Flachwelttheorie

Shaq mag es platt

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Runder Ball
Runder Ball

Die Flachwelttheorie ist um einen prominenten Vertreter reicher - Basketball-Superstar Shaquille "Shaq" O'Neal. In einem von ihm ko-moderierten Podcast bekannte der fünftbeste NBA-Scorer aller Zeiten sich kürzlich zu der Idee, die Erde sei eine Scheibe.

Argumente lieferte er auch gleich mit: Dauernd fahre er von Küste zu Küste, von Florida nach Kalifornien, und überall komme ihm die Erde platt vor. Die Kugelform der Erde und das Konzept Schwerkraft verwarf er gleichermaßen: "Wollt ihr mir erzählen, dass China unter uns? China ist unter uns? Ist es nicht. Die Welt ist flach." 

Die Kritik an den physikalischen und geographischen Erkenntnissen der letzten Jahrhunderte verband O'Neal (28.596 erzielte Punkte, von wirklich planen Basketballfeldern aus, der Schwerkraft abgerungen) mit grundlegender Erkenntnis- und Medientheorie: "Es gibt drei Wege, unseren Geist zu manipulieren: Was du liest, was du siehst und was du hörst." Zur Rede gestellt, konnte der gern mal launige O'Neal sich später damit herauslavieren, er habe doch nur Witze gemacht. Ob das seine Abermillionen Fans weltweit erreicht hat, darf allerdings bezweifelt werden - zumal ein berühmter Kollege dieselbe Theorie mit unzweideutiger Verbissenheit verficht.

Erst im Februar ließ der aktuelle NBA-Allstar Kyrie Irving von den "Cleveland Cavaliers" ebenfalls in einem Podcast verlauten: Neil Armstrong's Stiefelabdrucke auf dem Mond sähen einfach anders aus als seine eigenen Stiefelabdrücke. Er glaube an Aliens. Und die Erde sei flach. Dass er es durchaus ernst meinte, konnte man am verschwörungstheoretischen rhetorischen Beiwerk erkennen: "Ich habe viele Dinge gesehen, die das Erziehungssystem mir beigebracht hat, die komplett gefälscht waren", teilte er mit, auch Täter benannte er: "Sie". "Ich sage euch, es liegt direkt vor unseren Augen. Sie belügen uns."

Wie intensiv die unabhängigen Forschungen der beiden Sportler tatsächlich  gegangen sind, hat leider niemand nachgefragt. Vielleicht sollten aber doch die seelischen Risiken neu bedacht werden, die der Basketballerberuf so mit sich bringt: Immer wieder dieser Aufenthalt in einem klar abgegrenzten Rechteck, das ihnen die Welt bedeutet. Immer diese Angst beim Hochspringen und Runterkommen. Wenn da auch nur die geringste Rundung in der Basketballerwelt wäre, Bänderverletzungen und andere schwere Blessuren wären die Folge. Sie müssen schreckliche Angst davor haben.