HEIDELBERG. (hpd) Der neue GBS-Infostand wurde am vergangenen Samstag (2. Oktober) in der Heidelberger Fußgängerzone (Hauptstrasse) eingeweiht. Ein Versuch des ‚Regengottes’, dessen Aufbau schon früh morgens zu erschweren, konnte keine(n) der beteiligten säkularen Humanist(inn)en davon abhalten, zügig und engagiert den Stand fertig zu stellen und das Gespräch mit den Passanten zu suchen.
Dankbar wurde die Unterstützung von drei Humanisten der Stuttgarter Gruppe angenommen. Das Thema des Standes „Für die Trennung von Staat und Kirche“ war auf einem Banner im Frontbereich zu lesen. Der etwas provokantere Spruch „Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?“, war gut sichtbar an der Seite angebracht, rief aber nur bei sehr wenigen Passanten eine Gegenreaktion hervor (z.B. „Kann ich etwa nicht denken, wenn ich glaube?“ – denken schon, aber weiterdenken ist hier vonnöten!). Insgesamt machte der Infostand einen sehr guten Eindruck und war schon von weitem zu erkennen.
Verteilt wurden neben den GBS-Broschüren „Aufklärung im 21. Jahrhundert“ und „10 Gebote? 10 Angebote“ ein eigens für den Infostand entworfener „5-Fragen-Quiz“, dessen Antworten kommentiert auf der Internetseite der Säkularen Humanisten Rhein-Neckar stehen. Weiteres Infomaterial war im Stand ausgelegt und wurde von den Passanten interessiert eingesehen (z.B. „Kirchenaustritt in Heidelberg – Nix wie raus hier!“, Kirchenfinanzierung, Literaturliste, Bücher, u. v. m.).
Während am Vormittag die Anzahl interessierter Passanten eher schleppend anstieg, gegen die Mittagszeit dann auf ein Minimum herabsank, wurde es gegen Nachmittag und Abend recht lebhaft. Für eine nicht kleine Anzahl von Passanten erschien es sehr wichtig festzustellen, dass es religionskritische Gruppen überhaupt gibt. 19 Personen trugen sich in unsere Liste ein und weitere Interessierte wollen von sich aus Kontakt mit uns aufnehmen.
Interessante und lebhafte Gespräche gab es selbstverständlich mit bekennenden Christen. Eines der Hauptthemen war hierbei die Finanzierung der Kirchen und der konfessionellen Einrichtungen. Es zeigt sich, wie wichtig hier ein gutes Basiswissen aller am Stand Aktiven ist (z.B. auch über die Finanzierung von konfessionellen Kitas, Kindergärten und Schulen - Behauptung von christlicher Seite: „Ohne die Kirchen bricht das doch alles zusammen“).
Genauso einfach und leicht, wie der Aufbau am Morgen, ging der Abbau gegen 17 Uhr vonstatten. Die Durchführung des Infostandes bereitete den Beteiligten großen Spaß! „Das müssen wir jetzt alle zwei Wochen machen“ war ein Kommentar eines unserer „Infoständler“. Das ist sicherlich etwas übertrieben, aber mindestens 1-2 mal pro Jahr, sowie bei geeigneten Anlässen ist sehr sinnvoll und notwendig, um die Anliegen der säkularen Humanisten in der Region aktiv zu vertreten.
Reinhold Schlotz