Rassismus im deutschen Kinderfernsehen

Ein befreundeter schwarzer Vater äußerte neulich mir gegenüber seinen Unmut über das deutsche Kinderfernsehen: Wann immer man in einer Kinderserie von ARD und ZDF, mit echten Schauspielern, ein schwarzes Gesicht sieht, kann man sicher sein, dass der betreffende Charakter früher oder später "Mist baut". So werden die Kinder schon früh darauf konditioniert zu lernen, dass Schwarze Versager und Verbrecher sind.

Ein paar von den Beispielen, die er mir nannte, möchte ich hier zum besten geben. Sie sind alle in den Jahren 2001 bis 2006 produziert bzw. erstmals ausgestrahlt worden: In der Kindersendung PuR drehte sich alles um das Thema Glück. Wie kann jeder sein eigenes kleines Glück im Leben verwirklichen?

Die Tipps an die weißen deutschen Kinder lauteten:

1. „Wenn dein Fußballverein mal wieder alles falsch macht“ (Schnitt auf Sammy Kuffour, damals Profi bei Bayern München, der von einem Schiedsrichter die Rote Karte gezeigt bekommt), dann spiel doch selbst nach, wie man es hätte besser machen können (Schnitt auf vergnügt kickende weiße Kinder)“.

2. „Nimm dir auch nicht zu viel auf ein mal vor (Schnitt auf einen ca. 10-jährigen schwarzen Jungen im leeren, 81.000 Zuschauer fassenden Westfalenstadion), sondern versuche es erst ein mal mit kleinen Schritten (Schnitt auf ??? habe ich vergessen, jedenfalls nicht auf schwarze Kinder).“

3. „Wenn bei dir selbst mal wieder alles schiefgeht (Schnitt auf den oben genannten schwarzen Jungen, wie er beim Fußballspiel bis zum Tor dribbelt und dann über den Ball stolpert), dann lass dich davon nicht entmutigen, es kommen auch wieder bessere Tage (Schnitt auf vergnügte weiße Kinder)“...