Gott oder die Illuminaten – dass verborgene Mächte die Geschicke der Welt leiten, gehört zu den zentralen Vorstellungen sowohl bei religiös Gläubigen als auch bei Anhängern von Verschwörungserzählungen. Tatsächlich tendieren Verschwörungsgläubige oft auch zu Religiosität – weil beide Überzeugungen einander in kognitiver Hinsicht ähneln.
Zur angeblichen Islamisierung des Abendlandes, der "Klima-Lüge" oder dem nie eingeführten Impfzwang gesellen sich Verschwörungsmärchen über den Krieg in der Ukraine. Das Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) hat zu den "Verschwörungserzählungen über den Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Gesellschaft" vergangene Woche ein Research Paper veröffentlicht.
Unzählige Jungen werden jedes Jahr Opfer von Genitalverstümmlung aus religiösen oder kultischen Motiven, oft verharmlosend Beschneidung genannt. Um die barbarische Praxis zu rechtfertigen, verweisen Kulthüter gern auf die angebliche positive Wirkung für die Gesundheit der Opfer. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus, wie zwei kürzlich veröffentlichte wissenschaftliche Studien zeigen. Sie belegen schwerste Komplikationen und Todesfälle bei betroffenen Kindern.
Auch in "God's own Country" bröckelt der religiöse Glaube. Immerhin drei von zehn Befragen in den USA bezeichnen sich laut einer Studie von 2021 als atheistisch beziehungsweise agnostisch oder rechnen sich keiner bestimmten Religion zu. Der wirkliche Anteil ist wahrscheinlich noch höher.
Wie Menschen die Corona-Pandemie erleben, hängt stark von ihrer politischen und weltanschaulichen Haltung sowie ihrer gesellschaftlichen Position ab. Dies sind erste Ergebnisse einer von Psychologen der WWU Münster, der LMU München und der Universität Osnabrück durchgeführten Untersuchung im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes "Coping with Corona".
Eine aktuelle Studie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zeigt, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft während der Corona-Pandemie gestiegen ist. Ferner zeigt sie, dass Verschwörungstheorien insgesamt nur wenig Zustimmung erhalten.
Der Trend zur Verharmlosung des Holocaust hat während der Corona-Pandemie extreme Ausmaße angenommen. Das zeigt eine jüngst veröffentlichte Untersuchung der Inhalte von Online- und Social-Media-Plattformen.
Die Einführung des Ethikunterrichts als Alternative zum Religionsunterricht hat die Religiosität der Schüler*innen im Erwachsenenalter verringert. Gleichzeitig hat sie traditionelle Geschlechterrollen zurückgedrängt und die Arbeitsmarktbeteiligung und Löhne erhöht. Das geht aus einer neuen Studie des ifo Instituts hervor.
Die meisten Menschen in den USA befürworten die Trennung von Staat und Kirche und lehnen den Gedanken an eine Staatsreligion ab. Religiöse Diversität finden sie gut. Anders sieht es bei der Gruppe der weißen Evangelikalen aus. Eine Mehrheit von ihnen würde sich wünschen, dass der Großteil der Bevölkerung christlich wäre. Der Vermischung von Staat und Kirche, zum Beispiel durch religiöse Symbole an öffentlichem Eigentum, stehen sie positiv gegenüber.
Nachdem Kabarettist Florian Schroeder für einen Fernsehauftritt in die Rolle des Verschwörungsideologen geschlüpft war, wurde er bei Querdenker-Veranstaltungen zum gefragten Redner. Weil sie den Aufritt für bare Münze nahmen, luden ihn die Organisatoren im August 2020 auf die Bühne der Demo in Stuttgart ein – und erlebten eine ordentliche Überraschung. Denn Schroeder nutzte die Gelegenheit, um zu testen, wie ernst die Teilnehmenden es wirklich mit der Meinungsfreiheit nehmen, die sie gern für sich beanspruchen.
Sogar drei Meter Abstand schützen nicht: Selbst bei dieser Distanz dauert es keine fünf Minuten, bis sich eine ungeimpfte Person, die in der Atemluft eines Corona-infizierten Menschen steht, mit fast 100-prozentiger Sicherheit ansteckt. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist: Wenn beide gut sitzende medizinische oder noch besser FFP2-Masken tragen, sinkt das Risiko drastisch.
Eine experimentelle Methodenstudie der TU Chemnitz und der Universität Konstanz deutet auf eine Überschätzung der Impfquote gegen Covid-19 in Bevölkerungsumfragen hin – denn Gründe der "sozialen Erwünschtheit" verzerren die Umfrageergebnisse.
In einer Studie mit dem Titel "Ohne Gott und gegen die Kirche?" wollen Mitarbeitende des Instituts für Praktische Theologie der Universität Leipzig die Einstellungen organisierter Konfessionsfreier untersuchen. Doch unter den Forschungsobjekten gibt es durchaus Kritik an der Studie. Ein Kommentar von Adrian Gillmann.
Religions- und Kirchensoziologen der Universität Leipzig erforschen derzeit die Einstellungen von organisierten Konfessionsfreien in Deutschland. Hierfür bitten sie um Teilnahme an einer Online-Umfrage.
Woraus entspringt die menschliche Religiosität und der Glaube an explizite Gottheiten? Drei Erklärungsansätze haben sich in den letzten Jahren herauskristallisiert: ein sozialpsychologischer, ein kognitiver und ein kontextueller. Ein Team von Forschenden hat diese Ansätze in einer umfangreichen Studie auf die Probe gestellt.