Schutz der Rechte von Missbrauchsopfern

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Gala / Fotos © Evelin Frerk

BERLIN. (hpd) "Künstler für den Schutz der Rechte von Missbrauchsopfern!" Unter diesem Titel fand am 18. Dezember 2012 eine Benefiz-Gala statt. Die Bundesinitiative Betroffener von Sexualisierter Gewalt und Missbrauch e.V., kurz BI genannt und die Peter Bringmann-Henselder-Stiftung (PBH) luden als Veranstalter ein.

Eine Gala dieser Art ist erstmalig und der Vorlauf dazu ebenso.

Am 30. November 2011 verabschiedete der Runde Tisch Kindesmissbrauch seinen Abschlussbericht. Darin hieß es u. a.: Verantwortung für die Vergangenheit, Rechte der Opfer stärken, Opferschutz, Hilfe für Betroffene, Verjährung anheben auf 30 Jahre etc. Davon war darin ebenso die Rede wie diese "Empfehlungen zügig umzusetzen". Ein Jahr später bis Ende 2012 war ein erneutes Treffen vereinbart um den "Stand der Umsetzung seiner Empfehlungen zu evaluieren".

Davon ist nichts geschehen: Der Gesetzentwurf zur Verjährung liegt seit dem Sommer fest, der Hilfsfond mit 100 Millionen Euro, hälftig von Bund sowie Bundesländern und Kommunen zu zahlen, wurde nicht aufgelegt. Die Opfer sehen sich immer noch allein gelassen. Soweit zum Abschlussbericht.

Was ist zu tun? Eigeninitiative ist angesagt, aber einer allein im öffentlich-politischen Raum, das bleibt wirkungslos, man muss sich mit anderen zusammentun, sich seiner Freunde besinnen und weitere finden.

Peter Bringmann-Henselder, betroffen durch Heimerziehung, betroffen von sexuellem Missbrauch, sagt: „Es kann nicht sein, dass die Opfer aus sexuellem Missbrauch nach wie vor allein gelassen bleiben.“ Er gründet die PBH-Stiftung. Gründungsmitglieder sind Juristen. Ziele: eine bundesweite und in Österreich funktionierende Hotline für Opfer, Vernetzung mit Anwälten; dabei sind Musterprozesse zum Schutz der Opfer angestrebt und dass Gutachter und Rechtswissenschaftler unabhängig von Parteien und Ländern ihre Arbeit ausführen können. Angesprochen darauf, wo das Geld dafür herkommen will, verweist Henselder auf seine Gema-Rechte für seine Musik.

Das war die Vorgeschichte, sie führt unter dem Slogen "Kein Raum für Missbrauch" zur Benefiz-Gala am 18. Dezember 2012 und die beginnt mit dem Spot der Anlaufstelle die Missbrauchsopfer:  "Es bleibt ein Geheimnis, das Schweigen hat mich ein Leben lang zum Opfer gemacht - rufen Sie an!"

Die Schirmherrschaft der Gala lag bei der Berliner Staatssekretärin für Gesundheit Emine Demirbüken-Wegner. Sie sagte: "Diese Gala ist eine Premiere, es ist eine erste Gala für die Opfer. Es ist wichtig und angemessen, auf ihre vielfältigen Probleme aufmerksam zu machen."

Im Verlauf des Abends wurden ausgezeichnet für ihren besonderen Einsatz:

Rechtsanwalt Robert Nieporte aus Trier und Rechtsanwältin Mg. Dr. Vera M. Weld aus Wien sowie Mag. Albert Steinhauer, Abgeordneter der Grünen im Nationalrat Österreichs.

 

Es wirkten an der Benefiz-Gala als Sponsoren mit: Novotel Berlin Am Tiergarten, KFP Five Star Conference Service GmbH, Grützmacher Unternehmensgruppe, OSZ für Körperpflege, Friseurmeister Kai-Uwe Dalichow, Friseurmeisterin Petra Biernoth, Friseur-Azubi Jan Ermisch, Beni Durrer, Barmer GEK, Schaller Entertainment, Emporio Trave.
Die Künstler auf der Bühne: Ronald Schaller, Victorine „Vicci“ Toko di Mfuana,  Georgia Barr, Marides L. Lazo, Alessandro Rinella, Christian Schleicher, Jerrah & Rhavin, Djibutie.

Ausschnitte aus der Veranstaltung:

Evelin Frerk