Der französische Bildungsminister Vincent Peillon hat die Absicht geäußert, laizistische Moralkurse in den Schulen zu etablieren. Dies mit dem Ziel, den Schülern beizubringen, wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hat.
Die Organisation der französischen Freidenker „La libre Pensée“ lehnt dies Vorhaben mit der Begründung ab, dass es keine laizistische Moral gibt. Zwar verkünden die Kirchen, dass es eine transzendentale Moral göttlichen Ursprungs gibt, aber die 10 Gebote Moses sind weder moralisch noch religiös, sondern sind Gebote der Unterordnung und praktische Regeln der gesellschaftlichen Ordnung. Weil es keine religiöse Moral gibt, kann auch keine laizistische Moral existieren. Es gibt nur eine menschliche Moral, die sich mit der Zeit entwickelt, die aber immer auf den Notwendigkeiten des sozialen Lebens beruht. Laizität, das sind Institutionen, nicht eine Philosophie, viel weniger noch eine Moral. Mit der Anwendung des Begriffes laizistische Moral würde die Trennung von privaten und öffentlichen Sphären und die Neutralität des Staates im philosophischen Bereich aufgehoben werden.
La Libre Pensée hat den Verdacht, dass sich hinter dem Vorhaben andere Ziele verstecken: den Versuch, die Jugend zu reglementieren, um sie an die Bedingungen der sozialen Krise anzupassen.