Gründung der LAG Laizismus in der LINKEN.NRW

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LILA.NRW Gründungsversammlung / Foto © Philipp Meinert

DÜSSELDORF. (hpd) Auf Initiative des ehemaligen Landtagsabgeordneten Ralf Michalowsky (DIE LINKE) trafen sich am vergangenen Samstag fast fünfzig Interessierte in Düsseldorf, um die offizielle Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft Laizismus der LINKEN in Nordrhein-Westfalen durchzuführen.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bekennt sich ebenso zur Religionsfreiheit wie zur institutionellen und finanziellen Trennung von Staat und Kirche (Art. 140 GG). Angesichts der Privilegierung und der staatlichen Finanzierung - besonders der beiden christlichen Großkirchen -, wurde diese Trennung aber bisher nicht konsequent umgesetzt. Insofern besteht ein Defizit in der politischen Umsetzung des Grundgesetzes.

Nach Bayern und Thüringen gründete sich deshalb eine dritte Arbeitsgemeinschaft in einem Landesverband der LINKEN, die zur konsequenten Trennung von Kirche und Staat beitragen will.

Unter den Anwesenden waren auch Mitglieder zahlreicher laizistischer, humanistischer und religionskritischer Initiativen. Vertreter des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA), der Giordano-Bruno-Stiftung, des Freidenker-Verbandes, des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes und der Gruppe „Religionsfrei im Revier“ waren zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft gekommen.

Ralf Michalowsky und einige Vertreter der genannten Gruppen stellten zunächst ihre Arbeit vor, bevor es an den formalen Teil ging. Zunächst musste die Gründung der Gruppe beschlossen werden, was einstimmig geschah. Nachdem Satzung und ein Stimmrecht für Nicht-Mitglieder der Partei DIE LINKE beschlossen wurden, konnte ein laut Satzung sechsköpfiger Vorstand gewählt werden.

Als Sprecherin gewählt wurde in Abwesenheit die Düsseldorferin Ricarda Hinz, die von Eva Creutz kurz vorgestellt wurde. Die Filmemacherin, die seit langem in der atheistischen Szene aktiv ist, war leider persönlich verhindert, hatte aber zuvor bereits ihre Bereitschaft erklärt, einen Sprecherposten zu übernehmen. Als Sprecher wurde Ralf Michalowsky (Gladbeck) gewählt. Weitere Mitglieder des Koordinierungskreises sind Eva Creutz (Düsseldorf), Dagmar Ganswindt (Nottuln), Hans-Peter Keul (Köln) und Fritz Ullmann (Radevormwald).

Nach dem Abschluss der formalen Schritte zur Gründung der LAG, ging man in die offene inhaltliche Diskussion über. Ein wichtiges Thema war dabei die Frage, ob die LAG sich auf die beiden christlichen Großkirchen und anderen religiösen Verbände fokussieren soll oder ob eine grundsätzlichere Religionskritik geübt werden soll. In diesem Punkt konnte zunächst keine Einigkeit erzielt werden, so dass die Diskussion in der Zukunft fortgesetzt werden wird. Bei vielen einzelnen Punkten stellte sich heraus, dass die Vernetzung zu anderen Arbeitsgemeinschaften in der Partei in Zukunft sicherlich sinnvoll ist, um verschiedene Themen wie Religionsunterricht, Kommunalfinanzen und ähnlichem vertiefend zu bearbeiten.

Mit der nunmehr dritten LAG Laizismus in der LINKEN ist ein weiterer kleiner Baustein für die wirkliche Trennung von Kirche und Staat gesetzt. Die gut besuchte Veranstaltung und die Leidenschaft, mit der die Gründungsmitglieder bei der Sache waren, zeigten, dass es großes Interesse am Thema Laizismus gibt. Da weitere Gründungen von Laizismus-LAGs ebenso wie die einer Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) in der LINKEN in Planung sind, wird dieses Thema künftig wohl eine noch wichtigere Rolle in der Partei spielen.

C.F.