Die Zauberschule an der Oder

Das müsste die Wissenschaft erschüttern: Ein spezieller Aluminiumspiegel soll den Kontakt zu Außerirdischen ermöglichen, auch Gespräche mit Verstorbenen und Hellsehen. Ein Student des Weiterbildungsstudiengangs Komplementärmedizin im brandenburgischen Frankfurt an der Oder hat ihn in einer Masterarbeit überprüft.

Er selbst und Bekannte hätten mithilfe des Spiegels in einer Vorstudie bereits „telepathische Kontakte“ gehabt. Nach einer Reihe statistischer Auswertungen seines Hellsehexperiments kommt der Verfasser zu einem klaren Fazit: „Die Wirksamkeit halte ich für erwiesen.“

Schwachsinn? Offenbar nicht aus Sicht der Universität Viadrina. In einem Newsletter lobt sie die Arbeit als hervorragend, kündigt gar deren Publikation an.

Überhaupt passieren in Frankfurt (Oder) seltsame Dinge...

Martin Mahner, Gründungsmitglied des Skeptikerverbands Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), befürchtet, dass die Entscheidung andere Gründe haben könnte: In dem umstrittenen Institut steckt viel privates Geld. „Es wäre zumindest nicht ungewöhnlich, wenn der konzertierte Einfluss von Geldgebern und dem von Alternativmedizin-Lobbyisten zu dieser Entscheidung geführt hätte“, sagt Mahner.