abstriche machen zu müssen. Die Wertschätzung wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns, die Offenheit für das bessere Argument, die Abkehr von politischem Aktionismus und Opportunismus, der vernünftige Umgang mit grassierendem Populismus, die Loslösung von religiösen Moralvorstellungen, die Betonung wissenschaftlicher und ethischer Bildung, der optimistische Blick in die Zukunft oder die konsequente Anwendung der Möglichkeiten auf die Probleme des 21. Jahrhunderts kommen uns in den sonst verfügbaren Parteien an irgendeiner Stelle entscheidend zu kurz.
Ich denke, jede/r Humanist/in kann sich in die Situation in der Wahlkabine versetzen, in der man die Liste der zur Wahl stehenden Parteien und deren Kernpositionen gedanklich durchgeht und bei jeder einzelnen Partei mindestens einen, meistens mehrere Programmpunkte findet, die es einem schwer machen das Kreuz in das entsprechende Kästchen zu setzen. Ist es so schwer vorstellbar, künftig auch eine Partei der Humanisten auf einem solchen Wahlzettel vorzufinden, deren Wahl vielleicht um einiges leichter fallen könnte?
Horst Groschopp am Permanenter Link
Wir haben eine weltanschauliche Debatte.
Meine Absicht ist doch vor allem, dass, wer den Namen „Humanismus“ in einen Parteinamen oder sonstigen Zusammenhang bringt, wissen sollte, wie breit oder eng bei wem und warum das Nachdenken über Humananismus war/ist, in welche, auch akademische, Arena man sich begibt. Da will man ja womöglich nicht naiv dastehen.
Ich sage ja nicht, dass Humanismus unpolitisch sein soll, im Gegenteil. Aber er erschöpft sich nicht darin. Aber wo er politisch sein will, kommt er in ein Wertegewirr.
Ich will das an einem Beispiel festmachen, das Sie auch anführen, an Julian Huxley. In meinem Buch „Der ganze Mensch“ beschreibe ich, aus welchem Umfeld er kommt und woher er die ursprüngliche Idee einer solchen und anderer politischen Organisationen des Humanismus nimmt, von dem heute vergessenen Sozialliberalen Artur Liebert, wovon er sein Konzept abgrenzt, etwa von Erich Fromms „sozialistischem Humanismus“, aber auch von andren zeitgenössischen Humanismen, die seit 1935 in Paris aufblühten, sich gegen den „dritten Humanismus“ des NS wandten, Kommunisten und Liberale (etwa Ludwig Marcuse) einbezogen und damit von 1945 bis zum Kalten Krieg eine kurzzeitige, aber weitgehende Einigkeit in der Vielfalt aller Antifaschisten erzeugten.
Huxleys monistische Weltanschauung war darin eine Ausnahme, galt lange als unpolitisch, als Ausfluss seiner Genetik-Ideen des „evolutionären Humanismus“. Er war schließlich zuerst Zoologe und dann Philosoph. Aber es war eine Humanismusrichtung unter vielen andren unter dem Dach des Humanismus.
„Mensch, der Mensch bleibt“ durch „Verwirklichung neuer Möglichkeiten“ und „seine menschliche Natur … überwindet“ – das ist doch als Grundthese im Humanismus höchst strittig. Ziel seines Humanismus war eine vernunftbasierte, allgemeine und kritische Ethik, die sich von Moralen abgrenzen will, die religiös begründet sind. Diese Ethik enthält aber den Anspruch der Formbarkeit des Menschen, und sei es durch „Vererbung“, durch (etwa medizinische) Eingriffe in die menschliche Natur.
Man sieht sich dem evolutionären Prozess verhaftet und meint, von dort Aussagen ableiten zu können über Gesellschaft. Vorstellungen der Gesundheit, der Schönheit, der Techniknutzung usw., besonders Aussagen, die das Tier-Mensch-Verhältnis einer neuen Betrachtung unterwerfen, sind aber letztlich kulturelle Ideen. Es sind „Menschenbilder“, die Natur „verändern“ wollen. Diese sind aber nicht wissenschaftlich, sondern weltanschaulich bedingt.
Zurück zu Ihrer Partei: Was ist Ihr Menschenbild?
Wäre ich noch Direktor der Akademie, würde ich eine Tagung und einen Sammelband inszenieren zum Thema „Ist Humanismus als Partei möglich?“ Dafür bin ich aber nicht mehr zuständig und habe andre schöne Projekte.
Damit will ich meine Beiträge zu diesem hpd-Artikel beenden.
Guido W. Reichert am Permanenter Link
Die kindisch anmutende Diskussion über Geschlechteranteile auf Photos von Podiumsdiskussionen zeigt mir: Wir brauchen wirklich kein Burkaverbot - es muss ein Burkagebot her!
Liebe Politiker (inklusives Maskulinum), bitte verhüllt euch, damit wir keine Rückschlüsse auf euer Geschlecht tätigen können. Derart verhüllt dürfte zugleich eine maximale Projektionsangriffsfläche zu erzielen sein. :)
- gwr