Der englische Minister für Kommunen Eric Pickles hat viele britische Bürger irritiert, als er in einem Interview mit der Zeitung „Telegraph“ behauptete, dass England eine christliche Nation sei und man sich nicht davor scheuen solle, das auch so zu sagen. In dem Interview führte er außerdem aus, dass christliche Führungspersonen eine moralische Orientierung für das Land böten und der christliche Ethos die englische Nation stärken würde.
Die Britische Humanisten Vereinigung (BHS) wies in einer Reaktion zu Pickles Äußerungen darauf hin, dass aktuelle Umfragen deutlich zeigten, wie abgehoben die Wahrnehmung des Ministers sei.
So verweisen sie zum Beispiel auf eine von Yougov-Cambride unter ca. 2000 erwachsenen Teilnehmern durchgeführte Umfrage, die zu dem Ergebnis kam, dass über 81% der Befragten mit der Aussage: "Religion ist Privatangelegenheit und sollte vom politischen und ökonomischen Leben getrennt sein" übereinstimmten, während lediglich 6% nicht zustimmten.
Auf die Frage: "Sehen sie sich selbst als Mitglied irgendeiner Religion?" antworteten 53% Nein, während 42% mit Ja antworteten.
76% der Befragten waren der Meinung, dass religiöse Führer nicht beeinflussen sollten, wie Leute wählen. (6% sagten, sie sollten es.)
71% der Teilnehmer waren der Ansicht, dass religiöse Führer keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Regierung nehmen dürften. (8% sagten sie sollten es.)
65% der Umfrageteilnehmer waren der Meinung, dass Britannien kein besserer Ort wäre, wenn religiöse Führer staatliche Ämter inne hätten. (7% wiedersprachen.)
Die Umfrage macht deutlich, dass nicht nur mehr als die Hälfte der englischen Bürger säkular denkt, sondern auch, dass die absolute Mehrheit der englischen Bürger eine scharfe Trennung von Kirche und Staat befürwortet.