Die Flachwelttheorie ist um einen prominenten Vertreter reicher - Basketball-Superstar Shaquille "Shaq" O'Neal. In einem von ihm ko-moderierten Podcast bekannte der fünftbeste NBA-Scorer aller Zeiten sich kürzlich zu der Idee, die Erde sei eine Scheibe.
Argumente lieferte er auch gleich mit: Dauernd fahre er von Küste zu Küste, von Florida nach Kalifornien, und überall komme ihm die Erde platt vor. Die Kugelform der Erde und das Konzept Schwerkraft verwarf er gleichermaßen: "Wollt ihr mir erzählen, dass China unter uns? China ist unter uns? Ist es nicht. Die Welt ist flach."
Die Kritik an den physikalischen und geographischen Erkenntnissen der letzten Jahrhunderte verband O'Neal (28.596 erzielte Punkte, von wirklich planen Basketballfeldern aus, der Schwerkraft abgerungen) mit grundlegender Erkenntnis- und Medientheorie: "Es gibt drei Wege, unseren Geist zu manipulieren: Was du liest, was du siehst und was du hörst." Zur Rede gestellt, konnte der gern mal launige O'Neal sich später damit herauslavieren, er habe doch nur Witze gemacht. Ob das seine Abermillionen Fans weltweit erreicht hat, darf allerdings bezweifelt werden - zumal ein berühmter Kollege dieselbe Theorie mit unzweideutiger Verbissenheit verficht.
Erst im Februar ließ der aktuelle NBA-Allstar Kyrie Irving von den "Cleveland Cavaliers" ebenfalls in einem Podcast verlauten: Neil Armstrong's Stiefelabdrucke auf dem Mond sähen einfach anders aus als seine eigenen Stiefelabdrücke. Er glaube an Aliens. Und die Erde sei flach. Dass er es durchaus ernst meinte, konnte man am verschwörungstheoretischen rhetorischen Beiwerk erkennen: "Ich habe viele Dinge gesehen, die das Erziehungssystem mir beigebracht hat, die komplett gefälscht waren", teilte er mit, auch Täter benannte er: "Sie". "Ich sage euch, es liegt direkt vor unseren Augen. Sie belügen uns."
Wie intensiv die unabhängigen Forschungen der beiden Sportler tatsächlich gegangen sind, hat leider niemand nachgefragt. Vielleicht sollten aber doch die seelischen Risiken neu bedacht werden, die der Basketballerberuf so mit sich bringt: Immer wieder dieser Aufenthalt in einem klar abgegrenzten Rechteck, das ihnen die Welt bedeutet. Immer diese Angst beim Hochspringen und Runterkommen. Wenn da auch nur die geringste Rundung in der Basketballerwelt wäre, Bänderverletzungen und andere schwere Blessuren wären die Folge. Sie müssen schreckliche Angst davor haben.
39 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Albert Einstein nannte die Vertreter der Hohlwelt-Wahnvorstellung einmal "Hohlköpfe". Entsprechend äußerte er sich über die Vertreter der Flachwelt-Wahnvorstellung: "Flachköpfe"!
Frank Linnhoff am Permanenter Link
Es gibt da auch die Hohlwelttheorie. Deren Anhänger sind der Ansicht, dass wir uns im Inneren einer Hohlkugel befinden, einschließlich Sonne, Mond und Sterne.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Also der gute Mann fährt von Kalifornien nach Florida. Dann sollte er mal nach Kalifornien bei der Ankunft in Florida anrufen und nach der Uhrzeit und der Tageszeit fragen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
OMG: Throw *brain* from sky; down on earth!
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Dabei ist die Kugelform der Erde seit der Antike nicht nur bewiesen. Einige der Beweise sind ohne sonderliche mathematische Kenntnisse nachvollziehbar. Vor allem, wenn man am Meer lebt.
Sehr lustig finde ich aber die Hohlwelttheorie. Deren humorige (absichtlich humorige!) Vertreter haben ein derart geniales System von "alternativer Physik" aufgestellt, dass es wirklich nicht leicht ist, es zu widerlegen.
Kurzfassung: Wir leben an der Innenseite einer Hohlkugel. Die Gestirne schweben innen herum. Lichtstrahlen bewegen sich kreisförmig mit halbem Radius der Hohlkugel. Nach innen zu schrumpfen Größe und Geschwindigkeit von Körpern. All das ist penibel so berechnet, dass es zu den Messungen des wirklichen Universums passt. Großartig!
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Dabei ist die Kugelform der Erde seit der Antike nicht nur bewiesen. Einige der Beweise sind ohne sonderliche mathematische Kenntnisse nachvollziehbar."
Deshalb ist es ja so schade, dass ausgerechnet das "Wort Gottes", die "ewige Wahrheit" in diesem Punkt so katastrophal irrt. Hätten sie doch eher bei den griechischen Philosophen abgeschrieben und nicht bei den Babyloniern. So aber wird im AT - allen gegenteiligen exegetischen Beteuerungen zum Trotz - eine flache Erde mit kuppelförmigem, festem Himmel darüber präsentiert.
Selbst im NT und dem Koran wird noch von einer flachen, "verwurzelten" Erde ausgegangen - entgegen jeder zeitgenössischen Erkenntnis. Sogar Luther regte sich noch furchtbar über Kopernikus und sein ketzerisches Weltbild auf - weil es der Bibel widersprach. Das wirft kein gutes (Welt)bild auf die Bibel. Shit happens...
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Sind Sie derselbse, der mir letztlich vorgehalten hat, ich hätte "den Punkt dieses Artikels nicht verstanden (verstehen wollen)?"
Jetzt sind Sie aber selbst reichlich vom Thema abgekommen!
Und: Sind Sie derselbe, der schon mehrmals gemeint hat, dass er gerne endlich von bronzezeitlichen Mythen verschont bliebe (sinngemäß wiedergegeben)?
Warum fangen Sie dann wieder mit diesem Thema an?
Also: Ja, die Bibel irrt in diesem Punkt. Und in ein paar anderen auch. Sie ist kein naturwissenschaftlichen Lehrbuch, weder für Biologie noch Astronomie, auch nur selten für Geschichte. Will sie auch nicht sein.
Über die richtige Interpretation von Mythen, Fabeln, Gleichnissen, Märchen und Sagen informieren Sie sich bitte bei Germanisten!
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Warum fangen Sie dann wieder mit diesem Thema an?"
Solange die Kirche nicht aufhört, das Märchenbuch als Basis ihres Gesellschafts-/Geschäftsmodells zu nutzen, muss ich immer wieder davon anfangen. Tut mir leid.
"Also: Ja, die Bibel irrt in diesem Punkt. Und in ein paar anderen auch. Sie ist kein naturwissenschaftlichen Lehrbuch, weder für Biologie noch Astronomie, auch nur selten für Geschichte."
Das sah noch vor einigen Jahrzehnten völlig anders. Sie wissen das ganz genau. Die Bibel wollte immer wörtlich verstanden sein, bzw. das war die Intention ihrer Autoren. Erst nachdem nach und nach der Unsinn aufgeklärt wurde, mussten Kleriker, die nicht als völlig verblödet angesehen werden wollten, von einigen Punkten abweichen. An der Schöpfungslegende halten aber einige noch fest. Oder haben Sie das inzwischen auch überwunden?
"Will sie auch nicht sein."
Doch, genau das! Ich weiß, dass Sie das nicht verstehen dürfen, weil Sie sonst Ihr berufliches Selbstverständnis verlieren. Aber ich weiß, dass es keine einzige Bibelstelle gibt, die lautet: "Seht die Bibel wie ihr wollt, sie mag falsch sein oder richtig - egal, Hauptsache ihr zahlt Kirchensteuer..." oder so ähnlich.
"Über die richtige Interpretation von Mythen, Fabeln, Gleichnissen, Märchen und Sagen informieren Sie sich bitte bei Germanisten!"
Ein guter Tipp. Warum nutzen ihn nicht auch Kleriker und schwurbeln stattdessen exegetisch und hermeneutisch in der Gegend herum, dass sich die Kirchenbänke biegen? Wobei Germanisten auch nicht wirklich dabei helfen können, Texte unbekannter Provenienz zu erklären.
Der gesunde Verstand hilft hier aber weiter: Widerspricht etwas wissenschaftlicher Erkenntnis, dann sind es wohl "Mythen, Fabeln, Gleichnissen, Märchen und Sagen". Ob das Drachen im Märchenwald, Zyklopen auf Mittelmeerinseln oder eine Jungfrauengeburt ist, ist dabei nebensächlich. Unsinn bleibt Unsinn und ist nur dann erträglich, wenn er gut unterhält - z. B. in klassischen Heldenepen und gute Fantasy oder Science Fiction.
Die Bibel tut dies an keiner Stelle und funktioniert nur, wenn man den Unsinn ernsthaft glaubt. Insofern machen auch deren Gleichnisse keinen Sinn, weil sie von unhaltbaren Prämissen ausgehen. Franz Kafkas "Die Verwandlung" z. B. ist auch ein Gleichnis, das aber nicht im Punkt der Verwandlung als Realität ernstgenommen werden will, sondern als hochkomplexes, psychologisches Gleichnis.
Doch zeigen Sie mir einen linientreuen Kleriker, der an den Jesus-Mythen zweifelt. Die "Jesus-Essentials" sind dogmatisiert und deren Infragestellung würde einer Aufgabe des christlichen Glaubens gleichkommen. Dass es Theologien gibt, die versuch(t)en, möglichst nah an den Rand einer möglichen Negierung des Heilsgeschehens als Realität zu kommen, ist mir bewusst. Es mag auch sein, dass die Theologie langsam daran zugrundgeht, weil sie derartige ketzerische Gedanken zunehmend zulässt.
Aber eine Rettung der Theologie OHNE die christlichen Dogmen sehe ich nicht. Die letzten Gläubigen würden eine solche Kirche verzweifelt verlassen, weil jetzt der Antichrist endgültig obsiegt hätte...
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Ihre Grundannahme, dass die scheinbar naturwissenschaftlichen Stellen der Bibel immer wörtlich verstanden wurden, ist falsch.
Von den alten Kirchenvätern an, besonders Hieronymus, bis zum Ende des Mittelalters wurde sauber unterschieden zwischen wörtlicher, allegorischer, moralischer und anagogischer Auslegung. Wobei sich die Theologen mit der allegorischen Deutung wesentlich länger aufgehalten haben als mit den Naturwissenschaften.
Gerade die Kugelform der Erde war übrigens nie ein Problem für die Kirche. Unter den "Enden der Erde" haben die Theologen immer auch die entferntesten Länder verstanden.
Einen Konflikt zwischen Naturwissenschaft und Bibelexegese gab es eigentlich nur zwischen etwa 1600 und 1900. Das sind 15% der Kirchengeschichte.
Was Kafka betrifft: Sie haben sich also offenbar die Mühe gemacht, zwischen dem zu unterscheiden, was er schreibt, und dem, was er meint. Und Sie meinen, dass Ihnen das gelungen ist (was gerade bei Kafka ja nicht ganz so einfach ist). Sehen Sie: Wir Theologen versuchen das bei der Bibel auch.
Es gibt übrigens zu diesem Zweck eine ganz enge Zusammenarbeit zwischen Bibelexegeten und Germanisten (und Kunsthistorikern und Altorientalisten und Archäologen und Psychologen), von der die Theologie schon viel profitiert hat. Ein Ergebnis ist immer das selbe: Die Bibel war nie als naturwissenschaftliches Lehrbuch gedacht, sondern als Religionsbuch.
Zum Beispiel: Schon die alten Babylonier haben sauber zwischen Mythen und Astronomie unterschieden. Und die Bibel ist den altmesopotamischen Mythen viel ähnlicher als deren astronomischen Abhandlungen. Daraus schließe ich: Sie will kein Astronomiebuch sein. Sie will ein theologisches Buch sein.
Etwa so, wie Äsop kein Biologiebuch geschrieben hat. Sondern Fabeln. Jeder, der halbwegs bei Verstand ist, erkennt das.
Vor 2500 Jahren war das in Israel in Bezug auf das AT auch jedem klar. In Europa war diese Unterscheidung nicht mehr so einfach. Erst in den letzten ca. 200 Jahren mussten wir wieder lernen, die Bibel so zu lesen, wie sie damals gemeint war.
Gemeint war damals sicher: Jahweh existiert, und die Israeliten sollen keine anderen Götter verehren, sonst geht alles schief.
Verpackt wurde diese Kernbotschaft in zahlreiche Geschichten - teils selbst erlebt (und oft orientalisch ausgeschmückt), teils erfunden, teils von anderen Kulturen entliehen.
Wenn ich also das Alte Testament nehme, wie es gemeint ist, muss ich die Existenz Gottes annehmen. Das Brimborium rundherum muss ich nicht wörtlich nehmen.
Es wäre - ein kühner Vergleich - auch ein großer Fehler, einem orientalischen Erzähler alle Details seines Reiseberichts zu glauben. Nur: dem klassischen Orientalen ist das egal. Er hört eine großartige, abenteuerliche Geschichte, und folgert daraus: Die Reise war herrlich. Und, siehe da: Das stimmt! Die Reise war wirklich herrlich!
So ist es auch mit dem AT: Wir sind aus der Gefangenschaft nach Hause gekommen! Zuerst (wahrscheinlich historisch zutreffend) aus Ägypten, dann (historisch sicher zutreffend) aus Babylonien. Die Geschichten rundherum (Schilfmeer, Esther u.s.w.) sind Zierrat, der das eigentliche Ereignis verdeutlicht und zu einer Geschichte macht, die die Erfahrung des Volkes erst richtig darstellt. Die Befreiung war wirklich herrlich!
Bei den Evangelien deutet das meiste darauf hin, dass die Evangelisten eine im Kern wahre Geschichte erzählen wollten (wobei bekanntlich unklar ist, ob die Endredakteure Jesus persönlich gekannt hatten).
Indizien: präzise Zeit- und Ortsangaben, historische Persönlichkeiten, noch lebende Augenzeugen, eine offenbar nicht konstruierte Geschichte (dafür ist vieles zu konfus).
Ausnahme: die im Gegensatz dazu stark konstruierten Kindheitsgeschichten.
Aber: Es wird ausdrücklich dazu aufgefordert, an Jesus, seine Gottessohnschaft und seine Auferstehung zu glauben. Das gibt es so weder bei Kafka noch bei Äsop. Es will keine gleichnishafte Lehrerzählung sein, auch keine Fabel oder psychologische Studie, sondern ein Tatsachenbericht.
Diskussionswürdig ist dabei, was jetzt der historische Kern der Jesusgeschichte ist. Minimum, damit die Sache Sinn ergibt: Predigttätigkeit (verdichtet in der Bergpredigt), Anspruch der Gottessohnschaft (Minimum: handelt im Auftrag Gottes), Kreuzigung und Auferstehung.
Wobei auch katholische Theologen ernsthaft darüber diskutieren, ob der auferstandene Leib wirklich materiell der Körper aus dem Grab war. Ich sage: Das Grab war jedenfalls leer - durch übernatürliches Wirken (nicht wegen Grabräubern).
Die Schilderungen des Auferstandenen lassen aber viel Interpretationsspielraum.
Also, Zusammenfassung: Ich kann die Bibel ernst nehmen, ohne jedes Detail wörtlich oder wichtig zu nehmen. Und so haben es die meisten Theologen der Kirchengeschichte gehalten.
Zuletzt zu Ihrem Satz "Unsinn bleibt Unsinn und ist nur dann erträglich, wenn er gut unterhält" - ausdrücklich auch auf Fabeln bezogen: Nein, Fabeln sind nicht dazu da, um gut zu unterhalten. Sie sind dazu da, um zu belehren. Genau wie die Bibel.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Lieber Herr Schönecker,
ich fürchte, Sie verstehen nicht ganz den Punkt, den ich machen will.
Der Reihe nach:
Sie glauben an einen "Gott". Das ist der "Gott" der Bibel.
Woher kennen Sie diesen "Gott"? Aus der Bibel.
Woher kennt die Bibel diesen "Gott"? Von den Propheten.
Woher kennen die Propheten diesen "Gott"? Dieser "Gott" hat angeblich mit ihnen gesprochen, sich ihnen offenbart, ihnen verkündigt und prophezeit.
Was hat er gesprochen etc.? Sein Wort.
Was ist dieses Wort nach Darstellung aller Theologen? Die Wahrheit (Luther: "Gott kann nicht lügen.").
Also müssten Sie eigentlich glauben, dass in der Bibel Gottes Wort = die Wahrheit steht. Außer, Sie gehen davon aus, dass entweder "Gott" oder die Propheten gelogen haben.
Jetzt zu Ihren Erwiderungen (für die ich stets sehr dankbar bin, weil sie mich zum Denken anregen):
"Ihre Grundannahme, dass die scheinbar naturwissenschaftlichen Stellen der Bibel immer wörtlich verstanden wurden, ist falsch."
Warum stehen sie dann in der Bibel? Da sie unmöglich aus dem begrenzten Wissen der späten Bronzezeit stammen können (z. B. was Entstehung des Universums, der Erde, des Lebens, des Menschen etc. betrifft), müssen sie entweder "Gottes" Wort sein oder erfunden.
"Von den alten Kirchenvätern an, besonders Hieronymus, bis zum Ende des Mittelalters wurde sauber unterschieden zwischen wörtlicher, allegorischer, moralischer und anagogischer Auslegung."
Wo besteht darin ein Widerspruch zu meinen Aussagen? Wie man einen Text auslegt ist Privatsache und unterliegt keinem Absolutheitsanspruch. Und dass sich z. B. moralische Aussagen in der Bibel verbergen, bestreite ich doch gar nicht. Im Gegenteil: Das ist ja das Schlimme.
"Wobei sich die Theologen mit der allegorischen Deutung wesentlich länger aufgehalten haben als mit den Naturwissenschaften."
Theologen müssen sich gar nicht mit Naturwissenschaften aufhalten. Davon verstehen sie in der Regel sowieso nichts. Es geht mir nicht um Exegese, die ich für völlig beliebig halte, sondern um das, was in der Bibel steht, also um "Gottes" angebliches Wort.
"Gerade die Kugelform der Erde war übrigens nie ein Problem für die Kirche. Unter den "Enden der Erde" haben die Theologen immer auch die entferntesten Länder verstanden."
Sie sollten damit aber ein Problem haben, weil die anderslautenden Bibelverse beweisen, dass die Autoren keine Ahnung von den realen Verhältnissen hatten. Also waren sie entweder unwissend (was verzeihlich ist) oder "Gott", der ja angeblich die Schöpfung vorantrieb, hat die Propheten beinhart angelogen. Und wer einmal lügt...
Und wie Theologen was verstehen interessiert mich wirklich nur am Rande. Durch die Jahrhunderte wurden die immer gleichen Texte in tausenden von Interpretationen "verstanden", sodass niemand ernsthaft behaupten kann, es wäre eine verbindliche dabei (außer der eigenen natürlich).
"Einen Konflikt zwischen Naturwissenschaft und Bibelexegese gab es eigentlich nur zwischen etwa 1600 und 1900. Das sind 15% der Kirchengeschichte."
Davor hat die Kirche wissenschaftliche Forschung systematisch unterbunden und nach der Renaissance war dies trotz Inquisition und Autodafés nicht mehr aufzuhalten. Deshalb kollidierte "Bibelwissen" zunehmend mit der immer deutlicher zutage tretenden Realität. Praktisch jede "Erkenntnis" aus der Bibel musste über Bord geworfen werden. Aber am Urheber dieser Falschaussagen - an Ihrem "Gott" - hält die Kirche bis heute fest. Erneut: Wer hat die Unwahrheit gesagt? Die Propheten oder "Gott"?
"Die Bibel war nie als naturwissenschaftliches Lehrbuch gedacht, sondern als Religionsbuch."
Auch das bestreite ich nicht. Ich versuche mal ein Gleichnis, damit Sie meine Position besser verstehen: Ein Krimi. Jemand meldet ein scheußliches Verbrechen bei der Polizei. Dieses Verbrechen ist beispielhaft für unethisches Verhalten und die Polizei will Fahndungsmaßnahmen einleiten. Auf die Frage, wo denn dieses Verbrechen stattgefunden habe, antwortet der Zeuge: "Auf Atlantis". Natürlich kann ich mich auf die ethische Aussage dieses Falls konzentrieren und die Tatsache, dass hier ein nicht existenter Ort genannt wird, ignorieren. Handelt es sich erklärtermaßen um einen Fantasy-Krimi, dann ist alles in Butter. Doch wenn jemand diesen Roman als Realität verkauft - in dessen Verlauf die Polizei tatsächlich auf Atlantis ermittelt -, dann hätte ich Probleme, dies noch ernst zu nehmen. Und falls der Verlag nun noch lautstark verkünden würde, ein höheres Wesen habe diesen Krimi wahrheitsgemäß übermittelt, dann würde wohl jeder zurecht von einem Marketingtrick des Verlegers sprechen.
"Zum Beispiel: Schon die alten Babylonier haben sauber zwischen Mythen und Astronomie unterschieden." etc.
Gleicher Punkt.
"Vor 2500 Jahren war das in Israel in Bezug auf das AT auch jedem klar."
Was war denen klar? Dass im Tanach nicht die Wahrheit stehen kann, weil es keinen "Gott" gibt oder dass ein "Gott" ihnen die absolute Unwahrheit übermittelt habe?
"Erst in den letzten ca. 200 Jahren mussten wir wieder lernen, die Bibel so zu lesen, wie sie damals gemeint war."
Und Sie wissen das? Halleluja...
"Gemeint war damals sicher: Jahweh existiert, und die Israeliten sollen keine anderen Götter verehren, sonst geht alles schief."
Also tendieren Sie zu der Version, dass der existierende Jahu die Israeliten beinhart angelogen hat? Denn sein Wort hält in den naturwissenschaftlich Fakten (die nun mal in der Bibel stehen) keiner genauen Überprüfung stand. Die Zeugen Jehovas sind da übrigens ehrlicher, als einige heutige katholische oder evangelische Exegeten, indem sie die Realität der Bibel anpassen wollen (Junger-Erde-Kreationismus).
"Verpackt wurde diese Kernbotschaft in zahlreiche Geschichten - teils selbst erlebt (und oft orientalisch ausgeschmückt), teils erfunden, teils von anderen Kulturen entliehen."
Kann das also sein, dass in der Bibel gar nicht "Gottes Wort" steht? Dass die "Propheten" gar keinen Kontakt zu einem "Gott" hatten? Dass sie sich ALLES ausgedacht haben?
"Wenn ich also das Alte Testament nehme, wie es gemeint ist, muss ich die Existenz Gottes annehmen. Das Brimborium rundherum muss ich nicht wörtlich nehmen."
Genau, so gehen Theologen vor: Wenn die Rosinen rausgepickt sind, wird der Rest auf den Müll geschmissen. Ich will auch mein Geld mit dieser Methodik verdienen.
"Es wäre - ein kühner Vergleich - auch ein großer Fehler, einem orientalischen Erzähler alle Details seines Reiseberichts zu glauben. Nur: dem klassischen Orientalen ist das egal. Er hört eine großartige, abenteuerliche Geschichte, und folgert daraus: Die Reise war herrlich. Und, siehe da: Das stimmt! Die Reise war wirklich herrlich!"
Aber Theologen sagen nicht, ein Mensch - der sich irren kann - hat sich die Bibel ausgedacht, sondern sie ist von einem "Gott" zumindest inspiriert, wenn nicht sogar wörtlich diktiert. Gerade der Schöpfungsbericht bis zur Herstellung des Menschen muss vom Erfinder selbst stammen, da es noch keine menschlichen Chronisten gab. Wenn also detailliert aufgeschrieben wurde, wie das Universum, die Erde ... geschaffen wurde, dann ist dessen gleichnishafter Wert gegen Null tendierend. Was sollte denn dieser akribisch vorgetragene, wenn auch grundfalsche "Bauplan" der Erde, wie die Trennwand zwischen Süß- und Salzwasser eingezogen wurde, wie die Himmelskörper angebracht wurden etc.? Welche Aussage sollte hier transportiert werden? Wenn angeblich eine "Schöpfungsbewahrung" das Ziel des Textes war, dann wäre die - von einem echten "Gott" gekannte und den Propheten inspirierte - Realität viel wirksamer gewesen: "Eine winzige, unbedeutende Kugel mit einer dünnen Luft- und Wasserschicht umgeben, inmitten eines lebensfeindlichen, grenzenlosen Nichts ist eure einzige Heimat. Passt auf sie auf, vergeudet nichts, schont sie nachhaltig." Warum hat Ihr "Gott" nicht diese Botschaft vermittelt? Weil er sie selbst nicht kannte? Als Schöpfer?
"Wir sind aus der Gefangenschaft nach Hause gekommen! Zuerst (wahrscheinlich historisch zutreffend) aus Ägypten, dann (historisch sicher zutreffend) aus Babylonien."
Die Geschichte um Mose und den Exodus wurde in Babylon als Trostpflaster erfunden, um zu "beweisen", dass "Gott" den Israeliten schon mal beistand. Und wenn man nur ganz dolle fest an ihn glaubt und seine kleinen Söhne immer brav genitalverstümmelt, wird er es ganz gewiss wieder tun. Das sollten Sie als Theologe wissen.
"Bei den Evangelien deutet das meiste darauf hin, dass die Evangelisten eine im Kern wahre Geschichte erzählen wollten (wobei bekanntlich unklar ist, ob die Endredakteure Jesus persönlich gekannt hatten)."
Schön formuliert: Sie WOLLTEN eine "im Kern wahre Geschichte erzählen". Leider ist das gründlich in die Hose gegangen.
"Indizien: präzise Zeit- und Ortsangaben, historische Persönlichkeiten, noch lebende Augenzeugen, eine offenbar nicht konstruierte Geschichte (dafür ist vieles zu konfus)."
Sie sammeln Indizien, um den Versuch einer wahren Geschichte zu belegen? Und was sollte dies denn für eine "wahre Geschichte" sein? Dass Jesus sich als Teil der Trinität - zusammen mit seinem Vater und dem "heiligen" Geist - auf Maria legte - pardon: überschattete - um sich selbst zu zeugen? Dass er Wunder vollbringend herumschweifte und kluge Sprüche von sich gab, die niemand aufschrieb? Dass er sich opferte, um die Menschheit von einer Erbsünde zu erlösen, die es zum damaligen Zeitpunkt theologisch (also im Judentum) gar nicht gab? Dass er nach drei Tagen wieder auferstand und dann in den Himmel schwebte?
Ich bin sofort bei Ihnen, wenn Sie zugeben würden, dass es in der damaligen Zeit tausende mittelloser Wanderprediger gab, die teilweise Endzeitsekten angehörten (wie sicher Johannes) und sich von ihren wenigen Anhängern aushalten ließen. Und natürlich gab es auch Aufrührer (wie z. B. später Simon Bar Kochba), die für den erhofften Messias gehalten und von den Römern hingerichtet wurden. Also dieser Aspekt der Evangelien mag ja auf historischen Erinnerungen basieren. Doch was sagt uns das heute? Nichts!
"Aber: Es wird ausdrücklich dazu aufgefordert, an Jesus, seine Gottessohnschaft und seine Auferstehung zu glauben. Das gibt es so weder bei Kafka noch bei Äsop."
Also die Verwandlung in eine Kakerlake hält jeden Vergleich aus.
"Es will keine gleichnishafte Lehrerzählung sein, auch keine Fabel oder psychologische Studie, sondern ein Tatsachenbericht."
Alles drei - Gottessohnschaft, Auferstehung und Kakerlakenverwandlung - sind blühender Unsinn und wenn man sie für Realität hält, dann... ähm...
"Diskussionswürdig ist dabei, was jetzt der historische Kern der Jesusgeschichte ist. Minimum, damit die Sache Sinn ergibt: Predigttätigkeit (verdichtet in der Bergpredigt), Anspruch der Gottessohnschaft (Minimum: handelt im Auftrag Gottes), Kreuzigung und Auferstehung."
Wer hat die Bergpredigt protokolliert? Dass Wandprediger gepredigt haben, steht doch außerfrage. Mit irgendwas werden sie doch ihren kläglichen Lebensunterhalt "verdient" haben. "Gottessohnschaft" ist mangels "Gott" Unsinn, ebenso das Handeln im Auftrag eines erfundenen Weltraumgeistes. Und über eine Auferstehung möchte ich mit intelligenten Menschen ungern diskutieren, sonst müsste ich Zombiefilme tendenziell für Dokumentationen halten.
"Wobei auch katholische Theologen ernsthaft darüber diskutieren, ob der auferstandene Leib wirklich materiell der Körper aus dem Grab war. Ich sage: Das Grab war jedenfalls leer - durch übernatürliches Wirken (nicht wegen Grabräubern)."
Waren Sie dabei? War irgendjemand dabei? Die Auferstehung war jedenfalls bereits zu "Jesu" Zeiten ein alter Legendenhut. Schön aber, dass bei Theologen endlich mal eine Diskussion darüber begonnen hat.
"Also, Zusammenfassung: Ich kann die Bibel ernst nehmen, ohne jedes Detail wörtlich oder wichtig zu nehmen. Und so haben es die meisten Theologen der Kirchengeschichte gehalten."
Ich kenne die Rosinenpickerei der Theologe sehr genau.
"Zuletzt zu Ihrem Satz "Unsinn bleibt Unsinn und ist nur dann erträglich, wenn er gut unterhält" - ausdrücklich auch auf Fabeln bezogen: Nein, Fabeln sind nicht dazu da, um gut zu unterhalten. Sie sind dazu da, um zu belehren. Genau wie die Bibel."
Da irren Sie, lieber Herr Schönecker. Literatur generell ist zur Unterhaltung da. Platte "Belehrungen" fanden zu keiner Zeit reißenden Absatz beim Publikum. Das wusste ein Homer (wenn er historisch existierte), dass wusste der unbekannte Autor des Nibelungenliedes, das wusste William Shakespeare, das wussten die Gebrüder Grimm und heutige Autoren wissen dies teilweise auch.
Die Bibel versucht ja auch unterhaltsam zu sein. Die damaligen Autoren wussten das also auch. Daher die ganzen Abenteuergeschichten, die Stoff für unzählige Hollywood-Schinken lieferten. Im Gegenteil: Es ging vordergründig um Suspence, um Thrill, Angst, Hoffnung und Liebe - aber auch um Mord, sogar Massen- und Völkermord, Vergewaltigung und Vernichtung, um Intrigen, Falschheit und die ganze Palette menschlicher Eigenschaften. Dass Ihr "Gott" sich da nie zurückhielt, sondern genauso rach- und eifersüchtig agierte, macht ihn direkt menschlich - so, wie seine Autoren, die das Copyright auf ihn haben...
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Vorweg, ganz kurz: Die Zeugen Jehovas haben sich vor einigen Jahren von der "Junge-Erde-Theorie" verabschiedet.
Jetzt der lange Teil.
Sie können aber auch zum letzten Absatz springen. Dort ist die Zusammenfassung in 15 Wörtern.
"Es geht mir nicht um Exegese, die ich für völlig beliebig halte, sondern um das, was in der Bibel steht, also um "Gottes" angebliches Wort."
Nein, Exegese ist nicht völlig beliebig. Genauso, wie die Auslegung einer Fabel, eines Märchens oder eines Hymnus nicht völlig beliebig ist. Wer in Kafkas "Verwandlung", um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, eine zoologische Studie sieht, liegt sicher völlig falsch. Wer darin eine psychologische Studie zum Thema "Entfremdung" sieht, liegt wohl näher an der Wahrheit und kommt zu sinnvolleren Ergebnissen. Exegese ist also nicht beliebig.
Und, weil wir schon dabei sind: Exegese kann auch falsch sein. Eine wörtliche Auslegung der Bibel kann genauso falsch sein wie eine wörtliche Auslegung von Kafka.
"Gott kann nicht lügen." Das mag stimmen. Aber die Gattung "Fabel" oder "Gleichnis" zu verwenden ist keine Lüge.
Dass die Kirche immer behauptet hätte, man müsse alles an der Bibel wörtlich nehmen, kann ich übrigens inzwischen sehr gut widerlegen (Sie haben Recht: diese Diskussionen regen zum Denken an, oder zum Nachforschen):
" „Die biblischen Schriftsteller, oder besser der Heilige Geist, der durch sie sprach, wollten ja, wie der heilige Augustin sagt, die Menschen nicht über das innerste Wesen der sinnenfälligen Dinge belehren, was für das Seelenheil von keinem Nutzen gewesen wäre." Diesen Grundsatz „übertrage man nützlicherweise auch auf die verwandten Wissensgebiete, besonders auf die Geschichte." "
So schreibt Pius XII im Jahr 1943. Im ersten Satz zitiert er Thomas von Aquin (und der wiederum zitiert Augustinus), im zweiten Satz zitiert er Leo XIII (1893). Also: Ein Querschnitt durch die ganze Kirchengeschichte.
Papst Pius XII ermahnt die Theologen später ernsthaft, sich zur besseren Auslegung mit Sprachen, Textkritik und Altertumswissenschaften zu befassen. Ziel ist es zu verstehen, was der Schriftsteller aussagen will.
Es ist nämlich so: Christen glauben nicht, dass Gott die Bibel Wort für Wort diktiert hat. Auch das ist nichts Neues. Die Kirche lehrt über die Schriftsteller der biblischen Bücher, dass "ein jeder in der Anordnung des Stoffes, in der Sprache, in der Art und Weise, sich auszudrücken, seine eigenen Anlagen und Kräfte anwendet." (Benedikt XV 1920, unter Berufung auf Hieronymus)
Die Schriftsteller der Bibel haben also ihre Sprache, ihren Stil, ihre bevorzugten literarischen Gattungen verwendet. Und sie haben genau das getan, was Sie ganz richtig geschrieben haben: Sie wollten auch unterhaltsam sein. Manchmal jedenfalls.
Inspiration heißt nach katholischer Auffassung: Der Geist Gottes gibt einem Menschen Erkenntnis. Dieser inspirierte Mensch gibt die Erkenntnis auf menschliche Art und Weise wieder.
Ein schönes Beispiel ist das Buch Jona. Ich halte es für das unterhaltsamste Buch der Bibel (abgesehen vom langen Gebet - auch schön, aber weniger unterhaltsam; außerdem wahrscheinlich später eingeschoben).
Die Geschichte ist höchstwahrscheinlich komplett frei erfunden. Aber sie beinhaltet einige sehr hübsche Lehren. Zum Beispiel, dass die Israeliten sich nicht für etwas Besseres halten sollen als die Heidenvölker. Oder dass Mitleid stärker sein soll als Rachegelüste.
Diese Erkenntnisse sind die Inspiration.
Natürlich könnte man dass auch in zwei Sätzen sagen, so wie ich. Aber der inspirierte Schriftsteller hat daraus eine Geschichte gemacht. Er wusste - so wie Sie -, dass eine unterhaltsame Geschichte sich besser einprägt als zwei Sätze, seien sie auch noch so klug.
Sie, Herr Kammermeier, sind doch ein phantasiebegabter Künstler. Wenn Sie eine Botschaft in die Welt tragen wollten - würden Sie es nicht auch so machen?
Zur "richtigen" Auslegung: Manchmal ist sie leicht, manchmal schwieriger. "Auch kann es vorkommen, dass der echte Sinn einer Stelle zweifelhaft bleibt; aber dann werden für dessen Enträtselung die besten Regeln der Auslegung beste Dienste leisten." (Leo XIII, 1893 - gleichzeitig strebsam und bescheiden!)
Nicht alle inspirierten Verfasser der Bibel waren begabte Schriftsteller. Manche waren dafür recht gute Juristen (innerhalb ihrer Zeit). Andere haben historische Ereignisse zum Anlass genommen, um Gottes Willen kundzutun.
Zu den Evangelien will ich nochmal sagen: Sie WILL anscheinend ein Tatsachenbericht sein, und kein Märchen (anders als Jona). Das schließe ich, rein literarisch gesehen, aus den genannten Indizien.
Darauf, wie viel von den Evangelien historisch wahr ist ...
... ob die Darstellung Gottes sympathisch ist ...
... oder die Schriftsteller literarisch hochwertig gearbeitet haben ...
... oder ob es einen inspirierenden Gott überhaupt gibt ...
will ich jetzt nicht eingehen, das wäre zu lang.
Es reicht mir, hoffentlich verständlich dargelegt zu haben:
Wenn Gott (unter der Hypothese, dass er existiert) Menschen dazu bringt, eine göttliche Botschaft aufzuschreiben, dann muss diese Botschaft nicht in allen Details naturwissenschaftlich korrekt sein.
Oder, pointiert gesagt:
Warum soll Gott seine Botschaft nicht in Form einer Fabel oder eines Märchens erzählen lassen?
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Vorweg, ganz kurz: Die Zeugen Jehovas haben sich vor einigen Jahren von der "Junge-Erde-Theorie" verabschiedet."
Das wissen aber seltsamer Weise zumindest die Pfälzer Zeugen Jehovas noch nicht. Ich führe gerne und lange Gespräche mit ihnen und dabei werden regelmäßig menschliche Kulturleistungen, die älter als 10.000 Jahren sind, als unmöglich zurückgewiesen, weil die Erde ja nur 10.000 Jahre alt sein soll.
Ich habe bei mir natürlich auch die Literatur der Zeugen Jehovas mit ihren "wissenschaftlichen" Werken, in denen zumindest eine Dauer von 10.000 Jahren pro Schöpfungstag angenommen wird. Welch glorreicher Fortschritt.
Aber ich würde mich freuen, denn die Zeugen Jehovas tatsächlich nach und nach von dem Schöpfungs-Unsinn abrücken würden (was sie aber nach ihrer aktuellen Homepage nicht machen). Das wäre ein erster Schritt auf dem Weg zur Erkenntnis.
"Nein, Exegese ist nicht völlig beliebig."
Welche objektiven Kriterien können Sie an ein Buch unbekannter Provenienz anlegen, um zu eindeutigen Aussagen darüber zu kommen? Sie kennen von der Bibel weder die Urtexte, sondern nur Kopien von Kopien von Kopien, die immer wieder überarbeitet, gekürzt und ergänzt wurden, teilweise sicher auch verloren gingen. Und wenn ich die Ursprungsversion nicht kenne, dann kann ich nur die bis heute erhaltenen Reste beurteilen - mit dem Problem, nur sehr schwer originale Teile von ergänzten, veränderten etc. unterschieden zu können. Die verlorenen Teile kann ich gar nicht zur Exegese heranziehen. Vielleicht fehlt ja gerade das entscheidende Stück mit dem Titelblatt, auf dem steht: "Fantasy-Roman". Dann wäre jede Exegese so sinnvoll, wie die von "Der Herr der Ringe".
"Aber die Gattung "Fabel" oder "Gleichnis" zu verwenden ist keine Lüge."
Auch das habe ich nie behauptet. Ich beziehe mich ausdrücklich auf Aussagen der Bibel, die in einem Kontext zur Realität stehen. Wie z. B. der Schöpfungsbericht. Und der ist objektiv nach neuesten Erkenntnissen schlicht und ergreifend Unsinn. Dies schiebe ich immer auf die Unkenntnis der Autoren und mache es ihnen nie zum Vorwurf (bitte meine Texte genau lesen). Wenn aber "Gott" diese Berichte übermittelt haben soll, dann hat er entweder selbst keine Ahnung (ist also nicht der "Schöpfer") oder er hat beinhart gelogen. Die Genesis wird ja explizit nicht als Vision oder Traum dargestellt, sondern als reales Geschehen, das protokollgleich die Entstehung des Universums zeigen soll.
"Dass die Kirche immer behauptet hätte, man müsse alles an der Bibel wörtlich nehmen, kann ich übrigens inzwischen sehr gut widerlegen."
Widerlegen Sie mal Luther. Vielleicht schreibe ich - wenn es meine Zeit erlaubt - mal einen Bericht für den hpd über Luthers Weltverständnis, gespickt mit Zitaten, in denen er sogar die Aussagen von "Gott" wörtlich nimmt und sich über wissenschaftliche Erkenntnis seiner Zeit, die der Bibel widersprechen, lustig macht.
Oder was ist mit Augustin? Sein "Glaube, damit du erkennst" ist eine totale Absage an säkulare Wissenschaft, weil ja in der Bibel alles Wesentliche stünde.
Natürlich werden Sie in der langen Kirchengeschichte auch immer Zweifler am Wahrheitsgehalt der Bibel finden. Aber die fanden früher oft genug ein hitziges Ende - wie z.B. Giordano Bruno.
"Es ist nämlich so: Christen glauben nicht, dass Gott die Bibel Wort für Wort diktiert hat."
Die aufgeklärten Christen schon. Doch was ist z. B. mit Wilfried Härle, der in unserem Jahrhundert in "Dogmatik" die Inspirationslehre mit abenteuerlicher Sprachakrobatik retten will? Natürlich geht das Christentum nicht von einer Wörtlichkeit der Bibel aus, wie dies Muslime bis heute mit ihrem Koran machen. Aber dass man den gesamten Text als Fantasy-Literatur ansieht, kann ich auch nicht erkennen. Man geht immer noch mehr oder weniger intensiv von einer Inspiration durch den Heiligen Geist aus, wie das Luther z. B. in seinem Buch "Von den letzten Worten Davids" ausführt und mit unfreiwilliger Komik begründet (demnächst bei Alibri im 3. Band von Luthers judenfeindlichen Schriften nachzulesen).
"Ein schönes Beispiel ist das Buch Jona. [...] Die Geschichte ist höchstwahrscheinlich komplett frei erfunden. Aber sie beinhaltet einige sehr hübsche Lehren. Zum Beispiel, dass die Israeliten sich nicht für etwas Besseres halten sollen als die Heidenvölker. Oder dass Mitleid stärker sein soll als Rachegelüste. Diese Erkenntnisse sind die Inspiration."
Brauche ich wirklich einen Heiligen Geist, um zu begreifen, dass niemand besser ist als andere und dass man eher Mitleid als Rache empfinden soll? Vor allem, wenn der Heilige Geist als Teil des Patchwork-Gottes genau gegen diese beiden simplen Lebensweisheiten öfters verstoßen hat? Was ist mit der Erhebung der Israeliten über die Heiden, die sich im elitären Bund mit Gott ausdrückt? Was ist mit Racheaktionen "Gottes", wenn ihm das Freidenkertum seiner menschlichen Sklaven nicht gefiel? Allein die zehn Gebote verstoßen doch eklatant gegen die beiden von Ihnen zitierten Lebensweisheiten.
"Sie, Herr Kammermeier, sind doch ein phantasiebegabter Künstler. Wenn Sie eine Botschaft in die Welt tragen wollten - würden Sie es nicht auch so machen?"
Ja, genauso. Aber ich würde mich nie erdreisten, diese Werke als inspiriert oder gottgewollt auszugeben. Meine Fantasie entsteht in meinem Gehirn - gepaart mit Erfahrungen in meinem künstlerischen Elternhaus. Ich würde auch meine Fantasie nie absolut setzen und Menschen, die sich nicht nach meiner Fantasie richten, foltern oder töten. Nicht mal verfolgen würde ich sie dafür. Man darf mich sogar schlecht, albern oder unangebracht finden. Ich nehme für mich keinen §166 in Anspruch.
Alles das hat jedoch die Kirche durch die Jahrhunderte eifrig getan.
"Wenn Gott (unter der Hypothese, dass er existiert) Menschen dazu bringt, eine göttliche Botschaft aufzuschreiben, dann muss diese Botschaft nicht in allen Details naturwissenschaftlich korrekt sein.
Oder, pointiert gesagt:
Warum soll Gott seine Botschaft nicht in Form einer Fabel oder eines Märchens erzählen lassen?"
Lieber Herr Schönecker, bitte nehmen Sie endlich zur Kenntnis, dass es mir nicht um die Form der Bibel geht. Es geht um deren "Grundton", nämlich dass sie, wie Sie auch selbst immer wieder schreiben, von einem "Gott" inspiriert sein soll. Es geht darum, dass aus Tatsachenbehauptungen - die heute gänzlich widerlegt sind - Schlussfolgerungen abgeleitet werden, die existentiell in das Leben von Menschen eingreifen.
Sie können doch nicht leugnen, dass Millionen Menschen ihr Leben verloren, weil sie diesem angeblich inspirierten Buch widersprachen. Wäre die Bibel ein Buch wie Millionen andere auch - von mir aus der Erbauung dienend oder als Quelle banaler Lebensweisheiten - dann hätte doch niemand ernsthafte Probleme damit.
Aber die Bibel wurde immer und wird bis heute als "göttlich" inspiriert angesehen und deshalb (DESHALB !!!!!) als Begründung für Indoktrination, Umerziehung, Verfolgung und Ermordung von Mitmenschen benutzt. Allein die Zwangstaufe von Kindern, die religiöse Erziehung und die Durchdringung der Gesellschaft mit religiösen Zwangsneurosen - von der finanziellen Selbstbedienungsmentalität ganz zu schweigen - weisen die Bibel doch nicht als "Buch unter Büchern" aus, sondern als "Buch der Bücher", eine Einstellung, die an Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung kaum zu überbieten ist.
Es ist der Umgang des Klerus selbst mit der Bibel, der dieses Buch diskreditiert. Man stelle sich vor, durch seltsame Umstände würden heute Homers Illias und Odyssee anstelle der Bibel stehen. Auch darin liest man gleichnishafte Begebenheiten, Beispiele für Mut, Niedertracht und Liebe. Was würden Sie sagen, wenn Menschen nun im Laufe der Geschichte dafür auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden wären, weil sie nicht an Zyklopen glaubten? Und wenn der Homer-Klerus dann - nachdem der gesamte Mittelmeerraum vergeblich nach der Zyklopeninsel durchsucht worden wäre, lapidar erkläre, dies sei wohl eher ein Gleichnis und nicht wörtlich zu verstehen? Kämen dann auch die Zeugen Homers und weisen nach, dass man Schädel von Zyklopen gefunden habe, womit die Geschichte wahr sein müsse? In der Tat hat man nämlich die Schädel bereits ausgestorbener Zwergelefanten für Schädel von Riesen und deren Nasenöffnung für die einzige Augenhöhle gehalten.
Aber Klerikern wäre das wohl völlig egal, an welches Buch sie sich aufgrund ihrer eigenen Indoktrination halten müssen - Hauptsache, sie können es verteidigen, bis der Arzt kommt...
Norbert Schönecker am Permanenter Link
"Lieber Herr Schönecker, bitte nehmen Sie endlich zur Kenntnis, dass es mir nicht um die Form der Bibel geht."
Die Form - die literarische Form, meine ich - ist aber wichtig, um ein Buch zu verstehen.
Mir ging es in diesem thread einzig und allein darum, Ihnen begreiflich zu machen, dass in manchen Büchern wissenschaftlicher Unsin stehen kann, ohne dass die Wahrheit der Aussage dadurch beschädigt wird.
Gerade Kafkas Verwandlung ist ein gutes Beispiel.
Äsops Fabeln verwende ich sonst meistens als Beispiel.
Wenn Sie sich bei Kafka und Äsop nicht daran stoßen - warum dann bei der Bibel?
In Ihrer ersten Antwort an mich haben Sie genau dieses Thema angeschnitten - dass das Wort Gottes naturwissenschaftlich "irrt".
Bei Äsop aber würde niemand an seiner Intelligenz zweifeln, wenn er Tiere reden lässt.
Um diese Formfrage allein ging es mir an dieser Stelle.
Ich glaube, meine Ansicht begründen zu können, dass die naturwissenschaftlichen Fehler der Bibel in der literarischen Gattung begründet sind - weil es dort egal ist. So, wie der Satz "Die Sonne versinkt im Meer" in einem Gedicht durchaus akzeptabel ist. Und: Wir kennen die biblischen Texte gut genug, um Gedichte von Gesetzen und Kriegsberichterstattungen unterscheiden zu können. Archäologie und Sprachvergleiche helfen dabei sehr.
Wenn das dann mal geklärt ist, können wir uns anderen Fragen zuwenden. Wie der Frage, warum Christen im Namen Gottes Böses tun, ohne dass Gott eingreift. Oder ob es ihn gibt. Und wenn ja, ob er gut ist. Dann geht es ans Eingemachte (und wird für mich viel schwerer - wo es doch schon so schwer ist, Sie davon zu überzeugen, dass ein Gott seine Botschaft in einen Hymnus oder eine Sage verpacken darf).
Aber nicht mehr heute.
Es freut mich übrigens zu wissen, dass Ihnen nichts ganz Schlimmes zugestoßen ist. Obwohl die Zeit ohne Sie auf dieser Seite friedlicher war. Ich habe Humanisten kennengelernt, die nicht darauf fixiert waren, Christen die Absurdität ihres Glaubens um die Ohren zu schlagen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Ich glaube, meine Ansicht begründen zu können, dass die naturwissenschaftlichen Fehler der Bibel in der literarischen Gattung begründet sind - weil es dort egal ist."
Niemand hält Kafkas Werk für die Eingebung "höherer Mächte", niemand hält sie für eine "absolute Wahrheit". Die Bibel jedoch von einigen schon. Ich folge einmal Ihrer Position und unterstelle "Gott", er habe sich den Schöpfungsbericht nur ausgedacht, um uns ein Gleichnis zu liefern. Okay. Was will er aber damit aussagen? Dass er das gesamte Universum inklusive Erde, Leben und uns "geschöpft" habe, obwohl er das ja gar nicht tat - wenn ich der modernen Wissenschaft folge? Und was sollte dieses "Gleichnis" bedeuten? Dass er Eigentümer des Universums, der Welt, des Lebens und uns ist? Ober einfach nur, dass er zufrieden damit ist und gerne die Lorbeeren für das Wirken der Natur ernten möchte?
Was sagt denn Ihnen dieser Schöpfungsbericht bis zur Entstehung des Menschen? Spielt denn die "Ebenbildlichkeit" heute in der Theologie keine Rolle mehr, denn sie wäre ja - folge ich Ihrer Theorie - nur gleichnishaft und nicht real zu verstehen. Denn in Wirklichkeit hatte kein "Gott" der Bronzezeit etwas mit der Entstehung des Menschen zu tun.
Auch bei diesem Beispiel frage ich mich, was Ihr "Gott" mit diesen Aussagen - oder diesem "Gleichnis" - bewirken wollte.
"Wenn das dann mal geklärt ist, können wir uns anderen Fragen zuwenden."
Ich finde das in keiner Weise geklärt. Aber okay...
"Wie der Frage, warum Christen im Namen Gottes Böses tun, ohne dass Gott eingreift. Oder ob es ihn gibt. Und wenn ja, ob er gut ist. Dann geht es ans Eingemachte (und wird für mich viel schwerer - wo es doch schon so schwer ist, Sie davon zu überzeugen, dass ein Gott seine Botschaft in einen Hymnus oder eine Sage verpacken darf)."
Er darf sogar rosa Schleifchen darum machen. Das Eingemachte ist es, was mich vor Ihrem "Gott" erschaudern lässt. Dass ich ihm Unwissenheit oder Nichtexistenz unterstelle, schützt ihn vor meiner Wut, die ich andernfalls empfinden müsste. Ihr "Gott" - so er wider Erwarten doch existieren sollte - müsste unverzüglich angeklagt und für alle Ewigkeiten in die Andromeda-Galaxis verbannt werden.
"Es freut mich übrigens zu wissen, dass Ihnen nichts ganz Schlimmes zugestoßen ist. Obwohl die Zeit ohne Sie auf dieser Seite friedlicher war."
Ich musste noch einige widerwärtige Luther-Texte übertragen, damit unser 3. Band rechtzeitig fertig wird. Das lädt mich dann jedes Mal wieder so mit meiner Aversion gegen Theologie auf, dass ich beim hpd wieder kommentieren kann. :-)
"Ich habe Humanisten kennengelernt, die nicht darauf fixiert waren, Christen die Absurdität ihres Glaubens um die Ohren zu schlagen."
Um Ohren schlage ich gar nichts. Ich würde nur gerne öfters hören oder lesen, dass man sich in Gläubigenkreisen ernsthaft mit humanistischen Argumenten auseinandersetzt. Sie fordern dies ja von mir auch z.B. mit Ihren Ausführungen zum Bibelverständnis. Ich greife das fast jedes Mal auf und versuche zu erwidern, doch meine Argumente verpuffen scheinbar wirkungslos.
Dazu habe ich eine direkte Frage: Wie sehen Sie eigentlich diese Selbstimmunisierung Gläubiger, die nicht nur mir immer wieder auffällt? Ich kann ja schreiben, was ich will, bei Ihnen kommt am Ende ihrer Antwort stets zum Vorschein, dass Sie unverbrüchlich die Essentials des Christentum glauben. Ich fand es regelrecht erfrischend, dass ich hier in diesem Kommentar zum 2. Mal lesen durfte, dass Sie zumindest die Existenz "Gottes" hinterfragen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Was hindert Sie daran, die Erkenntnisse unserer Zeit über die Entstehung von Religionen und Götterbildern für sich selbst anzuwenden? Seit wenigstens 250 Jahren ist doch geklärt, dass Ihr "Gott" eine Erfindung aus Palästina ist, die mit heute bekannten Mythen angereichert und aus politischen Gründen im 6. Jh. v.u.Z. in Babylon fixiert wurde.
Das alles ist doch nicht nur nachweisbar, sondern auch logisch nachvollziehbar. Das alles ergibt Sinn. Auch die Häresie des Christentum in Verknüpfung mit dem Brand des 2. Tempels und den weiteren Geschehnissen in Palästina ist gut erforscht und bietet keinen Spielraum für "übersinnlichen Hokuspokus". D. h. ihr "Gott" - zusammen mit Sohn und Heiligem Geist - sind eindrucksvoll als Realität widerlegt.
Ich hätte viel weniger Probleme mit Religion, wenn sie dies endlich einmal zur Kenntnis nähme und aus den "Gleichnissen" der Bibel das herausfiltere, was für eine gute Gesellschaftsentwicklung vonnöten wäre. Natürlich weiß ich, dass Theologen dann ins Schwimmen gerieten, da gerade unter moralischen und gesellschaftspolitischen Aspekten betrachtet die Bibel kein Ruhmesblatt der Literatur darstellt. In der Bibel wird durchgängig von diktatorischen Regimeformen (Theokratie, König der Könige, HERR, Dein Reich komme etc.) ausgegangen, da dies damals die übliche Form der Beherrschung der Bevölkerung war. Das heißt, die Bibel ist antidemokratisch. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was wir heute damit noch anfangen sollten.
Ihren Kinderglauben an Geister im Weltraum lasse ich ja jedem Gläubigen. Gedanken sind und sollen frei bleiben. Ich fühle mich nur immer dann zu Aufklärung aufgerufen, wenn diese Fantasien als Realität behauptet werden - mit einem scheinbar allgemeingültigen Anspruch für alle Menschen. Ich wehre mich also nur gegen die Durchdringung unserer Gesellschaft mit Aberglauben und Wahnvorstellungen, die obendrein antidemokratisch und unethisch sind.
Mich kriegen Gläubige nur von der Backe, wenn sie sich total ins Private zurückziehen. Vorher nicht...
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Nein Herr Schönecker,
Nur Theologen, also Geisterwissenschaftler, maßen sich an, die richtige Interpretation eines Märchenbuches zu kennen, dummerweise sind sie unter sich aber auch nicht einig. Wie schön.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Herr Kammermeier hat im vorigen Posting gemeint: "Franz Kafkas "Die Verwandlung" z. B.
Er hat also für sich in Anspruch genommen dieses literearische Werk richtig zu interpretieren. Ist Herr Kammermeier jetzt ein Theologe?
Wie man beispielsweise die berühmte "Parabel vom Staat" richtig auslegt, oder die Fabeln des Äsop, habe ich in der Schule durchaus von Germanisten gelernt.
Manchmal, bei so komplexen Werken wie Goethes "Faust", mag es schwieriger sein. Aber für völligen Relativismus sehe ich keinen Anlass.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Textlich beschrieben oder bebildert, Bernd? Gibt mal bitte Buch und Versnr. als Quelle rüber.
Im Übrigen ist besagte "Kugelform" nicht 'bewiesen', allenfalls gut belegt.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Hallo Hans,
ich habe mir mal die Mühe gemacht und ein paar Textstellen zusammengetragen. Alle Bibelverse stammen aus der neuesten Übersetzung der Lutherbibel, 2016. Den Koran – der den gleichen Unsinn verzapft, habe ich hier aus Platzgründen weggelassen. Zunächst einmal ist für das babylonische und biblisch präsentierte Weltbild entscheidend, dass die Erde feststeht.
„Es fürchte ihn alle Welt. Er hat den Erdboden gegründet, dass er nicht wankt.“ (1.Chr 16,30), „Der Erdkreis steht fest, dass er nicht wankt.“ (Ps 93,1), „Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt.“ (Psalm 96,10), „..., der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, dass es nicht wankt immer und ewiglich.“ (Ps 104,5) Die Erde ist also lt. Bibel fix.
Dann ist entscheidend, dass sich die Erde und alle Himmelskörper innerhalb des diesseitigen Himmels befinden. Denn dies wäre bei einer kugelförmigen Erde zumindest schwierig. zumindest bei der Art der geschilderten Himmelsbefestigung. Zunächst zum Stoff, aus dem der Himmel ist:
„Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern. Da macht Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und so geschah es. Und Gott nannte die Feste Himmel.“ (1.Mose 1,6-7),
„Lobet ihn, ihr Himmel aller Himmel und ihr Wasser über dem Himmel.“ (Ps 148,4)
Die ‚Feste‘ heißt im Tanach nach „Brown Driver Briggs Hebrew Dictionary“ râqıŷ a‛. Das bedeutet ‚erweiterte (feste) Oberfläche‘, ‚Ausdehnung‘, ‚Firmament‘ und wird von Hebräern als ‚fest und die Wasser oberhalb stützend‘ angesehen. Die Wurzel dieses hebräischen Wortes ist râqa‛ und bedeutet u. a. ‚etwas ausdehnen (durch Hämmern)‘, ‚etwas (mit dünnen Metallschichten) beschichten: schlagen, verbreitern, verstreuen‘. Hier sollte also in der Bibel eindeutig der Eindruck etwas höchst Solidem als Himmelskuppel – evtl. sogar aus Metall - erzeugt werden.
Jetzt zu den Himmelkörpern:
„Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht. Sie seien Zeichen für Zeiten, Tage und Jahre und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die die Erde. Und es geschah so. Und Gott machte zwei großen Lichter; ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis.“ (1.Mose 1,14-18) Hier berichtet „Gott“, dass er die Himmelskörper (ohne damals bereits bekannte, aber mit Göttern identifizierte Planeten!) an der festen Himmelskuppel anbrachte, um die Erde – und nur die Erde (!) – zu beleuchten. Der Mond wird hier auch als eigene Lichtquelle beschrieben. Das diesseitige Universum endet also wenige Kilometer über der flachen, fixierten Erdoberfläche. Außerdem dienen Sonne und Mond einem teleologischen Zweck: den Kalender zu bestimmen.
Aber auch andere Bibelautoren beschrieben das babylonische Weltbild: „... kannst du gleich ihm die Wolkendecke ausbreiten, die fest ist wie ein gegossener Spiegel?“ (Hiob 37,18) Im Tanach heißt es für ‚Wolkendecke‘ ebenfalls ‚râqa‛‘, also die bekannte ‚Feste‘, etwas Solides als „Käseglocke“ über einer flachen Erde, denn um eine Kugel herum macht das keinen Sinn. „Gott“ hat diese Feste ja nicht ‚um‘ die Erde, sondern ‚über‘ der Erde aufgespannt, wie ein Regenschirm, der ebenfalls vor Wasser schützen soll.
Und was schreibt die Bibel über die Erde selbst? „Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt.“ (Jes 40,22) Als ‚Kreis‘ benutzt der Tanach das hebräische Wort ‚chûg‘. Es bedeutet ‚Kreis‘, ‚Kreislauf‘ oder ‚Kompass‘ und nicht ‚Ball‘ oder ‚Kugel‘, wofür es z. B. das Wort ‚dûr‘ gegeben hätte (siehe z. B. Jes 22,18). Auch das Bild vom Zelt, das auf einer ebenen Fläche errichtet wird, ist deutlich genug, um die Intention des Autors zu zeigen. Auch, dass „Gott“ von seinem himmlischen Thron aus die Menschen wie Heuschrecken sieht, spricht für eine enge Begrenzung des „Universums“ biblischen Ausmaßes.
Und wo befindet sich ‚Gott‘? „Die Wolken sind seine Hülle, dass er nicht sehen kann; er wandelt am Rande des Himmels.“ (Hiob 22,14) Andere übersetzen ‚am Rande des Himmels‘ auch mit ‚auf dem Gewölbe‘. Der Autor ging also davon aus, dass „Gott“ auf dem Scheitelpunkt der Feste thront. Zwei Verse davor bestätigt er es: „Ist Gott nicht hoch wie der Himmel? Sieh die Sterne an, wie hoch sie sind.“ (Hiob 22,12) Ein sich kugelförmig um die Erde spannender Himmel hat keinen Scheitelpunkt, keinen höchsten Punkt, sondern, wenn man so will, unendlich viele - je nach Betrachtungsstandpunkt. Und „Gott“ will ja zumindest nach christlicher Betrachtung für alle Menschen „auf dem Himmel thronen“.
„Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über der Tiefe, als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl, als er die Grundfesten der Erde legte.“ (Sprüche 8,27-29) Auch hier zeigt sich in aller Deutlichkeit das babylonische Weltbild der flachen Erde (Kreis, nicht Ball), die auf „Grundfesten“ ruht und nicht im Weltraum schwebt. Wolken sind oben angebracht, Wasser unten. Auch das ist nur bei einer statisch ausgerichteten Erde möglich.
Weitere Belegstellen für eine flache Erde:
„Hast du erkannt, wie breit die Erde ist?“ (Hiob 38,18) Für ‚breit‘ verwendet der Tanach hier ‚rachab‘, also ‚breite oder weite Ausdehnung‘. Nur auf einer flachen Erde macht diese Frage Sinn, nicht bei einer kugelförmigen.
„Das sind aber die Gesichte, die ich gesehen habe auf meinem Bett: Siehe, es stand ein Baum in der Mitte der Erde, der war sehr hoch. Und er wurde groß und mächtig, und seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er war zu sehen bis ans Ende der ganzen Erde.“ (Dan 4,7-8) Auch diese „Vision“ ist nur möglich, wenn der Autor von einer flachen Erde ausging. Außerdem: Selbst falls man exorbitantes Pflanzenwachstum annehmen mag, wird ein Baum nie „bis an den Himmel“ wachsen können, weil sich hinter der Atmosphäre die Unendlichkeit erstreckt. Es ist keine Grenze erkennbar.
„Siehe, ich lasse den Schatten, der an den Stufen des Ahas hinabgestiegen ist, mit der Sonne zehn Stufen zurückgehen, Da ging die Sonne die zehn Stufen zurück, die sie hinabgestiegen war.“ (Jes 38,8) Der Biberautor behauptet hier, dass die Sonne um Stufen zurückgegangen sei, also dass sich die Sonne bewegt habe und nicht die Erde, sonst hätte es ja Erdbeben gegeben. Dies ist nur bei stillstehender, fest verwurzelter Erde und überschaubarem Himmel, fahrbarer Sonne möglich.
Eine letzte Stelle: „Wiederum führte ihn (Jesus) der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihr Herrlichkeit...“ (Mt 4,8) Also geht auch das NT von einer flachen Erde aus, denn egal wie hoch dieser Berg gewesen wäre, wenn er auf einer Kugel steht, so gebietet die Logik, kann man selbst von seinem Gipfel aus niemals die gesamte Erde überblicken.
Ich lasse es mal dabei bewenden. Mag bestreiten wer will, dass die Bibel hier irrt, so wie die Zeugen Jehovas – ich empfehle da schlicht ein Studium der Bibel. Dabei kann man diesen Irrtum den Menschen der späten Bronzezeit gar nicht vorwerfen. Für sie stellte sich die Erde so dar. Erst die Raumfahrt hat uns den fotografischen Beweis für die ungefähre Kugelform der Erde geliefert...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Danke für die Mühe, Bernd; ich habe daraus immer eher "fest, still im Mittelpunkt des Universums stehend" rausgelesen, mir fehlt das explizite 'flach' oder 'eben'.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Hallo Hans,
das "flach" ergibt sich zum einen aus "nicht-kugelförmig" und zum andern aus der biblisch mehrfach aufgestellten Behauptung, man könne von einem hohen Standpunkt aus die gesamte Erde überblicken. Auch der zeltartige Himmel, die Feste etc. sprechen da Bände.
Es ist doch ganz einfach: Es gibt alte babylonische Darstellungen von "Weltkarten", die genau einen flachen Erdkreis zeigen, der die damals bekannte Welt umfasste - nach meinen Überlegungen mit einem Durchmesser von wenig mehr als 2.000 km. Dieses in der Literatur völlig anerkannte Weltbild wurde 1:1 von den Bibelautoren übernommen - möglicherweise um bei ihren neuen Herren - den Babyloniern - nicht anzuecken. Daher auch die Vermeidung der Planetenherstellung durch "Gott", denn dies waren mit babylonischen Göttern belegt. Eratosthenes kam ja erst ca. 300 Jahre später.
Die feststehende Erde ist deswegen so bedeutsam, weil sie wegen ihrer Verwurzelung unverrückbar sein sollte, wie ein Baum. Dies sind mal die Wurzeln der Berge, mal die Säulen der Erde. Das alles schien den damaligen Menschen alternativlos und war gleichzeitig theologisch wichtig, da "Gott" sie ja nie auf einem im Vakuum herumtrudelnden Staubkorn durch die Unendlichkeit fliegen lassen würde. Viel zu fragil...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Bei mir kommt das so rüber, Bernd, dass du subjektiv interpretierst.
Und flach ist von anderer Dimension als fest im Mittelpunkt...
Mir ist viel entscheidender, dass die Katholen die Flachheit (in diesem Sinn) nicht dogmatisierten.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich verstehe, was du meinst, Hans.
Zum einen sieht die Erde von jedem Standort aus flach aus, was ja eines der zentralen
Zum anderen wird ein Autor, der die Welt beschreibt und von einer flachen Welt ausgeht (weil ihm alles andere völlig absurd erscheinen müsste), nicht extra erwähnen, dass die Erde flach sei. Er schreibt ja auch nicht extra, dass dort Luft ist. Dies wird in der Schöpfungsgeschichte auch verschwiegen, weil man es für selbstverständlich hielt.
Spätestens nach den großen Seeexpeditionen - aber auch wenn man Eratosthenes von Kyrene gelesen hat - muss klar gewesen sein, dass die Erde eine Kugel ist. Das Christentum (bis auf Ultra-Hardliner) sind da viel zu geschmeidig, um sich der Kugelform der Erde weiterhin zu widersetzen. Dass hierbei die gesamten biblischen Aussagen dazu ausgehebelt werden, stört offenbar niemanden. Die Evolution zu bestreiten ist viel einfacher, weil zu deren Verständnis mehr Bildung gehört, als die kugelförmige Erde zu akzeptieren. Ich nehme mal an, dass man das einfach nicht (mehr) thematisiert hat, nachdem die Erde per Schiff umrundet wurde.
Nur der eine oder andere muslimische Gelehrte (es gibt ein unfreiwillig schreiend komisches Interview mit einem Universitätsprofessor aus Kairo im ägyptischen TV, in dem er zu beweisen versucht, warum die Erde flach ist) geht noch von der koranischen Version einer festverwurzelten, flachen Erde aus. Klingt doof, ist aber so...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Von dem muslimischen Sturkopf mal abgesehen, Bernd - das sind alles gute Argumente (iSv Belegen), die du anführst; noch besser (bes.
Belege eben - aber keine Beweise. Lt. krit.-rationaler Erkenntnistheorie ist das in Naturwiss. nicht möglich, weil es offenbar kein Wahrheitskriterium gibt (Popper, Albert etc); sry, ich bin da etwas kleinlich, ich weiß.
Wir haben es da halt (das ist ja das elende Kreuz) etwas schwerer als die Pfaffia, die mal eben naßforsch mit der sog. 'göttl. Wahrheit' daherkommt.
Aber die Summe der Erkenntnisse / Belege widerlegt mE praktisch den gesamten Schmarrn der sog. 'heiligen' Bücher (und ersetzt Letzteren durch ein faszinierend begründetes Erklärungs-**Modell**) - aber wem sage ich das...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Apropos fotografischer "Beweis für die ungefähre Kugelform" - war das ein 3D-Bild?
Ich denke, nicht. ;-)
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Anhand der Schattenbildung kann man aber eindeutig auf die ungefähre Kugelform schließen. Eine Scheibe hat keinen gekrümmten Schatten auf ihrer Oberfläche.
Ich würde das insgesamt als Beweis durchgehen lassen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Bernd, ich sprach nur das Bild an; und das war mWn 2D. Selbst da sind gebogene Schatten von geeigneten Bergketten denkbar.
Beweis in Naturwiss.? Nein, nicht mit mir.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Selbst da sind gebogene Schatten von geeigneten Bergketten denkbar."
Das müssten aber die "Wandering Mountains" der Unendlichen Geschichte sein, denn der Schatten wandert ja mit der Erddrehung. Wäre dies nicht der Fall, dann müsste die Scheibe vor den Mondfahrern kippen und würde immer ellipsoider, bis sie irgendwann ihre schmale Seite zeigt und noch später die unbewohnte Unterseite.
Und wie ist es mit dem Mond? Dessen Kugelform ist ja auch aufgrund der unterschiedlichen Sicheln deutlich zu erkennen. Deine wandernden Berge müssten sich auch in Höhe und Form kontinuierlich verändern. Du weißt selbst, dass uns Ockhams Rasiermesser diese hochkomplexe These in kleine Stückchen zerschnippelt.
Hans Trutnau am Permanenter Link
S.o. (gleichen Datums) Beweise vs. Belege.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ach was, großartig? Sonne, Mond und Sterne schweben und kreisen innen - und die invertierte Erde außen steht still, ja?
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Ja, genau. Mathematisch funktioniert das. Es handelt sich um eine Spielerei begeisterter Mathematiker. Die Mehrheit von ihnen hat nicht den Anspruch, dass diese These der Wirklichkeit entspricht.
Verbreitet ist die Hohlwelttheorie v.a. im britischen Raum. Und wenn man nicht weiß, wie ernst dieses Volk das Spielen nimmt, dann kann man leicht glauben, dass diese Leute ihre Theorie für bare Münze nehmen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Die Mehrheit von ihnen..." kennen Sie offenbar, wenn Sie so nassforsch daherkommen.
Gesetzt den Fall, die invertierte Erde steht still:
Und im Süden jeweils entgegengesetzt?
Da funzt dann plötzlich nix mehr, noch nicht mal mathematisch.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Der von Ihnen angesprochene Effekt (Corioliskraft) könnte durch eine Eigenrotation der Hohlwelt erzielt werden. Dann stünde also die invertierte Erde außen nicht still.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Die Erde steht still - hatten Sie bestätigt ('ja, genau').
Und jetzt mal eben nicht mehr.
Sry, so wird das nix.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Funktioniert das auch physikalisch? Mathematisch kann ich die Werte aller Naturkonstanten beliebig setzen und dann rechnen, was dabei herauskommt.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Physikalisch kenne ich (ohne mich je näher mit der Hohlwelttheorie auseinandergesetzt zu haben) keine strengen Widersprüche.
Allerdings ist diese Theorie um vieles komplizierter als unser herkömmliches Weltbild. Man muss z.B. annhemen, dass es keine Naturkonstanten gibt. Und in der Naurwissenschaft gilt, dass einfache Erklrungen den Vorrang haben.
Vielleicht ist gerade deshalb die Hohlwelttheorie für verspielte Mathematiker und Techniker so anziehend: Es ist eine echte Herausforderung, bekannte Naturphänomene innerhalb dieser Theorie widerspruchsfrei zu erklären.
Für wissenschaftlich relevant halte ich sie nicht.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Noch eine kleine Besserwisserei. Da China wie Noramerika auf der Nordhalbkugel liegen, kann es nicht auf der anderen Siete sein. Denn dann müsste es auf der Südhalbkugel liegen.
Hapi am Permanenter Link
O'Neill hat tatsächlich einen Scherz und sich damit über Irving lustig gemacht. Er hat sich nicht erst später damit herauslaviert.
Siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=lBmvUUGw91g
Und die meisten seiner Leser dürften das auch verstanden haben, im Gegensatz zum Autor dieses Artikels. Im übrigen könnte man durchaus auch O'Neills Doktortitel erwähnen oder seine ehrenamtlichen Aktionen für bessere Bildung. So macht der Text den Eindruck, der Autor wolle lieber diskreditieren anstatt anständig zu berichten.
Harald Freunbichler am Permanenter Link
Ein Blinder auf dem Trump-elpfad.
Martin K. am Permanenter Link
Er sagt doch selbst, er hat es als Witz gemeint. Wieso wird in der Unterüberschrift und im Großteil des Textes trotzdem suggeriert, dass er Flacherdler sei?