20 Jahre Humanistischer Verband Deutschlands

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Andreas Henschel, Frieder Otto Wolf, Helmut Fink, Silke Krebs / Fotos: Julia von Staden

STUTTGART. (hpd/dhbw) Am vergangenen Samstag wurde das 20. Jubiläum des Humanistischen Verbands Deutschlands (HVD) gefeiert, der am 14. Januar 1993 gegründet worden war. Zu den Festrednern gehörte die Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs, die das Engagement von Humanistinnen und Humanisten als Interessenvertretung der Konfessionsfreien würdigte.

Der Saal im Humanistischen Zentrum (Karl-Becker-Haus) war bis auf den letzten Platz komplett gefüllt mit Gästen und Teilnehmern des abendlichen Festakts, der von der Band Spark musikalisch auf höchstem Niveau und zugleich mit jugendlichem Elan eröffnet wurde. „Kino für die Ohren,“ bemerkte dazu treffend die alte und an diesem Tag neu gewählte Vorstandssprecherin der Humanisten Baden-Württemberg Dr. Gabriele Will.

Am Nachmittag hatte die 42. Landesversammlung des Verbands getagt und die historische Chance ergriffen, den Verband der Humanisten Württemberg als Körperschaft des öffentlichen Rechts um Baden zu erweitern. Darüber hinaus strebe der Verband eine Mitgliedschaft im HVD an. Gabriele Will stellte die gesellschaftliche Bedeutung heraus, freie Weltanschauung in Gemeinschaft zu leben und betonte, dass Religion Privatsache sei.

In seiner darauf folgenden Begrüßungsansprache bemerkte Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, Präsident des Bundesverbandes des HVD, der neue entstandene Verband in Baden-Württemberg zeige, dass sich der HVD auf dem richtigen Weg befinde.

Des Weiteren stellte er die besondere Arbeitsweise eines praktischen Humanismus heraus, der sich nicht in Religions- bzw. Kirchenkritik erschöpfe.

Dazu gehörten auch die Namensfeiern, Hochzeiten genauso wie Trauerfeiern aber auch soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder ambulante wie stationäre Hospize, Patientenverfügungen und weitere Bestandteile die auch die zentralen Arbeitsgebiete der Humanisten Baden-Württemberg prägen.

Besonderen Dank sprach der Präsident allen ehrenamtlichen Mitgliedern aus, die sich für einen modernen Humanismus einsetzten. Als eine der zukünftigen Aufgaben für den HVD identifizierte er zum einen den Generationenwechsel. Außerdem bemerkte er, dass erst damit begonnen wurde, den praktischen Humanismus in die Gesellschaft hinaus zu tragen. Zuversichtlich schloss er seine Rede mit den Worten: „Wir können das tun und wir werden das tun.“

Silke Krebs, Ministerin im Staatsministerium richtete zu Beginn ihrer Festrede anschließend zunächst herzliche Grüße des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und des grünen Landesverbands aus. Sie als Landesregierung freuten sich, es den Humanisten Baden-Württembergs möglich gemacht zu haben, den Kirchen nun landesweit als Weltanschauungsgemeinschaft gleichgestellt zu sein. Werteorientierung solle nicht als Privileg religiöser Organisation verstanden werden. Die Humanisten leisten einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt und leisten einen Beitrag zu einer starken Zivilgesellschaft. „Machen Sie weiter so, wir begleiten Sie mit Wohlwollen“, gab Silke Krebs den Humanisten Baden-Württemberg zum Abschied mit auf den Weg.

Anschließend gab Helmut Fink, Vorsitzender des Koordinierungsrates säkularer Organisationen (KORSO) sein humorvolles Grußwort zum Besten und betonte, dass die Humanisten Baden-Württemberg dem Bundesverband viel zu geben hätten. Gefolgt von Daniel Nette (Bundes-JuHu), der die Hoffnung formulierte, Jugendlichen eine Heimat auf weltanschaulicher Basis zu geben. Abschließend stellte der Künstler Malte Dickmann seine Ausstellung „Ein unbeschriebenes Blatt“ vor, die in den oberen Räumen des Humanistischen Zentrums zu sehen ist.

Am Ende des Festakts bedankte sich der Geschäftsführer der Humanisten Württembergs herzlich und mit Blumengeschenken bei den Festrednern und der Band Spark. Und mit einem letzten intensiven Auftritt schloss die Band den formellen Teil des Abends. Anschließend konnte man noch kulinarisch bestens mit Schwäbischem Spezialitäten versorgt weiter netzwerken oder einfach bei einem anschließenden Besuch der Ausstellung „Ein unbeschriebenes Blatt“ den Abend gemeinsam ausklingen lassen.

Julia von Staden/Andreas Henschel