Immer mehr kehren der Kirche den Rücken

Auch in Bayern mehren sich die Kirchenaustritte. Allein in Augsburg hat die Zahl der Austritte im Jahr 2014 um ein Fünftel zugenommen.

Im Jahr 2013 traten 1.565 Menschen aus der katholischen oder evangelischen Kirche aus. Im vergangenen Jahr waren es bereits 1.987.

Die kath. Kirche erklärte sich die Austrittswelle mit "Vorgängen in anderen Bistümern" (gemeint ist Limburg) - eine aktuelle Studie aus Münster zeigt jedoch auf, dass die Mehrheit der Befragten angab, "dass die Kirche rückständig sei. Knapp 40 Prozent störten sich an der Kirchensteuer, auf Platz drei landete die 'Enttäuschung von der Kirche'. Umstrittene Würdenträger landeten nur auf dem fünften Platz."

Welch eine gravierende Kulturveränderung auch das tiefkatholische Bayern erfasst hat, zeigt auch der Fall der Namensgebung für einen Kinderhort in Essenbach. Die Süddeutsche berichtet, dass der traditionelle Name "St. Joseph" für den Hort mehrheitlich abgelehnt wurde. "Bemerkenswert klang die Begründung einiger Räte sowie der Hortleitung, die den Vorschlag ablehnten: 'Die Namensgebung St. Josef ist heute nicht mehr zeitgemäß'."