Basisfakten zum Klimawandel erschienen

Was wir heute über das Klima wissen

Ein Konsortium von wissenschaftlichen Instituten und Einrichtungen hat dieser Tage eine Broschüre herausgegeben, in der alle bekannten Fakten zum Klimawandel zusammengefasst sind.

Herausgegeben wurde das populärwissenschaftliche Papier vom Deutschen Klima-Konsortium, der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, dem Deutschen Wetterdienst, dem Extremwetterkongress Hamburg, der Helmholtz-Klima-Initiative sowie klimafakten.de.

In vier Abschnitte unterteilt führt das Papier insgesamt 26 Einzelpunkte auf, die in der Fachwelt unumstritten sind: zu den Grundlagen des Klimasystems, der weltweiten Erwärmung und der künftigen Entwicklung – daneben gibt es einen ausführlichen Blick auf Deutschland.

Die Abbildung auf dem Titelblatt zeigt die sogenannten "Warming Stripes" für den Zeitraum 1850 bis 2019 – jeder Streifen steht für ein Jahr, die Farbe richtet sich nach der globalen Mitteltemperatur des jeweiligen Jahres, dabei steht Blau für kühl, Rot für warm; Grafik: Ed Hawkins/www.showyourstripes.info
Die Abbildung auf dem Titelblatt zeigt die sogenannten "Warming Stripes" für den Zeitraum 1850 bis 2019 – jeder Streifen steht für ein Jahr, die Farbe richtet sich nach der globalen Mitteltemperatur des jeweiligen Jahres, dabei steht blau für kühl, rot für warm; Grafik: Ed Hawkins / www.showyourstripes.info

In den Grundlagen zum Klimawandel geht es um den natürlichen Kreislaufeffekt, darum, wie der Mensch diesen verstärkt und welche Auswirkungen der Klimawandel hat. Der nächste Abschnitt ist mit Globaler Klimawandel überschrieben und behandelt die weltweite Erwärmung und deren Auswirkungen. So schmilzt das Polareis rund um den Nordpol mit einer Geschwindigkeit, die zuvor kaum vorstellbar schien: "Sowohl das Eisvolumen in der Arktis als auch die dort mit Eis bedeckte Ozeanfläche (die Maximalausdehnung am Ende des Winters ebenso wie das Minimum am Ende des Sommers) sind seit Beginn der Satellitenmessungen 1979 stetig zurückgegangen – um durchschnittlich mehr als zehn Prozent pro Dekade. Betrug die Ausdehnung des arktischen Meereises zwischen 1980 und 1989 noch rund 7,3 Millionen Quadratkilometer, so lag dieser Wert im Zeitraum 2001 bis 2019 nur noch bei rund 4,2 Millionen Quadratkilometern."

im dritten Abschnitt geht es um den Klimawandel in Deutschland und welche Auswirkungen sich derzeit schon erkennen lassen: So gibt es eine beispiellose Häufung von Wärmerekord-Jahren, extreme Hitzeperioden und längere Trockenzeiten – aber auch Starkregenereignisse wie nie zuvor. Ebenfalls sind Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt deutlich: "Auch in Deutschland ist schon zu beobachten, dass sich verschiedene Pflanzen weiter ausbreiten, etwa das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Affen-Knabenkraut nach Norden oder die schon länger im Westen Deutschlands heimische Stechpalme nach Norden und Osten. Dasselbe ist auch bei krankheitsübertragenden Insekten wie der Asiatischen Tigermücke zu beobachten. Der Klimawandel verändert zudem Entwicklungsphasen von und Wechselbeziehungen zwischen Organismen: Zugvögel kommen früher zurück. Bei Fischen wurde eine frühere Laichzeit nachgewiesen. Blühzeitpunkte von Pflanzen verschieben sich, sodass sie nicht mehr zum Lebenszyklus der sie bestäubenden Insekten passen."

Im abschließenden Abschnitt Künftige Entwicklung versuchen die Wissenschaftler, Wege aufzuzeigen, um den bereits fortgeschrittenen Klimawandel wenn auch nicht mehr aufzuhalten, so doch einzudämmen. Die Autoren klingen wenig optimistisch, wenn sie schreiben: "Daher ist das Tempo des Klimaschutzes extrem wichtig: Um Kipp-Punkte nicht zu überschreiten, müssen die Treibhausgasemissionen schnell sinken. Denn selbst wenn die Menschheit in ferner Zukunft das Klima wieder auf vorindustrielles Niveau abkühlen könnte, würde das nichts mehr am Verlust von Grönlandeis, Amazonas-Regenwald, Korallenriffen etc. und dessen Konsequenzen wie drastischer Meeresspiegelanstieg, massenhaftes Artensterben usw. ändern."

Das Papier kann man auf der Webseite klimafakten.de herunterladen (dort in zwei verschiedenen Auflösungen) oder hier am Ende des Artikels.

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