Fremdenfeindlichkeit unter dem Deckmantel der Islamkritik

Zu den Pegida-Demonstrationen erklärt René Hartmann, Erster Vorsitzender des Bundes der Konfessionslosen und Atheisten:

Bei Pegida handelt es sich nicht um ein Eintreten gegen islamistische Gewalt und Intoleranz, sondern um schlecht verhüllte Fremdenfeindlichkeit.

Mit der Berufung auf das "Abendland", das es zu verteidigen gelte, wird eine Abwehrhaltung gegenüber als "fremd" empfundenen Religionen und Kulturen eingenommen. Es handelt sich folglich um das Gegenteil einer aufklärerischen und an Menschenrechten orientierten Religionskritik. Das ist auch insofern kein Zufall, als es sich um einen Versuch von Akteuren aus dem rechten Spektrum handelt, über ihre 'Szene' hinaus größere Bevölkerungskreise anzusprechen. Auch das verbale Bekenntnis zum Asylrecht für Flüchtlinge kann über die fremdenfeindliche Stoßrichtung von Pegida nicht hinwegtäuschen.

IBKA

Eine legitime Islamkritik muss wie jede Religionskritik vorrangig die Institutionen und Strukturen in den Blick nehmen. Hier gibt es durchaus einiges, das Grund zur Sorge gibt, wie etwa die Tendenz, die Privilegien der christlichen Kirchen auf islamische Organisationen auszuweiten. Eine Islamkritik jedoch, die Migranten aufgrund ihrer Herkunftsregionen als Gefahr für die eigene Kultur darstellt, entpuppt sich letztlich als kaum verhüllte rassistische Hetze und ist daher nachdrücklich abzulehnen.

 


Pressemitteilung des IBKA vom 07. Januar 2015