Studie über Anti-Atheismus in den Vereinigten Staaten
"Atheist:innen sind die ultimativen Outsider"
Atheist:innen sind Schuld am Kapitalismus, am Kommunismus, an der Homosexualität und an Drogen. Das glauben jedenfalls US-Amerikaner:innen. Petra Klug hat den Anti-Atheismus in den USA untersucht. Wo sich Diskrimierung gegen Atheist:innen in Deutschland verbirgt, erklärt die Religionswissenschaftlerin im Interview mit dem hpd.
Petra Klug: Das hat schon mit der Kolonialisierung angefangen: Native Americans wurden als Ungläubige betrachtet und es wurde zum Teil als Gottes Werk betrachtet, wenn sie sterben. Ein weiterer Höhepunkt des Anti-Atheismus war dann im Kalten Krieg, als Atheismus pauschal mit Kommunismus und Hochverrat assoziiert wurde. Heute zeigt sich der Anti-Atheismus besonders in Verschwörungsideologien aus dem evangelikalen Umfeld. Da wird eine traditionelle Gesellschaft mit der Moderne kontrastiert. Die Moderne steht für Entwurzelung und alles Abstrakte in der Welt.
Viele der ersten Siedler sind aus Europa geflohen, weil sie wegen ihrer Religion verfolgt wurden. Warum waren sie dann so ungnädig gegenüber Atheist:innen?
Die protestantischen Gruppen, die in Europa religiös verfolgt wurden, sahen sich im Bund mit Gott: Gott hat ihnen die Überfahrt zu einem anderen Kontinent ermöglicht und damit seine Verpflichtung aus dem Bund erfüllt. Das verpflichtet die Siedler:innen dann zum Gehorsam gegenüber seinen Geboten. Die Idee des Bundes ist dabei eine kollektive. Wenn jemand gegen die religiösen Normen verstößt, fordert das Gottes Zorn heraus. Deshalb wurden Menschen als Atheist:innen, Hexen oder Häretiker:innen ausgeschlossen, verfolgt und umgebracht.
Die Erfahrung der religiösen Verfolgung in Europa hat auch zu einer Skepsis gegenüber der staatlichen Regulierung von Religion geführt. Daher kommt der säkulare Charakter der Verfassung der Vereinigten Staaten. Allerdings wurden in den Verfassungen der Bundestaaten Menschen, die nicht an Gott glauben, oft explizit diskriminiert. Da gibt es mitunter eine Klausel, die besagt, kein Mensch soll aufgrund seiner Religion von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen werden, es sei denn, er glaubt überhaupt nicht an Gott.
Andere Religionen werden also akzeptiert?
Die USA sind seit ihrer Entstehung toleranter geworden und eine religiös plurale Gesellschaft. Andere Religionen werden eher akzeptiert, weil sie den Glauben an Gott oder etwas Übernatürliches nicht in Frage stellen, sondern bestätigen – auch wenn sie es anders ausleben. Es gibt einen interreligiösen Dialog zwischen Christentum, Judentum, Islam und auch mit anderen Religionen. Aber Atheisten:innen passen da nicht rein. Sie sind die ultimativen Outsider.
Wie definieren Sie Anti-Atheismus?
Anti-Atheismus betrifft sowohl Menschen, die nicht an Gott glauben, als auch Menschen, die anders leben und sich nicht an die religiösen Regeln halten. Er hat damit auch Intersektionen mit anderen religiös legitimierten Unterdrückungsverhältnissen, etwa mit dem Rassismus und mit Geschlechterverhältnissen.
Anti-Atheismus richtet sich aber auch gegen Andersgläubige, etwa wenn "Ungläubiger" als Beleidigung benutzt wird. Ein Beispiel dafür ist der 11. September. Da wurden die USA als eine Nation von Ungläubigen angegriffen. Egal wie religiös die USA sich wähnen, vom Standpunkt einer anderen Religion sind sie Ungläubige – was für eine Ironie der Geschichte!
Reagiert haben die USA auf den 11. September wiederum religiös, mit Bezug auf Gott: Atheist:innen wurden damit aus dem Gedenken ausgeschlossen oder gar für die Gewalt verantwortlich gemacht: Von vielen wurden die Anschläge als Strafe Gottes für den Säkularismus interpretiert. Georg W. Bush sagte sogar, wer diesen Terrorismus unterstütze, habe keine Religion.
Welchen Vorurteilen und Diskriminierungen stehen Atheist:innen in den USA gegenüber?
Da ist ein großer Anteil an Projektion. Es wird ihnen all das unterstellt, was man sich im eigenen Leben nicht traut, weil das gegen religiöse Normen verstößt: Zum Beispiel Homosexualität oder Promiskuität. Auch Alkohol und Drogen werden Atheist:innen zugeschrieben – besonders ausgeprägt von Gläubigen, die selber mal abhängig waren. Ein anderes typisches Vorurteil: Atheist:innen seien nicht vertrauenswürdig, seien aggressiv oder hungrig nach Macht. Alles, was mit der eigenen religiösen Weltsicht nicht harmoniert, wird auf Atheist:innen projiziert. Atheist:innen werden dabei ganz gegenläufige Sachen zugeschrieben. Sowohl Kapitalismus, Kommerz und Konsum als auch Kommunismus.
Warum ist Anti-Atheismus in den USA so stark ausgeprägt?
Meiner Meinung nach liegt das vor allem am fehlenden Sozialstaat. Wenn es keine staatliche oder kollektive soziale Absicherung gibt, steht man den Zumutungen und den Unsicherheiten dieser Welt ganz allein gegenüber. Deshalb nehmen die Menschen Zuflucht zu Gott.
Das macht auch den Atheismus für viele US-Amerikaner:innen so unerträglich. Er stellt nämlich nicht nur Gott infrage, sondern auch dieses Gefühl der Sicherheit, das Menschen in ihm finden.
Ist Anti-Atheismus ein US-amerikanisches Problem? Wie ist es in Europa, in Deutschland?
Anti-Atheismus ist in anderen Ländern viel stärker als in den USA, zum Beispiel in Afghanistan, im Iran, eigentlich im Großteil der islamisch geprägten Welt, aber auch in Afrika, Lateinamerika, selbst in Teilen Asiens und Europas.
Natürlich gibt es Anti-Atheismus auch in Deutschland. Hier zeigt sich das an der Überrepräsentation von religiösen Menschen in Gremien, etwa im Bundestag oder im Presserat. An Universitäten gibt es die sogenannten Konkordats-Lehrstühle, bei denen die Kirche mitbestimmen kann, wer berufen wird – sogar außerhalb der Theologie.
Viele soziale oder medizinische Einrichtungen sind in kirchlicher Trägerschaft, obwohl die Kirche nur einen Bruchteil der Kosten dafür übernimmt. In religiösen Kitas lernen die Kinder dann religiöse Inhalte – ob die Eltern das möchten oder nicht. Um in solchen Einrichtungen zu arbeiten, muss man meist in der Kirche sein. Viele Atheist:innen sind also immer noch Kirchenmitglieder, gehen als Gläubige in die Statistik ein und zahlen Kirchensteuer. Diese hinkende Trennung zwischen Staat und Kirche ist, was Atheist:innen in Deutschland am meisten diskriminiert. Aber natürlich gibt es, vor allem im religiös geprägten ländlichen Raum, auch immer noch Vorbehalte im Privaten.
Sie setzen sich in ihrer Forschung weniger mit dem Atheismus selber auseinander, sondern mit der Sicht der Religion auf den Atheismus…
Ja, denn Atheismus wird meistens von außen, von der religiösen Seite, definiert. Das beginnt schon beim Wort selbst. Atheismus kommt von "A" und "Theos". Es bedeutet "ohne Gott" oder bezeichnet eine Leugnung Gottes. Der Begriff selbst ist also schon als Negativum formuliert. Damit wird das Phänomen, nicht an Gott zu glauben, von Anfang an als Abweichung von der Norm gekennzeichnet – und Glaube, Theismus, als normativ gesetzt. Deshalb setzte ich mich eher damit auseinander, wie Religion Atheismus definiert, stereotypisiert, durch diese religiöse Normierung überhaupt erst konstruiert. Mittlerweile etabliert sich in der Forschung auch der Begriff "Nicht-Religion". Dieser Begriff wiederholt aber mitunter das Problem.
Ich finde es treffender und schöner, von Humanismus zu sprechen. Der setzt etwas positiv, sowas wie menschliche Handlungsfähigkeit. Der Humanismus bietet auch Prinzipien, um die Welt zu gestalten: Es geht um das Wohl der Menschen, nicht um Gott, nicht um andere Autoritäten und nicht um Profitmaximierung.
Ich finde es auch treffender und schöner von Humanismus zu sprechen.
…
Perfiderweise versuchen aber einige, wenn nicht gar viele, Kirchenfürsten, den Humanismus für sich zu vereinnahmen mit dem perfiden Spruch – teils wortwörtlich so gäußert - :
„Humanismus ohne Gott ist kein WAHRER Humanismus“ !
Wobei im Klero-Sprech das Adjektiv wahr so zu verstehen ist: es ist nicht nur kein Humanismus, sondern sogar ein FALSCHER, ein heuchlerischer Humanismus, im Grunde sogar das Gegenteil von Humanismus.
Mit dem gleichen Sprachgebrauch wird ja auch der Zusammenhang zwischen islamistischem Terror und dem Islam geleugnet. Das ist dann eben auch kein WAHRER Islam.
"Ich finde es treffender und schöner von Humanismus zu sprechen.' Genau: Der Atheismus ist keine Weltanschauung, sondern höchstens Teil einer Weltanschauung.
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Es fehlen ihm die positiven humanistischen Werte. Damit ist er leicht angreifbar.
Ich versuche seit längerem und gerade auf den Kirchentag wieder, ein anderes Narrativ zu setzen: Atheisten halten die Götter für ausgedacht, für Produkte der menschlichen Fantasie.
…
Gott und Götter existieren nur als Idee in den Köpfen der Menschen, etwa so wie einst die Hexen.
Gleiches gilt für Teufel, Paradies und Hölle: Aus Sicht der Atheisten ist das alles nur ausgedacht.
Gleiches gilt für die religiösen Lehren: Alles von Menschen erfunden.
Auf dem Kirchentag haben mir mehrere Evangelen unabhängig voneinander zu erklären versucht, das es beim Glaube ja gar nicht um Religion gehe, sondern nur um das persönliche Verhältnis zu Jesus.
Ich interpretiere das so: Nach evangelischem Verständnis darf sich jeder seinen Jesus so zusammenfantasieren wie es ihm passt. Man müsse nur an diesen Jesus feste glauben.
Zurück zu Artikel: Der Humanismus ist erklärungsbedürftig. Auch hier gibt es verschiedene Varianten.
Mein Ansatz ist intellektuell schlichter aber genau deshalb meines Erachtens effektiver. Er setzt die Gegenseite unter Zugzwang. Zumal Einigkeit darüber besteht, dass die antiken und "heidnischen" Götter alle nur ausgedacht waren.
Nachtrag: Jesus hat die Menschen aufgefordert, ihm zu folgen. Damit hat er sich im Umkehrschluss selbst zum Führer gemacht. Mit Führern haben gerade wir in Deutschland schlechte Erfahrungen gemacht.
Petra Klug möchte nicht von Atheismus sprechen: "Ich finde es treffender und schöner, von Humanismus zu sprechen."
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Dem entgegne ich: Die bloße Abwesenheit von Religion im eigenen Welt- und Menschenbild, heißt noch lange nicht Humanismus. Das entwertet den Begriff.
Petra Klug sagt es selbst: "Es geht um das Wohl der Menschen, [...] und nicht um Profitmaximierung." Vielen diesseitig orientierten Menschen geht es aber gerade um das eigene Wohl – und um Profitmaximierung. Behaupte ich mal. Die möchte ich nicht Humanisten nennen, nur, weil sie an keinen Gott glauben.
Angesichts vieler (Fehl-?)Entwicklungen in den USA und der Tatsache, dass Religiöse ggfls. unter günstigen Umständen das - auch säkulare!
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- Recht aushebeln könn(t)en, erscheinen die Atheisten in den USA nicht gerade als unsympathisch... In "God´s own country" muss man sich schon ziemlich den nachbarschaftlichen Zwängen anpassen bis unterwerfen, will man nicht diskriminiert werden - oder schließlich wegziehen...
Deutscher (und europäischer) Anti-Atheismus würde ich genau so wie den Amerikanischen definieren. Konkordatslehrstühle sind nur ein Randphänomen, historisch bedingt.
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Das wird mit dem Mitgliederschwund irgendwann verschwinden. Was allerdings nicht verschwindet sind die Vorurteile, die vor allem, aber nicht nur, aus den USA hinüberschwappen, sei es von Pfingstlern, Baptisten, sonstigen Freikirchen, Orthodoxen oder Zeugen Jehovas. Dort heißt es "Ohne Gott ist die Moral beliebig", andere Lebensgemeinschaften außer die Familie wird als Sittenverfall angesehen, usw.
Es ist dieses klassische "dämonisierende" Schwarz-Weiß-Bild der Ungläubigen, das in solchen Kirchengemeinden verbreitet wird. Die kostenlosen Bücher, die ich dort immer sehe, sprechen ein Bild "Nur Jesus bringt Heil, außerhalb dessen gibt es nur Verdammnis". Das Weltbild der Bibeltreuen ist einfach gestrickt. Anti-Atheismus und die damit verbundenen Vorurteile findet man hauptsächlich dort und nur noch vereinzelt in den beiden (noch sehr liberal geprägten) Großkirchen. Man kann von den Großkirchen halten was man möchte, aber sie sind wenigstens durch die Aufklärung gegangen. Was man von der Pfingstbewegung und Co. leider nicht behaupten kann. Ein bibeltreues Weltbild ist ein voraufklärerisches, welches mir mehr Sorgen bereitet als irgendwelche historischen Überbleibsel der Säkularisierung.
Soeben erschienen ist der dritte Band in der von Horst Groschopp im Alibri Verlag herausgegeben Reihe "Humanismusperspektiven". Nach der Monographie "Pro Humanismus" und dem Sammelband von Thomas Heinrichs "Religion und Weltanschauung im Recht" behandelt der neue Band "Mit Gott fertig?" die Konfessionslosigkeit in Deutschland in ihrem Zusammenhang mit Atheismus und "säkularem Humanismus". Der Autor Dr. Andreas Fincke legt damit die erste kultursoziologische Gesamtbetrachtung der "säkularen Szene" überhaupt vor. Der hpd hat mit dem Autor über einige seiner Einschätzungen gesprochen.
Der deutliche Wahlsieg von Donald Trump wird als Triumph des christlich-konservativen Amerika gewertet. Doch auch Kandidaten mit säkularem Hintergrund erzielten bei den Wahlen beachtliche Ergebnisse. Der Aktivist Hemant Mehta hat sich die Resultate angesehen und kommt zu einem ermutigenden Resümee.
Der Verlust von Zukunftsglauben ist ein Problem für die Demokratie. Sie lebt auch von der Hoffnung, dass Dinge besser werden. Daran aber glauben immer weniger. Kein guter Zustand, denn wo Vertrauen in die Politik schwindet, grassiert Demokratie-Verachtung. Ein Gespräch mit Helmut Ortner.
Hermann Josef Schmidt gilt als Nietzsche-Spezialist. Charakteristisch für sein Werk sind aber vor allem eine aufklärerische Perspektive und der Mut, Denktabus zu hinterfragen. Auch seine vor Kurzem erschienene Autobiographie ist in diesem Geist verfasst. Darin blickt er zurück auf viele Momente weltanschaulicher Emanzipation seit den 1960er Jahren.
Auch volle Kirchen an Ostern können nicht über den Trend hinwegtäuschen: Nur etwa jeder dritte Gläubige in den Vereinigten Staaten nimmt regelmäßig am Gottesdienst teil, und es werden immer weniger. Lediglich bei den Mormonen bleibt die Quote der Kirchenbesucher weitgehend konstant. Zu diesem Ergebnis kommt eine nun veröffentlichte Umfrage des Instituts "Gallup" unter mehr als 32.000 Amerikanerinnen und Amerikanern unterschiedlicher Glaubensrichtungen.
8 Kommentare
Kommentare
Sascha Larch am Permanenter Link
Den letzten Absatz sehe ich als problematisch an.
Humanismus ist nicht gleichbedeutend mit Atheismus!
Es gibt auch Humanisten die religiös sind.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Ich finde es auch treffender und schöner von Humanismus zu sprechen.
„Humanismus ohne Gott ist kein WAHRER Humanismus“ !
Wobei im Klero-Sprech das Adjektiv wahr so zu verstehen ist: es ist nicht nur kein Humanismus, sondern sogar ein FALSCHER, ein heuchlerischer Humanismus, im Grunde sogar das Gegenteil von Humanismus.
Mit dem gleichen Sprachgebrauch wird ja auch der Zusammenhang zwischen islamistischem Terror und dem Islam geleugnet. Das ist dann eben auch kein WAHRER Islam.
Roland Fakler am Permanenter Link
"Ich finde es treffender und schöner von Humanismus zu sprechen.' Genau: Der Atheismus ist keine Weltanschauung, sondern höchstens Teil einer Weltanschauung.
A.S. am Permanenter Link
Ich versuche seit längerem und gerade auf den Kirchentag wieder, ein anderes Narrativ zu setzen: Atheisten halten die Götter für ausgedacht, für Produkte der menschlichen Fantasie.
Gleiches gilt für Teufel, Paradies und Hölle: Aus Sicht der Atheisten ist das alles nur ausgedacht.
Gleiches gilt für die religiösen Lehren: Alles von Menschen erfunden.
Auf dem Kirchentag haben mir mehrere Evangelen unabhängig voneinander zu erklären versucht, das es beim Glaube ja gar nicht um Religion gehe, sondern nur um das persönliche Verhältnis zu Jesus.
Ich interpretiere das so: Nach evangelischem Verständnis darf sich jeder seinen Jesus so zusammenfantasieren wie es ihm passt. Man müsse nur an diesen Jesus feste glauben.
Zurück zu Artikel: Der Humanismus ist erklärungsbedürftig. Auch hier gibt es verschiedene Varianten.
Mein Ansatz ist intellektuell schlichter aber genau deshalb meines Erachtens effektiver. Er setzt die Gegenseite unter Zugzwang. Zumal Einigkeit darüber besteht, dass die antiken und "heidnischen" Götter alle nur ausgedacht waren.
A.S. am Permanenter Link
Nachtrag: Jesus hat die Menschen aufgefordert, ihm zu folgen. Damit hat er sich im Umkehrschluss selbst zum Führer gemacht. Mit Führern haben gerade wir in Deutschland schlechte Erfahrungen gemacht.
SG aus E am Permanenter Link
Petra Klug möchte nicht von Atheismus sprechen: "Ich finde es treffender und schöner, von Humanismus zu sprechen."
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Petra Klug sagt es selbst: "Es geht um das Wohl der Menschen, [...] und nicht um Profitmaximierung." Vielen diesseitig orientierten Menschen geht es aber gerade um das eigene Wohl – und um Profitmaximierung. Behaupte ich mal. Die möchte ich nicht Humanisten nennen, nur, weil sie an keinen Gott glauben.
Assia Harwazinski am Permanenter Link
Angesichts vieler (Fehl-?)Entwicklungen in den USA und der Tatsache, dass Religiöse ggfls. unter günstigen Umständen das - auch säkulare!
Daniel Espenschied am Permanenter Link
Deutscher (und europäischer) Anti-Atheismus würde ich genau so wie den Amerikanischen definieren. Konkordatslehrstühle sind nur ein Randphänomen, historisch bedingt.
Es ist dieses klassische "dämonisierende" Schwarz-Weiß-Bild der Ungläubigen, das in solchen Kirchengemeinden verbreitet wird. Die kostenlosen Bücher, die ich dort immer sehe, sprechen ein Bild "Nur Jesus bringt Heil, außerhalb dessen gibt es nur Verdammnis". Das Weltbild der Bibeltreuen ist einfach gestrickt. Anti-Atheismus und die damit verbundenen Vorurteile findet man hauptsächlich dort und nur noch vereinzelt in den beiden (noch sehr liberal geprägten) Großkirchen. Man kann von den Großkirchen halten was man möchte, aber sie sind wenigstens durch die Aufklärung gegangen. Was man von der Pfingstbewegung und Co. leider nicht behaupten kann. Ein bibeltreues Weltbild ist ein voraufklärerisches, welches mir mehr Sorgen bereitet als irgendwelche historischen Überbleibsel der Säkularisierung.