Religionssoziologe Detlef Pollack zur neuen Studie "Religion in der Moderne"

"Gleichgültigkeit gegenüber Religionsausübung"

Über zentrale Ergebnisse seiner neuen Studie "Religion in der Moderne. Ein internationaler Vergleich" hat Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack vom Exzellenzcluster "Religion und Politik" in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gesprochen. Darin äußerte er sich insbesondere zur Lage der Kirchen und zur Religiosität in Deutschland.

"Dass die Kirchen irgendwann nur noch den Status von Sekten haben werden, ist nicht absehbar. Der Bedeutungsrückgang ist vielmehr ein sehr langsamer, schleichender Prozess, der schon seit Jahrzehnten andauert. Die Austrittszahlen sind zudem mit unter einem Prozent nicht dramatisch. Die Kirche lebt noch stark von ihrer Vergangenheit, von ihrer Verankerung in den Familien und der Kultur. Doch diese Tradition verliert an Bedeutung, nicht sprungartig, aber man kann sagen, geradezu mit der Regelmäßigkeit eines Uhrenschlages."

"Dem Bedeutungsrückgang liegt weniger Unzufriedenheit als vielmehr Gleichgültigkeit gegenüber Religionsausübung zugrunde. Viele Menschen finden einfach anderes wichtiger..."