ATHventslesung

Wer tanzt, tötet nicht

Mit Prof. Franz Josef Wetz und dem Thema: "Im Garten der Lüste gedeiht kein Terror. Wer tanzt, tötet nicht" wurde kurz vor dem unrühmlichen ersten Jahrestag des Attentats auf dem Berliner Breitscheidplatz ein Aspekt des Geschehens betrachtet und analysiert, der bisher recht unbeachtet blieb.

Seine These, dass in uns allen ein evolutionär begründeter dunkler Punkt existiert, der unkontrollierte und unberechenbare Gewalt hervorbringen kann, ist durchaus nachvollziehbar. Um diese Gewalt sozialverträglich kanalisieren zu können, bedarf es nach Prof. Wetz Freiräume sowie Ersatzrituale, welche Sportveranstaltungen, Techno-Clubs, aber auch tolerierte hedonistische Ausschweifungen bieten können.

Das hervorragend angewandte Wissen des Referenten, der Philosophie, Theologie und Germanistik studiert hat, war in jedem Gedankenzug zu erkennen. Dabei schaffte er es, die Aufmerksamkeit des Publikums mit seiner unterhaltsamen rhetorischen Stärke über die gesamten eineinhalb Stunden hellwach zu halten. Bei seiner gleichzeitig bodenständigen Attitüde und offensichtlichen Lebensfreude machen seine Vorträge jedenfalls Lust auf mehr und fordern den eigenen Geist auf einer angenehme Art und Weise heraus.

Prof. Franz Josef Wetz, Foto: © Evelin Frerk
Prof. Franz Josef Wetz, Foto: © Evelin Frerk

Am letzten ATHvents-Sonntag des ehbb e.V., dem 17.12., wird Philipp Möller mit seinem neuen Buch "Gottlos glücklich" zu Gast im Literaturhaus Berlin sein (siehe hpd-Kalender).