Ein ehemaliger Insasse des US-Lagers Guantánamo hat sein Tagebuch veröffentlicht. Vorausgegangen war ein sechs Jahre langer Streit mit dem US-Militär.
"Herausgekommen ist ein detaillierter und nüchterner Einblick in eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des amerikanischen Militärs." Die Schilderungungen von Mohamedou Ould Slahi zeigen, in welchem Umfang Folter das Geschehen in Guantánamo bestimmt: "Mit Schlafentzug, Endlosverhören, Verlegung in eine Kältekammer mit rund zehn Grad Celsius, durch Schläge, Beleidigung und Demütigung soll er eingeschüchtert, zermürbt und so zum Geständnis gezwungen werden."
Der Wahrheitsgehalt von Mohamedou Ould Slahis Bericht lässt sich nicht überprüfen, klingt aber authentisch. "Der Verdacht, er sei in die Planung eines Anschlags auf den Flughafen in Los Angeles oder vom 11. September 2001 in New York verwickelt gewesen, hat sich nicht bestätigt." Bis heute, nach mehr als 13 Jahren Haft, wurde der Auor des Buches keines Verbrechens angeklagt.
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Frank Linnhoff am Permanenter Link
Herr Slahi ist noch immer Häftling, obwohl freigesprochen.