Armut, Prekariat und neue Unterschicht

NÜRNBERG. Die Humanistische Akademie Bayern veranstaltete vom 23. bis 25. März des Jahres ihre Frühjahrstagung, die sich – wie schon

im Vorjahr – durch ein breit gefächertes Programm mit zahlreichen renommierten Referentinnen und Referenten auszeichnete.

 

Zum Thema "Armut, Prekariat und neue Unterschicht" machte Prof. Dr. Christoph Butterwegge bereits im Eröffnungsbeitrag deutlich, wie sehr die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik auch politisch geprägt ist. Trotz positiver Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt bleibt unser Sozialsystem reformbedürftig. Armut ist keine Frage des Zeitgeistes, sondern das Ergebnis von wirtschafts- und sozialpolitischen Fehlkonstruktionen, die folgenreich für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung ist.

 

Im Verlauf der Tagung wurde das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Historische, vergleichende und gesundheitliche Aspekte wurden dabei ebenso berücksichtigt wie politische und weltanschauliche Fragen. Eine zusammenfassende Lektüre der Tagungsbeiträge wird durch die sich in Arbeit befindende Buchpublikation möglich. Interessenten können diese im Frühjahr 2008 erscheinende Publikation aber bereits hier vorbestellen.

 

Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass sich während der Tagung ehrenamtliche Mitarbeiter finden ließen, die sich am Hilfsprojekt "Schuldnercoaching" beteiligen wollen. In einer konstituierenden Sitzung im Anschluss an die Veranstaltung wurden erste Arbeitsschritte besprochen und zeitliche Perspektiven festgelegt. Der Startschuss fällt mit einer Schulungsveranstaltung am 12. Mai (ab 09.00 Uhr im Humanistischen Zentrum in der Äußeren Cramer-Klett-Str. 11-13, 90489 Nürnberg). Hierbei werden rechtliche Rahmenbedingungen und juristische Abläufe im Fall von Insolvenz und Überschuldung behandelt.

 

Die Organisatoren der Tagung und Projektleiter laden auch hierzu herzlich zur Mitarbeit ein und bedanken sich an dieser Stelle noch einmal bei der "Aktion Mensch" für die finanzielle Unterstützung der Tagung und der Projektes.

 

Alexander Endreß