Tagung: Die Freiheit zu sterben

Beispielbild
Dr. Pieter Admiraal / Foto © Evelin Frerk
„Oftmals verliere ich einen Freund“

Zu diesem Hintergrund veröffentlicht hpd ein Gespräch mit Dr. Pieter Admiraal – aufgezeichnet als Video – das anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) Ende November 2010 in Berlin statt fand. Dort nahm Pieter Admiraal die Ehrenmitgliedschaft der DGHS an.

Anerkennungen, Ehrungen, Auszeichnungen gab es für ihn, den „Pionier auf dem Gebiet der freiwilligen Euthanasie“, Präsidenten der Holländischen Gesellschaft Anästesie, den Gründer und ersten Präsidenten der Holländischen Gesellschaft zum Studium über Schmerzen und weiterer Mitgliedschaften. 1994 erhielt er eine Auszeichnung des Holländischen Königshauses zum Offizier Oranje Nassau, 2000 den Janet Good Memorial Preis der Hemlock Society, USA. Pieter Admiraal ist der Urheber von über 70 Publikationen, mehr als 300 Vorlesungen und Vorträgen und einer Vielzahl von Interviews auf der ganzen Welt.

Holland war das erste Land der Welt, in dem Patienten Hilfestellungen von Ärzten zum Sterben erhalten durften und weiterhin dürfen, ohne dass diese sich verstecken müssen oder juristischer Verfolgung gegenüber stehen. Allerdings gab und gibt es klare Auflagen und Regeln, die einzuhalten sind.

Den heute über 80-jährigen Pieter Admiraal, Doktor der Medizin, Anästisist, führte sein Wissen um Schmerzbekämpfung zu den Menschen, denen ihr Leiden unerträglich geworden ist, keine Besserung eintreten wird, ihr Weg freiwillig in den Tod führt und sie den Zeitpunkt ihres Sterbens mitbestimmen.

Das Gespräch mit dem hpd beginnt Pieter Admiraal besorgt und eher skeptisch mit der Frage, ob Sterben in einem humanistischen Land sich tatsächlich zu ein Geschäft entwickelt müsse, in dem schon "Bemühungen" bzw. Vermittlungen honoriert werden, denn das hielte er für bedenklich. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Holland keine Geldforderung für eine Sterbebegleitung, sie ist eine kostenfreie Kassenleistung, ökonomisches Interesse ist ausgeschlossen und das gilt auch für die Ärzte.

Admiraal spricht über Methoden, die Schwierigkeit und „Verhinderungen“, die wirksamen Medikamente zuverlässig zu bekommen und den von der holländischen Ärztekammer geregelten Bedingungen, den letzten Schritt einer oftmals jahrelangen Kette der Sterbebegleitung zu tun. „oftmals verliere ich einen Freund“, konstatiert Pieter Admiraal.

 

Video 1: Das kann doch kein Geschäft werden

[video:http://www.youtube.com/watch?v=_5WDuQUkILc]

 

Video 2: In Holland steht das Wort Euthanasie für milden Tod.

[video:http://www.youtube.com/watch?v=HJrCE1XMTeQ]

Wer das Buch von Dr. Peter Admiraal bestellen möchte, kann das hier per Internet tun.

Eine Zusammenfassung des Buches (Inhalt) kann man hier lesen.

C.F. / Evelin Frerk